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03.02.2006


IKT-Newsletter
Kanalbetrieb: Inspektion teilgefüllter Kanäle
 

Die SüwV Kan in NRW fordert, dass der Zustand von Kanälen regelmäßig erfasst wird. Als Inspektionsmethoden nennt sie die Kanal-TV-Untersuchung und die Begehung. Wie aber können Kanäle inspiziert werden, in denen ständig erhebliche Abwassermengen abgeleitet werden? Gemeinsam mit dem STEB Paderborn hat das IKT eine Pilotstudie initiiert, die u.a. dieser Frage nachgeht. Eine Beteiligung weiterer Kanalnetzbetreiber an diesem Projekt ist möglich.

 

Es besteht Handlungsbedarf

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Kanal DN 1800 zu rund 15 % teilgefüllt

Deutlich wurde der Handlungsbedarf im Nachgang eines bereits abgeschlossenen IKT-Forschungsprojektes zur Umsetzung der SüwV Kan. Die Projektbeteiligten waren sich einig, dass derzeit keine ausreichenden Kenntnisse bezüglich der Inspektion teilgefüllter Abwasserkanäle bestehen. Während des zuvor genannten Forschungsprojektes gaben zahlreiche Netzbetreiber an, den Zustand insbesondere von Hauptsammlern, in denen auch nachts erhebliche Abwassermengen abgeleitet werden, noch nicht erfasst zu haben. Als Grund nannten sie fehlende Strategien und Verfahren zur Inspektion teilgefüllter Abwasserkanäle.

 

Untersuchungsobjekt der Pilotstudie

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Kanal DN 1800 zu rund 50 % teilgefüllt

Vor dem oben beschriebenen Problem steht ebenfalls der Stadtentwässerungsbetrieb der Stadt Paderborn (STEB Paderborn). Er betreibt unter anderen einen Hauptsammler zur Kläranlage, der aus Betonrohren mit Kunststoffauskleidung der Nennweite DN 1600 bis DN 1800 besteht. Da dieser Kanal ständig hohe Abwassermengen ableitet, konnte er nicht mit den derzeit gängigen Methoden (Kanalfernsehuntersuchung, Begehung) inspiziert werden. Der STEB Paderborn hat sich dazu entschlossen, sich aktiv dieser Problematik zu stellen und beteiligt sich an der Pilotstudie „Inspektion teilgefüllter Kanäle“. Der oben beschriebene Kanal soll auf einer Länge von 5.700 Metern inspiziert werden.

Die Bilder oben zeigen beispielhaft die Abflussverhältnisse in Abhängigkeit der Gefällesituation: starke Neigung, geringe Teilfüllung, aber hohe Fließgeschwindigkeit und geringe Neigung, höhere Teilfüllung, niedrigere Fließgeschwindigkeit. Während der Pilotstudie möchte das IKT gemeinsam mit dem STEB Paderborn mindestens eine Inspektionsvariante einsetzen.

 

Projektziele

  • Lösungsvarianten zur Inspektion des Paderborner Hauptsammlers erarbeiten sowie geeignete Methoden auswählen und umsetzen
  • Musterleistungsverzeichnis zur Planung und Ausschreibung der Inspektion von teilgefüllten Kanälen aufstellen
  • Planungshinweise für den Bau zukünftiger Kanäle erarbeiten

 

Erfahrungsaustausch

Stehen Sie auch vor dem Problem der Inspektion teilgefüllter Kanäle? Besitzen Sie bereits Erfahrungen bei der Umsetzung einer oder mehrerer Inspektionsvarianten? Oder haben Sie bereits die beste Lösung für ihr Kanalnetz gefunden?

Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit! Auf diese Weise können wir ihre Erkenntnisse in das Forschungsvorhaben einbinden und vielleicht ihren Verfahrensvorschlag im Rahmen der Praxiseinsätze testen.

 

Bitte wenden Sie sich an:

 

Dipl.-Ing. Oliver Sokoll
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
Exterbruch 1
45886 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 17806-26
Fax: 0209 17806-88
E-Mail: info@ikt.de
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