IKT - eNewsletter
 
eNewsletter November 2006


Goldener Kanaldeckel 2006: IKT zeichnet Fachleute aus
Beinahe Tradition hat die Preisverleihung des Goldenen Kanaldeckels durch das IKT am Jahresende. Während des gleichnamigen IKT-Forums wurden am 22. November 2006 drei Mitarbeiter von Stadtentwässerungen ausgezeichnet...

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IKT-Marktumfrage: Kanalinvestitionen steigen 2007 um 10%
Das IKT führte im Auftrag der STEINZEUG Abwassersysteme GmbH eine Markterhebung unter ausgewählten deutschen Netzbetreibern zum Thema „Bauinvestitionen Kanalisation“ durch. Mehr als 1.500 Netzbetreibern wurde ein Fragebogen zugesandt; die Rücklaufquote war mit knapp 18% sehr gut...

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IKT-Forum "Goldener Kanaldeckel 2006: Vorträge zum Download verfügbar
Am 22. und 23. November 2006 fand das IKT-Forum "Goldener Kanaldeckel 2006" statt. Rund 180 Teilnehmer folgten den Vorträgen rund um die Themen Bau, Betrieb und Sanierung von Kanalisationsnetzen. Die Vorträge stehen nun im Netz zum Download bereit...

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Kanalreinigung: Ärger mit Toilettenausblasungen
Bei der Kanalreinigung mit dem Hochdruckspülverfahren in Kerken ist es in etlichen Häusern der Anlieger zu Verschmutzungen in den Sanitärräumen durch Abwasseraustritt gekommen. Das IKT begleitete daraufhin die Reinigungstätigkeiten stichprobenhaft für einen Tag. Auf dieser Basis wurden die Ursachen analysiert und Maßnahmen zur Vermeidung dargestellt...

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Veranstaltungen



Pipe Jacking Simulation 2006
At IKT-Institute for Underground Infrastructure, Germany, a unique pipe jacking simulator has been build. This facility allows 1:1 scale tests of DN 1600 pipes, on a total pipeline length of 15 meters with simulated length of up to 80 meters...

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20. Lindauer Seminar
Am 1. und 2. März 2007 findet bereits das 20. Lindauer Seminar statt. Die Jubiläumsveranstaltung steht unter dem Hauptthema "Praktische Kanalisationstechnik – Instandhaltung von Kanalisationen"...

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Der IKT-eNewsletter informiert aktuell über Aktivitäten und Forschungsergebnisse des IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur, Gelsenkirchen. Das IKT ist ein unabhängiges und gemeinnütziges Forschungsinstitut, das sich mit allen Fragen der leitungsgebundenen Wasser-, Gas- und Abwasser-Infrastruktur befasst.

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IKT-Newsletter
Goldener Kanaldeckel 2006: IKT zeichnet Fachleute aus
 

Beinahe Tradition hat die Preisverleihung des Goldenen Kanaldeckels durch das IKT am Jahresende. Während des gleichnamigen IKT-Forums wurden am 22. November 2006 drei Mitarbeiter von Stadtentwässerungen ausgezeichnet.

 

Zum fünften Mal

Die Jury hatte bereits zum fünften Mal die schwierige Aufgabe aus den zahlreichen Bewerbungen drei besonders gute Projekte auszuwählen. Ausgezeichnet mit einem Preisgeld, einer Trophäe in Form eines goldfarbenen Kanaldeckels mit einem Durchmesser von 10 cm und einer Anstecknadel wurden zwei Kandidaten aus Nordrhein-Westfalen und ein Kandidat aus Baden-Württemberg. Staatssekretär Dr. Alexander Schink vom NRW-Umweltministerium überreichte den Preis.

