IKT-eNewsletter Juli 2006 | URL /index.php?doc=614 |
07.08.2006 |
Warendorf: Kanalzustand nach SüwV Kan erfassen |
Gemäß SüwV Kan haben die Entsorgungsbetriebe der Stadt Warendorf die Ersterfassung des Kanalzustandes Ende letzten Jahres abgeschlossen. In den nächsten 15 Jahren müssen die Warendorfer das gesamte Kanalnetz erneut untersuchen. In Warendorf haben die Netzbetreiber ihr 205 km langes Kanalnetz in 15 gleich große Untersuchungsbezirke, die auch gleichzeitig zu Spülbezirken erklärt wurden, eingeteilt. |
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15 Jahre, 15 Untersuchungsbezirke Bis 2020 ist geplant, jedes Jahr einen Bezirk flächendeckend zu spülen und anschließend mit geeigneter Kameratechnik untersuchen zu lassen.
Zusätzlich lassen die Entsorgungsbetriebe seit diesem Jahr sämtliche Grundstücksanschlussleitungen vom Hauptkanal bis zur Grundstücksgrenze ebenfalls reinigen und untersuchen. Laut Entwässerungssatzung gehören diese Grundstücksanschlussleitungen zum öffentlichen Kanalnetz. Weitere flächendeckende Daten über Ablagerungen werden bei den wiederkehrenden Schachtinspektionen nach SüV Kan gewonnen und ausgewertet. Diese neu gewonnenen Erkenntnisse haben eindeutig gezeigt, dass in Warendorf weitestgehend saubere Kanäle gereinigt wurden. Im Laufe der Erstuntersuchungen traten bei jedem Abschnitt die unterschiedlichsten Probleme auf. Im Einzelnen waren dieses hauptsächlich:
Aus diesem Grunde erstellten die Entsorgungsbetriebe einen Leitfaden für die Ausführung von Kanalinspektionen, an den sich die Auftragnehmer akribisch halten müssen und der Vertragsbestandteil ist. |
Daten sammeln und verwerten Um möglichst gute und verwertbare Ergebnisse aus dem Bereich der Grundstücksanschlüsse und der Hauptkanäle zu bekommen, versucht man in Warendorf einen neuen Weg zu gehen. Die gewonnenen Daten müssen mit GIS verwaltbar sein. Für den Untersuchungsbezirk (rund 14 km Kanal), der in diesem Jahr an der Reihe ist, haben die Warendorfer einen öffentlichen Teilnehmerwettbewerb ausgeschrieben. Von den 24 Bewerbern wurden acht Firmen ausgesucht, die sich alle an der gleichen Aufgabe beweisen mussten. Folgende Forderungen haben die Entwässerungsbetriebe gestellt: Der Auftragnehmer bekam von den Entsorgunsbetrieben für das zu inspizierende Gebiet die Isybau-Stammdaten und eine Zeichnung. Die Aufgaben, die der Auftragnehmer durchzuführen hat, beinhalteten:
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Datenübergabe Nach Durchführung der Gesamtmaßnahme müssen die Inspekteure den Entsorgungsbetrieben einen Satz Papierpläne und digitale Daten des Hauptkanals samt Anschlussleitungen übergeben. Von den acht vor Ort getesteten Firmen erfüllten zwei die gestellten Anforderungen. Diese beiden Firmen erhielten das Leistungsverzeichnis und haben ein Angebot abgegeben. Verschiedene Gründe führten zum Ausschluss der anderen Firmen:
In Warendorf sind die Betreiber der Ansicht, dass Dienstleister ein Gesamtkonzept für die Inspektion vertreten sollten. Vor allem über die weitere Verwendung und Anwendung der Daten – das Ergebnis ihrer Arbeit – sollten sie sich im Vorfeld Gedanken machen. Solange auf Auftraggeberseite diese Leistungen (oft mit Zähneknirschen - aber ohne weitere Konsequenzen) entgegengenommen werden, wird sich nichts Entscheidendes verbessern. Für die Entsorgungsbetriebe Warendorf steht fest, dass ein "Sehr gut" - dokumentiert bei einem Warentest - nichts über den Dienstleister aussagt. Er muss die Systeme fach- und sachgerecht beherrschen. Hier ist jeder Auftraggeber aufgerufen mehr verwendbare Qualität einzufordern. |
Kontakt:
Volker Cornelsen |
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