Beamtenbund: Massiver Fachkräftemangel
im öffentlichen Dienst

Leerer Arbeitsplatz aus der Vogelperspektive

Kein Bewerber oder abgebaut: Viele Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst bleiben leer.

Im öffentlichen Dienst seien derzeit 170.000 Stellen unbesetzt oder nicht vorhanden, warnt der Bundesvorsitzende des Beamtenbunds (dbb) Klaus Dauderstädt. Fachkräfte fehlten im gesamten öffentlichen Dienst von Bund, Ländern und Kommunen. Alleine bei Städten und Gemeinden seien es 142.000. „Es brennt“, mahnt der dbb-Chef.

Nicht mehr attraktiv genug

Der öffentliche Dienst habe massiv an Attraktivität verloren – nicht zuletzt wegen der aktuell „nicht attraktiven Bezahlung“. Bewerber entschieden sich im Zweifel gegen den Staat. Der dbb-Chef: „Wenn ein privater Arbeitgeber merkt, dass er den begehrten Ingenieur, Arzt oder IT-Fachmann nicht bekommt, legt er noch einen Tausender drauf.“ Das gehe im öffentlichen Dienst nicht. Auch müsse die Praxis enden, bis zu 80 Prozent der Neueingestellten nur mit befristeten Zeitverträgen auszustatten.

Nach Personalabbau fehlt jetzt Personal

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Klaus Dauderstädt, Bundesvorsitzender des Beamtenbunds (dbb)

Als eine weitere Ursache für den Fachkräftemangel nannte Dauderstädt den massiven Personalabbau der vergangenen Jahre. Nach einer aktuellen Aufstellung des dbb können Staatsaufgaben kaum noch oder nicht mehr erfüllt werden. „Wenn 10.000 Polizisten fehlen darf sich keiner wundern, dass Einbruchszahlen steigen und Bürger den Schutz des Eigentums notgedrungen selbst in die Hand nehmen“, erläuterte Dauderstädt.

Jeder Dritte geht bald in den Ruhestand

Altersbedingte Personalabgänge werden das Problem in den kommenden Jahren noch verschärfen: Jeder dritte Beschäftigte ist ein rentennaher Jahrgang und heute zwischen 50 und 60 Jahre alt. Das Durchschnittsalter aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt aktuell bei 44,6 Jahren. In den kommenden 15 Jahren wird es 1,5 Millionen Wechsel in den Ruhestand geben. Erwartet werden im gleichen Zeitraum etwa 800.000 Neueinstellungen, was einen Fehlbestand von 700.000 freien Stellen ergibt – zusätzlich zu den Kräften, die schon heute fehlen.

Fit für die Zukunft: Eigene Mitarbeiter qualifizieren

Wenn Bewerber oder zu besetzende Stellen fehlen, bleibt für öffentliche Arbeitgeber wie zum Beispiel Abwasserbetriebe oft nur die Möglichkeit, die bestehenden Mitarbeiter weiter zu qualifizieren. um so fit für die Herausforderungen der Zukunft zu bleiben. Schließlich werden die Aufgaben eher mehr und komplexer – wie beispielsweise der Kanalbetrieb. Stichwort bedarfsorientierte Kanalreinigung. Das IKT bietet für diesen Bereich eine berufsbegleitende Ausbildung zum „Zertifizierten Kanalbetriebsmanager“ an.

dbb – Beamtenbund

IKT-Zertifizierter Kanalbetriebsmanager