Goldener Kanaldeckel 2006:
Staatssekretär Dr. Alexander Schink
Ludger Albers, Achim Rehm, Udo Gerling,
Roland W. Waniek
(von links nach rechts)

Besuchen Sie unsere Bildergalerie zum Forum "Goldener Kanaldeckel 2006"

 

Erster Platz

Preisträger:   Achim Rehm, Gemeinde Schwanau
Projekt:   Ganzheitlicher Lösungsansatz zur Fremdwasservermeidung in der Schmutzwasserkanalisation der Gemeinde Schwanau durch Einbeziehung der Grundstücksentwässerungsanlagen
Preisgeld:   3.000,00 Euro

 

Zweiter Platz

Preisträger:   Ludger Albers, Entsorgungsbetriebe Solingen
Projekt:   Qualitätssicherung bei Hausanschlusslinern im Stadtgebiet Solingen
Preisgeld:   2.000,00 Euro

 

Dritter Platz

Preisträger:   Udo Gerling, Stadtentwässerung Pulheim
Projekt:   Einsatz von modernen Fernüberwachungssystemen für die technische Ausrüstung von Abwasseranlagen
Preisgeld:   1.000,00 Euro

 

Preisträger Achim Rehm, Gemeinde Schwanau

"Ganzheitlicher Lösungsansatz zur Fremdwasservermeidung in der Schmutzwasserkanalisation der Gemeinde Schwanau durch Einbeziehung der privaten Grundstücksentwässerungsanlagen"

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Preisträger Achim Rehm,
erster Platz

In der Gemeinde Schwanau war der Fremdwasserzufluss in die Schmutzwasserkanäle zu einem Problem geworden. Der Zulauf zur Kläranlage stieg von üblichen 450 Kubikmetern am Tag im regenreichen Jahr 2001 bis auf zeitweise 3400 Kubikmeter an. In einem der Ortsteile waren die Schmutzwasserkanäle vollständig und zum Teil bis in die Häuser eingestaut. Die Pumpstationen arbeiteten im Dauerbetrieb und aus einigen der Kanalschächten quoll Abwasser auf die Straße.

Fremdwasser im Kanal ist vielfach auch andernorts ein Problem, das einer Lösung harrt und oft nur zögernd angegangen wird. In Schwanau ergriff Achim Rehm, seit dem Jahr 2000 als Technischer Betriebsleiter im Amt, die Initiative. Unterstützt von kompetenten Fachleuten erkannte er, dass nur eine ganzheitliche Lösung unter Einbeziehung der Grundstücksentwässerungsanlagen zielführend war. Er überzeugte die politischen Entscheidungsträger der Gemeinde und die Grundstückseigentümer von der Notwendigkeit, das Schmutzwasserkanalsystem insgesamt – öffentlich und privat – abzudichten. Den Grundstückseigentümern wurde maximale Unterstützung bei der Schadenfeststellung und bei der Sanierungsplanung angeboten.

Als Sofortmaßnahme wurden 600 Schächte saniert. Die Sanierung der Kanäle und privaten Leitungen folgt nach entsprechender Schadensfeststellung und Planung der konkreten Maßnahmen Zug um Zug nach. In einem der vier Ortsteile der Gemeinde sind die Maßnahmen inzwischen abgeschlossen, in einem zweiten liegt die Sanierungsplanung vor. Der Erfolg ist bereits messbar.

Das von Achim Rehm initiierte Projekt führt zu wirtschaftlichen Lösungen und dient im Interesse der Bürger dem Schutz der Umwelt. Für die Konzeption und die konsequente Umsetzung wird Achim Rehm der erste Preis zuerkannt.

 

Preisträger: Ludger Albers, Entsorgungsbetriebe Solingen

"Qualitätssicherung bei Hausanschlusslinern im Stadtgebiet Solingen"

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Preisträger Ludger Albers,
zweiter Platz

Von den Entsorgungsbetrieben Solingen wurde ein adäquates Konzept für die privaten Abwasserleitungen erarbeitet. Im Mittelpunkt steht dabei die Produktqualität der eingesetzten Schlauchlinersysteme, die Qualifikation und die Kompetenz der handelnden Personen. Ziel ist es, bei den anstehenden Sanierungsmaßnahmen auf den privaten Grundstücken, ein technisch und wirtschaftlich optimales Ergebnis zu erreichen.

