80 bar: Volle Kraft voraus für das Breitband im Kanal

Spülversuche: Wie verhalten sich die Briden bei Hochdruckreinigung?

Spülversuche: Wie verhalten sich die Briden bei Hochdruckreinigung?

Mit knapp 80 bar fegt eine Spüldüse insgesamt 60 Mal durch eine Leitung, in der Breitbandkabel verlegt sind. Halten die Breitbandkabel der Belastung stand?

Mehr als Hochdruckreinigung simulieren

Bereits vor einigen Wochen berichteten wir von dem Einbau der Breitbandtechnologie in einer Leitung mit 30 Grad Gefälle. Der Einbau des Breitbandkabels erfolgte dabei mithilfe eines Roboters. Die aus V4A-Stahl hergestellten Briden sind speziell zur Fixierung der FAST-Opticom-Leerrohre entwickelt worden. Doch halten die Einbauten tatsächlich das, was sie auch versprechen?

Das IKT hat sich diesem Thema angenommen, und setzte den Briden Kräften aus, die im Normalfall in dieser Höhe nicht auftreten.

Dr.-Ing. Sissis Kamarianakis und Stefan Bretz (rechts) vom IKT inspizieren die Teststrecke.

Dr.-Ing. Sissis Kamarianakis und Stefan Bretz (rechts) vom IKT inspizieren die Teststrecke.

In Anlehnung an die DIN 19523, in der die Anforderungen an die Hochdruckspülbeständigkeit von Rohrwerkstoffen definiert sind, wurde die Hochdruckspülfestigkeit der in den Rohren fixierten Briden untersucht. Hierzu wurde ein Hochdruckspülfahrzeug bestellt, welches diese Extrembelastung ermöglichen kann.

Vor Beginn der Prüfung wurde die Teststrecke durch einen IKT-Mitarbeiter optisch bezüglich Auffälligkeiten inspiziert. Dabei konnten keine visuell feststellbaren Auffälligkeiten beobachtet werden. Und schließlich ging es los…

60 mal durch die Leitung

Mit knapp 80 bar fegte die Spüldüse insgesamt 60 Mal durch die Leitung. Nach fünf bis zehn Durchgängen wurde der Vorgang jedes Mal wieder unterbrochen, denn schließlich wollten die IKT-Forscher herausfinden, ab wann die Briden eventuell versagen oder sich verschieben.

Nach mehr als 35 Zyklen konnte bereits sicher festgestellt werden: Hier bewegt sich rein gar nichts. Die Briden waren in ihrer Lage sicher, Schäden konnten in diesem Zusammenhang nicht ausgemacht werden.

v.l.: Simon Schmidt (FAST Opticom), Karl-Heinz Griesinger (Stadt Lenningen), Sissis Kamarianakis und Stefan Bretz (beide IKT) warten gespannt auf die Inspektionsergebnisse.

v.l.: Simon Schmidt (FAST Opticom), Karl-Heinz Griesinger (Stadt Lenningen), Sissis Kamarianakis und Stefan Bretz (beide IKT) warten gespannt auf die Inspektionsergebnisse.

Auch für den Auftraggeber, Karl-Heinz Griesinger von der Stadt Lenningen (Baden-Württemberg), war dieses Ergebnis mehr als zufriedenstellend, zumal das FAST Opticom-System in mehreren Kilometern Abwasserkanal eingebaut wurde. An den Spülversuchen nahm auch Simon Schmidt vom Dienstleister FAST Opticom teil: “Einer solchen Extrembelastung waren unsere Briden bislang noch nicht ausgesetzt.“

Kurz und knapp:
Das System hält. Zumindest was die Hochdruckreinigung betrifft.

Projektleiter Dr.-Ing. Sissis Kamarianakis (IKT): “Spannend war das Ganze allemal. Erst sehr wenige Kanalnetzbetreiber haben dieses System eingebaut – und speziell die Frage nach Reinigungen kam immer wieder auf. Nun wissen wir es: Das System hält. Doch es gibt noch viel zu tun: Mit etwas Mut und Begeisterung können wir das Thema deutschlandweit noch weiter nach vorne bringen.“

Ansprechpartner

Dr.-Ing. Sissis Kamarianakis
Telefon: 0209 17806-42
E-Mail: kamarianakis@ikt.de