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Schachtsanierung mit Köpfchen: Auch an den Schachtkopf denken

Beitrag vom 12. April 2016
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Adapterring AdapTEC

Mit dem Adapterring AdapTEC lässt sich auch bei älteren Schächten die Verschiebesicherheit im Schachtkopfbereich herstellen.

Kürzlich sind die Ergebnisse des großen IKT-Warentests „Schachtsanierung“ vorgestellt worden. Der Fokus lag hier auf der Untersuchung verschiedener Beschichtungs- und Auskleidungsverfahren. Dass aber auch im Bereich des Schachtkopfs erhebliche Verbesserungen erzielt werden können, zeigen die Untersuchungen, die das IKT mit dem Adapterring AdapTEC durchgeführt hat. Die Ergebnisse sind im IKT-Newsletter vom 3. Dezember 2015 veröffentlicht worden.

Nachträgliche Verschiebesicherung

Etwa 80 bis 90 Prozent der sanierungsbedürftigen Schächte verfügen über keine Verschiebesicherung im Schachtkopfbereich. Hierbei handelt es sich um Schächte nach DIN 4034-2, bei denen die Ausgleichsringe plan auf dem Konus und aufeinander liegen. Auftretende Horizontal-, Vertikal- und dynamische Kräfte können hier nicht optimal aufgenommen und abgeleitet werden. In der Folge können die Mörtelfugen in ihrer Struktur zerstört werden. Zudem können die Ausgleichsringe brechen und sich gegeneinander verschieben.

Schnittzeichnung Schacht mit Adapterring

Der Adapterring ermöglicht es, auf den Konus mit planer Oberfläche Ausgleichsringe neuerer Bauart oder den Schachtrahmen verschiebesicher zu montieren.

Hinzu kommt, dass Ausgleichsringe nach DIN 4034-2 keiner Betonüberwachung unterliegen (siehe IKT-Prüfbericht) und eine deutlich geringere Wandstärke als die Ausgleichringe nach DIN V 4034-1 aufweisen. Aufgrund der Entwicklung der zarmuTEC GmbH & Co. KG können jetzt auf Schachtkonen nach DIN 4034-2 die betonüberwachten Ausgleichsringe nach DIN V 4034-1 und/oder die Kanalschachtrahmen kraftschlüssig und verschiebsicher aufgesetzt werden. So wird eine nachträgliche Verschiebsicherung entsprechend DIN V 4034-1 geschaffen.

IKT-getestet

Das IKT hat AdapTEC in vergleichenden Tests untersucht. Ergebnis: Die Probekörper mit eingebautem Adapterring hatten bei auftretenden Horizontal-, Vertikal- und dynamischen Lasten (Scherlasten), wie sie beim Vorbeifahren oder beim Bremsen schwerer Lkws entstehen, die Nase vorn. Da verrutscht nichts mehr.

mehr über die IKT-Untersuchungen
Download Prüfbericht (PDF)

Fragen aus der Praxis – der Hersteller antwortet

Die Zahl der Nachfragen von Kanalnetzbetreibern zu AdapTEC ist groß. Der Hersteller zarmuTEC beantwortet nachfolgend die am häufigsten gestellten Fragen.

Bei welchen Verfahren ist AdapTEC einsetzbar?
zarmuTEC: Der Adapterring kann bei allen Verfahren eingesetzt werden, bei denen der Schacht bis zur Oberkante Konus freigelegt wird. Hier muss nur darauf geachtet werden, dass beim Fräsen, Bohren oder Anstemmen der Radius mindestens so groß ist, dass der Adapterring und die Ausgleichsringe nach DIN V 4034-1 – beide mit einem Außendurchmesser von 865 mm – eingebaut werden können und noch genug Platz zum Vergießen oder Verfüllen bleibt.

Funktioniert AdapTEC auch bei Sanierungen mit einwalzbaren (selbstnivellierenden) Schachtabdeckungen?