Um die Qualität der Produkte und der Sanierungsleistung beurteilen zu können, wurde in Solingen eine Testbaustelle organisiert, an der sich Sanierungsfirmen nach einem öffentlichen Teilnahmewettbewerb beteiligen konnten.

Unter den beengten Verhältnissen war es äußerst schwierig, Probestücke für die mechanischen Prüfungen zur Qualitätskontrolle, wie sie im Hauptkanal üblich sind, zu entnehmen. Die Folge waren verfälschte und unzuverlässige Werte der entsprechenden Prüfparameter auf der Basis nicht repräsentativer Baustellenproben.

Bei der Suche nach einem alternativen Prüfverfahren für den Querschnittsbereich kleiner DN 200 stieß man auf ein in der Kunststoffindustrie etabliertes, im Bereich Schlauchlining jedoch bisher nicht eingesetztes Verfahren: Die "Differential Scanning Calometry", kurz DSC. Die DSC-Analyse erlaubt es, mit sehr kleinen Probestücken eindeutige Aussagen zur Glasübergangstemperatur zu treffen, die in guter Korrelation zu den mechanischen Eigenschaften steht.

Diese hier nur kurz angerissenen Aktivitäten aus Solingen verdeutlichen: Hier kümmert sich der Betreiber des öffentlichen Kanalnetzes intensiv darum, das der unerfahrene und fachlich überforderte Grundstückseigentümer nicht mit dem Angebot eines unüberschaubaren Marktes allein gelassen wird.

Die zentrale Person in diesem Konzept ist Ludger Albers. Er hat als Verantwortlicher diese Sanierungsstrategie entwickelt und mit großem Engagement in die Praxis umgesetzt.

 

Preisträger: Udo Gerling, Stadtentwässerung Pulheim

"Einsatz von modernen Fernüberwachungssystemen für die technische Ausrüstung von Abwasseranlagen (Prozessleittechnik)"

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Preisträger Udo Gerling,
dritter Platz

Udo Gerling hatte erkannt, dass es notwendig ist, schnell und umfassend über das Geschehen im Kanalnetz informiert zu werden und diese Daten für den Betrieb und die Planung des Aus- und Umbaues des Kanalnetzes sowie für die von der staatlichen Wasserwirtschaft benötigten Informationen zu nutzen.

Aufgrund der wirtschaftlichen Erfordernisse, der notwendigen Erfüllung der Verordnung zur Selbstüberwachung der Kanalnetze (SüwV Kan) und zur Verringerung der Umweltbelastung durch die Abschläge aus dem Kanalnetz hat er das Projekt gestartet. Es umfasst die gesamten Sonderbauwerke im Kanalnetz der Stadt Pulheim. Er hat sich für eine für Abwasserkanalnetze neuartige Technik entschieden, die drahtlose Übertragung, zentrale Speicherung und Auswertung der Daten mit den Elementen eines Verwaltungssystems für Anlagen und Energiemanagement verbindet.

Die vielen in der Flächengemeinde Pulheim verteilten Sonderbauwerke sollen mit einer Zentrale kommunizieren. Aus Kostengründen verbietet sich ein umfangreiches Kabelnetz. Die wirtschaftlichste und funktionalste Lösung wurde mit dem GPRS (General Packet Radio Services) eines Handy-Netzes gefunden, das rund 7000 Euro pro Jahr gegenüber einer Telefonverbindung einspart.

Da der Markt zur Zeit kaum ausgereifte Lösungen zur Telemetrie, die sich in Abwasseranlagen einsetzen lassen, anbietet, wurde mit dem Institut für Automatisierungstechnik der FH Köln ein Projekt initiiert, indem die Einsetzbarkeit und Sicherheit eines GPRS-Netzes für diese Aufgabe untersucht wurde. Die Ergebnisse waren erfolgreich.

