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09.02.2007


IKT-Newsletter
Abwasser: NRW setzt neue Förderschwerpunkte
 

Seit dem 1. Januar 2007 fördert das Umweltministerium NRW erstmalig die ganzheitliche Sanierung von privaten Hausanschlüssen zur Fremdwasserverminderung. Voraussetzung ist, dass den Kommunen ein schlüssiges Fremdwassersanierungskonzept vorliegt. So, wie es im IKT-Projekt in Billerbeck erarbeitet wurde.

 

Das neue Investitionsprogramm

Download
des
Erfahrungsberichtes

NRW fördert die private Kanalsanierung. Erstmalig erhalten private Hausherren Zuwendungen aus einem eigens dafür eingerichteten Fördertopf. Kommunale Netzbetreiber können Zuschüsse für Baumaßnahmen und Fremdwasserkonzepte beantragen.

Wichtige Punkte, die Kommunen zu einem ganzheitlichen Fremdwassersanierungskonzept wissen müssen, hat das IKT in seinem Erfahrungsbericht zur ersten Planungsphase "Billerbeck" zusammengefasst. In Billerbeck wird die private Kanalsanierung bereits mitgefördert.

 

Billerbeck hat Konzept

Billerbeck hat das Projekt zur Erarbeitung und Umsetzung des Fremdwasserkonzeptes bereits im Jahre 2003 initiiert. Das IKT koordiniert und steuert das Projekt und unterstützte auch bei der Auswahl eines Teams versierter Fachleute aus den Bereichen der Siedlungs- und Wasserwirtschaft sowie der Hydrogeologie: Sybille Zentner (Ingenieurbüro Beck, Wuppertal), Dipl.-Ing. Jürg Bach (Hydro-Ingenieure Osnabrück) und Dr. Michael Denneborg (ahu AG). Abgerundet wurde das Konzept durch ein Rechtsgutachten der Abwasserberatung NRW, Rechtsanwältin Viola Wallbaum. Das IKT ist Ansprechpartner für das Abwasserwerk Billerbeck und unterstützt dabei auch die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen von Bürgerversammlungen und schriftlichen Eigentümerinformationen.

 

Das Vorgehen

Das Fremdwasserkonzept in Billerbeck wurde mit Blick auf sämtliche Grundstücke im Stadtgebiet erarbeitet. Dabei soll den Grundstückseigentümern stets auch eine Ableitungsmöglichkeit für ihr Dränagewasser zur Verfügung gestellt werden.

Für die Grundstücke in einem besonders fremdwasserträchtigen Pilotgebiet wurde der Sanierungsbedarf festgestellt und eine ganzheitliche Sanierungsplanung aufgestellt.

Am Ende ist der Erfolg der Sanierungsmaßnahmen immer auch gegenüber den Bürgern nachzuweisen. Als Grundlage hierfür ist ein Fremdwasser- und Grundwassermonitoring vorgesehen.

 

Sanierungsbedarf Grundstücke

Kamerabefahrung der Hausanschluss- und Grundleitungen soweit möglich ausgehend vom Hauptkanal unter Berücksichtigung abzweigender Netzbereiche.

Überprüfung der Dichtheit durch Wasserdruck- bzw. Füllstandsprüfung. In Abhängigkeit der örtlichen Situation auch Muffenprüfung.

Höhennivellement zur Bestimmung der Tiefenlage der Kellersohlen, Revisionschächte, Leitungen und Dränagen.

Erstellung eines grundstücksbezogenen Untersuchungsplanes zur Dokumentation der ausgeführten Maßnahmen sowie eines aktualisierten Bestandsplanes (Berücksichtigung Hausakten)

 

Sanierungsplanung Grundstücke

Anschreiben und mündliche Information der Eigentümer hinsichtlich anstehender Untersuchungen und Bereitstellung von Daten.

Sichtung der Hausakten und Bestandsaufnahme auf dem Grundstück und in den Kellerräumen sowie Erstellung eines Revisionsplanes.

Erstellung eines grundstücksbezogenen Sanierungsplans, einschl. Leistungsbeschreibung und Kostenschätzung.

Erstellung eines übersichtlich gestalteten Sammelordners (2-fache Ausfertigung) u.a. mit Untersuchungsplan, Protokoll und Video-CD.

Aktualisierung der örtlichen Datenbank der Grundstücksentwässerung des Abwasserbetriebes Billerbeck mit den neuen Daten.

 

Prognosen zur Entwicklung der Grundwasserstände

Bewertung der wasserwirtschaftlichen Randbedingungen (z.B. Grundwasserstände, Geologie, Bebauungs- und Geländesituation, Gründungstiefen Bauwerke und Entwässerungsanlagen, Fremdwasser etc.).

Bohrung von 10 Grundwassermessstellen im Untersuchungsgebiet und Beobachtung der Grundwasserstände über die Projektlaufzeit.

Prognosen zur räumlichen und zeitlichen Verteilung der Grundwasserstände in Wechselwirkung mit der undichten Kanalisation.

Empfehlungen zu Sanierungsvarianten aus hydrogeologischer Sicht.

 

Konzeptentwicklung Dränwasserableitung

Erarbeitung von unterschiedlichen Sanierungsvarianten zur Ableitung des Fremd- bzw. Dränagewassers aus dem Teileinzugsgebiet.

Variantenvergleich und Auswahl einer Sanierungsvariante. Die erarbeiteten Sanierungsvarianten wurden im Rahmen von Kostenvergleichsrechnungen gegenübergestellt.

Nähere Ausarbeitung der Planung für die gewählte Sanierungsvariante, einschließlich der Ermittlung der zu erwartenden Sanierungskosten und Einsparpotenziale gegenüber der gegenwärtigen Situation.



 

Rechtanalysen zu Fremdwasserkonzepten

Erarbeitung des Rechtsüberblicks Fremdwasser insbesondere im Hinblick auf die Abwasserabgabe und das Kommunalabgabenrecht.

Aufzeigen der grundsätzlich denkbaren Handlungsoptionen zur Lösung von Fremdwasserproblemen unter Berücksichtigung der zu beachtenden rechtlichen Beschränkungen und Genehmigungsrisiken.

Erstellung vergleichender Rechtsanalysen zu den Dränwasserkonzepten zur Bewertung der Rechtssicherheit, Genehmigungsfähigkeit, Finanzierbarkeit und Übertragbarkeit der Konzepte.

 

Download
des
Erfahrungsberichtes
 

Erfahrungsbericht (2,7 MB) Anlagen (10,5 MB)

 

Die Erfahrungen aus dem Fremdwasserprojekt Billerbeck können auch für Ihre Kommune hilfreich sein. Unsere IKT-Forscher unterstützen Sie gern dabei, die neuen Fördermöglichkeiten zu nutzen.

 

Weitere Informationen zu den IKT-Leistungen "Grundstücksentwässerung" finden sich im Internet: www.ikt.de/consult

Gern hilft Ihnen auch weiter

 

Dipl.-Ing. Marco Schlüter
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
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