Aufbau des Schachtkopfs mit Adapterring und Betonführungsring

Aufbau (von unten): Konus, Adapterring, Ausgleichsring neu und Betonführungsring kraftschlüssig aufeinander gemörtelt

zarmuTEC: Beim Einbau von einwalzbaren bzw. selbstnivellierenden Schachtabdeckungen kommt es zu einer Kraftentkopplung. Hier wird ein Großteil der eingeleiteten Kräfte über die „schwimmende“ Abdeckung in die bituminöse Deckschicht abgegeben. Die Annahme, dass deshalb keine Kräfte auf das Schachtbauwerk respektive den Schachtkopf wirken, ist allerdings falsch. Auch hier werden durch Verkehrsbelastungen, wie etwa einer Bremsung vor dem Schacht oder dauerhaftem Vorbeirollen des Verkehrs unmittelbar neben der Schachtabdeckung Kräfte in den Schachtkopf eingeleitet. Das heißt die Kräfte wirken sowohl auf den Schachtrahmen als auch auf den Führungsring. Sitzt dieser auf einem „glatten“ Konus beziehungsweise auf einem Schachtring nach DIN 4034-2 ohne „Halt“, kann er sich durch die einwirkenden Kräfte verschieben. Hierdurch kann es zum „Verkeilen“ mit dem Rahmen der Schachtabdeckung kommen, so dass dieser nicht mehr frei in der Asphaltdeckschicht „schwimmen“ kann. Dies hat zur Folge, dass die eigentlich gewollte Kraftentkopplung nicht mehr gegeben ist.

Aufbau Adapterring mit Gussführungsring

Der Betonführungsring lässt sich auch wie hier durch einen Gussführungsring ersetzen.

Sitzt der Führungsring hingegen mittels des Adapterrings auf dem Konus oder einem Ausgleichsring nach DIN V 4034-1, wird er durch dessen vorhandene „Aufkantung“ daran gehindert zu verschieben und kann so nicht mit dem Schachtrahmen „verkeilen“. Die gewünschte Kraftentkopplung kommt damit voll zum Tragen. Der Einsatz von AdapTEC sichert damit die Vorzüge der schwimmenden/einwalzbaren Abdeckung.

Ist AdapTEC nur im Bereich von Gefällestrecken sinnvoll einsetzbar?
zarmuTEC: Nein. Die Ergebnisse der IKT-Studie machen deutlich, dass auch Bremsvorgänge in der Ebene derart große Horizontalkräfte bewirken, dass Schachtköpfe nach den Baugrundsätzen DIN 4034-2 versagen können.

Ist der Einsatz von AdapTEC bei gemauerten Schächten möglich und sinnvoll?
zarmuTEC: Ja. Denn durch den Einsatz von AdapTEC wird die Fuge zwischen der Oberkante des gemauerten Schachthalses mit den Ausgleichsringen neuer Bauart (DIN V 4034-1) beziehungsweise mit der Schachtabdeckung verschiebesicher und kraftschlüssig verbunden. Dies führt zum schonenden Lasteintrag ins Bauwerk und zur konstruktiven Verschiebesicherheit an allen Bauteilfugen. Bei der Entwicklung des Adapterrings wurde berücksichtigt, dass die gemauerten Schachthälse/Konen im Durchmesser sehr häufig von der Norm abweichen. Deswegen hat der in den Konus eingreifende rundumlaufende Steg von AdapTEC auf der unteren Seite einen leicht verjüngten Durchmesser, so dass er dieser Toleranzabweichung Rechnung trägt.

Welche Mörtelarten können verwendet werden?
zarmuTEC: Die DIN V 4034-1 lässt die Verwendung von Mörteln der Mörtelgruppe III zu. Wir empfehlen jedoch die Verwendung von plastischen beziehungsweise Press- und Vergussmörteln. Ihre herausragenden Eigenschaften im Hinblick auf Haftscherfestigkeiten, Abbindezeiten und Schwindverhalten sind für den nachhaltigen Bauerfolg in Verbindung mit AdapTEC von entscheidender Bedeutung. Witterungsbedingungen beim Einbau, Verarbeitungshinweise (z.B. exakte Wasserzugabemenge zum Mörtel) sowie Stützkorneigenschaften und zulässige Einbaudicken des Produkts sind dabei unbedingt zu beachten.

Braucht man zum Versetzen des AdapTEC zusätzliches Werkzeug?
zarmuTEC: Nein. AdapTEC kann man genauso einbauen wie einen Ausgleichsring, das heißt zusätzliches Werkzeug ist nicht erforderlich. AdapTEC wird wie ein Ausgleichring aufgemörtelt beziehungsweise vergossen.
 

Hersteller AdapTEC

zarmuTEC GmbH & Co. KG
Ansprechpartner
Dipl.-Ing. Dirk Zarmutek
Telefon: 0175 6977 974
E-Mail: info@zarmutec.de
Website

Ansprechpartner im IKT

Dipl.-Ing. Martin Liebscher
Telefon: 0209 17806-23
E-Mail: liebscher@ikt.de

 

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