Bei der Umsetzung des Konzeptes hat Udo Gerling für jeden Bauwerktyp spezifische Vorgaben entwickelt, die sich an den allgemeinen Regeln der Technik und an den Erfahrungen des Kanalnetzbetriebes ausrichteten. Für jedes Bauwerk wurde die Erfassung der Daten, ihre Speicherung und Übertragung sowie die für die jeweilige Aufgabe benötigten Auswertungen vorgegeben.

Udo Gerling hat dieses für Pulheim wichtige Projekt erfolgreich geführt und abgeschlossen. Es kann für andere Kommunen ein Vorbild sein.

 

Seminar und Fachausstellung

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Seminarteilnehmer des IKT-Forums
"Goldener Kanaldeckel 2006"

Aber nicht nur zur Preisverleihung kamen die rund 180 Gäste nach Gelsenkirchen. Währen des gleichnamigen Forums konnten sie sich bei interessanten Vorträgen zu den Themen Bau, Betrieb und Sanierung von Kanalisationsnetzen informieren.

Fachleute aus verschiedenen Kommunen und dem NRW-Umweltministerium machen den Handlungsbedarf in der Kanalisation zum Thema. Die IKT-Forscher stellten aktuelle Forschungsergebnisse und Maßnahmen zur Qualitätssicherung von Vortriebsrohren sowie Kanal- und Schachtsanierungen vor. Wie man das Rohr bettet, so liegt es - innovative Bettungsmittel waren ein weiteres Thema des Forums "Goldener Kanaldeckel 2006". Zum Thema Fremdwasser führen interessante Gäste ein moderiertes Streitgespräch, das allen Interessen eine Stimme gibt. Motto: „Hart, aber fair“.

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Begleitende Fachausstellung
in der IKT-Versuchshalle

Begleitend fand eine Fachausstellung in der großen IKT-Versuchshalle statt, auf der 38 unterschiedliche Hersteller und Sanierungsfirmen ihre neuesten Produkte und aktuelle Entwicklungen präsentierten.

 

Der Goldene Kanaldeckel 2006 wurde dankenswerterweise von folgenden Firmen finanziell unterstützt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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IKT-Marktumfrage:
Kanalinvestitionen steigen 2007 um 10%
 

Das IKT führte im Auftrag der STEINZEUG Abwassersysteme GmbH eine Markterhebung unter ausgewählten deutschen Netzbetreibern zum Thema „Bauinvestitionen Kanalisation“ durch. Mehr als 1.500 Netzbetreibern wurde ein Fragebogen zugesandt; die Rücklaufquote war mit knapp 18% sehr gut, man kann daher davon ausgehen, dass sie repräsentativ für ganz Deutschland ist.

 

Bauinvestitionen in die Kanalisation

Die Ergebnisse der Marktumfrage zeichnen ein für die Branche erfreuliches Gesamtbild: Die Investitionen der Netzbetreiber in ihre Kanalisation steigen um bis zu 10% (2006: +8% und 2007: +10%). Das stärkste Wachstum erfährt der Teilmarkt „Erneuerung und Sanierung alter Leitungen“ mit jeweils +13% in 2006 und 2007. Die sonstige Sanierung und die Neuerschließung nehmen zwar auch zu, im Jahr 2007 verlangsamt sich jedoch ihr Wachstum leicht.

 

Favorisiertes Rohrmaterial für verschiedene Rohrdurchmesser

Netzbetreiber setzen verschiedene Rohrwerkstoffe in starker Abhängigkeit vom Rohrdurchmesser ein. Während im Bereich DN 200 Steinzeug und Kunststoff vorrangig eingesetzt werden, sind im Bereich DN 200 bis 400 Steinzeug, Beton und Kunststoffe ungefähr gleich stark vertreten. Eine Priorität des Werkstoffs Beton gibt es bei Rohren DN > 400. Andere Werkstoffe spielen hingegen insgesamt nur eine untergeordnete Rolle.

