Kunststoff
Kunststoff-Prüfungen
Die Prüfstelle des IKT ist ein von der DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor für ausgewählte Kunststoff-Prüfungen – mechanisch-technologische Prüfungen an polymeren Komponenten von Rohr- und Schlauchlinersystemen sowie GFK-Laminatausschnitten (D-PL-18196-01-00).
Als Prüfstelle ist sie vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) anerkannt für Elastomerdichtungen, die in Abwasserkanälen und -leitungen eingesetzt werden.Außerdem ist sie anerkannte Überwachungsstelle für Schlauchliner und Kurzliner aus glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK).
Klimatisiertes Kunststoff-Labor
In ihrem klimatisierten Kunststofflabor bietet die Prüfstelle des IKT an:- Norm-Materialprüfungen
- qualitätssichernde Produktprüfungen
- Erst- und Eignungsprüfungen von Produkten
- Prüfungen für allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen (DIBt-Zulassungen)
- individuell abgestimmte Sonderprüfungen
DSC-Analyse von Kunststoffproben
DIN EN ISO 11357
- Das Verfahren der Dynamischen Differenz-Thermoanalyse (differential scanning calorimetry, DSC) ist ein Verfahren zur Bestimmung der thermischen Eigenschaften von Polymeren und Polymermischungen (Thermoplaste, Duroplaste, Elastomere).
- Im IKT wird die DSC-Analyse vorwiegend zur Bestimmung von Glasübergangstemperaturen an Epoxidharzen eingesetzt.
- Mit der DSC-Analyse können grundsätzlich folgende Eigenschaften bestimmt werden:
– Glasübergangstemperatur
– Schmelz- und Kristallisationstemperatur
– Spezifische Wärmekapazität
– Reaktionsenthalpie und Umsatz
– Oxidations-Induktionszeit (isothermische OIT)
Bestimmung der Dichte
DIN EN ISO 1183-1
- Die Dichte zeigt, ob z.B. Lufteinschlüsse vorhanden sind, z.B. infolge von Fehlern bei Herstellung, Mischung oder Verarbeitung eines Kunststoffs.
- Die Dichte wird im Eintauchverfahren bestimmt.
- Der Prüfkörper wird auf einer hochpräzisen Analysewaage gewogen.
- Anschließend wird die Probe in eine spezielle Flüssigkeit eingetaucht und erneut gewogen.
- Aus den beiden Wägungen kann mit der Dichte der Flüssigkeit die Dichte der Probe bestimmt werden.
Bestimmung des Verhaltens gegen flüssige Chemikalien
DIN EN ISO 175
- Kunststoffe in Abwasserkanälen müssen aggressiven Medien standhalten.
- Prüfkörper werden für 28 Tage, 90 Tage oder 180 Tage in Medien eingelagert.
- anschließend wird Zugfestigkeit, Reißdehnung und Schlagzähigkeit bestimmt.
Prüfung von Elastomeren
- Ermittlung von Dichtbreite, Anpressdruckverteilung und größter Verformung nach DIN EN 1916
- Bestimmung des Druckverformungsrests ISO 815-1
- Bestimmung der Spannungsrelaxation unter Druck ISO 3384-1
- Weiterreißfestigkeit, Weiterreißwiderstand DIN ISO 34-1
- Härteprüfungen
Zugversuche
DIN EN ISO 527
- Zugversuche werden z.B. bei der Prüfung der chemischen Beständigkeit von Kunststoffen eingesetzt, da sich auch kleinste Materialveränderungen in den Prüfergebnissen erkennen lassen.
- Der Zugversuch an Kunststoffen liefert die
– Zugfestigkeit (Spannungsmaximum),
– Dehnung bei Zugfestigkeit,
– Bruchspannung und
– Bruchdehnung
einer Probe. - Darüber hinaus kann der Zugmodul eines Kunststoffes bestimmt werden.
Drei-Punkt-Biegeversuch
DIN EN ISO 178
- Mit dem Drei-Punkt-Biegeversuch werden die Biegeeigenschaften einer Kunststoffprobe bestimmt.
- Der Dreipunkt-Biegeversuch liefert
– Biegespannung beim Bruch
– Biegefestigkeit (maximale Biegespannung)
– Biegedehnung beim Bruch oder bei Biegefestigkeit
– Durchbiegung
– Biege-Elastizitätsmodul (Biegemodul)
Bestimmung des Kriechverhaltens an Kunststoffproben
DIN EN ISO 899-2
- Unter einer konstanten Kraft wird die Dehnung (Verformung) in einem Kunststoff mit der Zeit immer größer. Dies bezeichnet man als Kriechverhalten.
- Das Kriechverhalten kann an kleinen Kunststoffproben im Drei-Punkt-Biegeversuch bestimmt werden.
- Die genaue Kenntnis des Kriechverhaltens ist für die Bemessung von Kunststoff-Konstruktionen bedeutend.
Prüfung von Kunststoffrohren
- thermoplastische Rohre
- Rohre aus glasfaserverstärkten, duroplastischen Kunststoffen
- Bestimmung der Ringsteifigkeit
- DIN EN 1228
- DIN EN ISO 9969
Bestimmung des Kriechverhaltens an Kunststoffrohren
DIN EN 761
- Kunststoffrohre werden dauerhaft belastet, z.B. durch Grundwasser und Erdlasten.
- Unter einer konstanten Last wird die Verformung eines Kunststoffrohres mit der Zeit immer größer. Dies bezeichnet man als Kriechverhalten.
- In der statischen Berechnung berücksichtigt man dies, indem man Langzeit-Kennwerte (50 Jahre) für den E-Modul ansetzt.
- Dieser Langzeit-E-Modul wird aus den Ergebnissen des 10.000-Stunden-Versuches durch Extrapolation ermittelt.
- Versuch: Aufbringen einer konstanten Last und Messen der Rohrverformung über die Zeit (bis 10.000 h). Extrapolation auf 50 Jahre
Ansprechpartner
Dipl.-Ing. Dieter HomannLeiter Prüfstelle für Bauprodukte
Telefon: 0209 17806-24
E-Mail: homann@ikt.de