 

Argumente für die Wahl der Rohrwerkstoffe

Bei der Wahl der Rohrwerkstoffe kommt es den Netzbetreibern in erster Linie auf eine hohe Lebensdauer an, gefolgt von Korrosionsbeständigkeit und Beständigkeit gegen HD-Reinigung. Hingegen halten sie Kostenargumente für viel weniger wichtig: Niedrige Einbau- und Materialkosten stehen am Ende ihrer Präferenzskala.

 

Weitere Daten verfügbar

Eine detaillierte Aufschlüsselung der Umfrageergebnisse nach Bundesländern ist bei der STEINZEUG Abwassersysteme GmbH auf Anfrage erhältlich:
Telefon 02234 507-212;
Fax: 02234 507-706;
E-Mail: info@steinzeug.com

 

Reichweite der Umfrage

Die Umfrage fand im Zeitraum Mitte August bis Mitte September 2006 statt. Insgesamt wurden 1.546 Netzbetreiber per Fax oder E-Mail angeschrieben.

Geantwortet haben 274 Netzbetreiber, was einer Rücklaufquote von 17,7% entspricht. Dies ist ein außerordentlich guter Wert, verglichen zu den bei derartigen Umfragen üblichen Rücklaufquoten von rund 5%.

Summiert man die Einwohnerzahlen aller Rückläufer, so zeigt sich, dass die Umfrage insgesamt 22,4 Mio. Einwohner abdeckt. Dies entspricht 27,2% der Bundesbevölkerung.

 

Bauinvestitionen 2005 – 2007

Im ersten thematischen Schwerpunkt wurden die Netzbetreiber gebeten, ihre aktuellen und künftigen Bauinvestitionen in die Kanalisation anzugeben oder zu schätzen. Dabei sollte wie folgt unterteilt werden:

Gesamte Bauinvestitionen Kanalisation
davon:

  • Neuerschließung
  • Erneuerung alter Leitungen
  • sonstige Sanierung alter Leitungen

Im Jahr 2006 investieren die Netzbetreiber beachtliche 8% mehr in den Kanalbau als im Basisjahr 2005. Ein Jahr später beträgt der Zuwachs sogar 10% zum Basisjahr. Nach mehreren Jahren stetig sinkender Investitionen zeichnet sich also eine klare Trendumkehr auf breiter Front ab. Die mehrjährigen Strukturanpassungen nach dem Ende des Wiedervereinigungsbooms, unter denen die gesamte Baubranche gelitten hat, scheinen nun auch im Leitungsbau ihren Abschluss gefunden zu haben.

Dies liegt in erster Linie daran, dass sich die allgemeine Finanzsituation der öffentlichen Haushalte durch höhere Steuereinnahmen deutlich gebessert hat. Die lange Jahre geübte Zurückhaltung bei Investitionen in die Infrastruktur – vor allem in den alten Bundesländern – wird nach und nach aufgegeben. Vieles spricht dafür, dass Investitionen nun nachgeholt werden, die zwar bereits vor geraumer Zeit sowohl volkswirtschaftlich als auch technisch notwendig waren, aber aus Haushaltsgründen zurück gestellt wurden.

Möglicherweise sind Kanalsanierungen länger zurückgestellt worden als dies sinnvoll war. Dies kann dazu geführt haben, dass der Zustand der Altleitungen sich weiter verschlechtert hat und nun an manchen Stellen einem Komplettersatz statt einer Renovation mit grabenlosen Sanierungsverfahren der Vorzug gegeben wird.

Einen Hinweis darauf gibt das besonders starke Wachstum des Marktsegments „Erneuerung alter Leitungen“. Dabei werden Altleitungen durch neue Rohre ersetzt. Für das Jahr 2006 ist hier ein bemerkenswerter Sprung nach oben, nämlich um 13% zu erwarten. Im Folgejahr bleiben die Investitionen in diesem Segment auf gleich hohem Niveau.

Die Sanierung alter Leitungen mit sonstigen Verfahren erlebt von 2005 auf 2006 zwar auch einen beachtlichen Zuwachs um 9%, ebbt aber im Folgejahr wieder leicht ab. Auch dies kann als Hinweis gewertet werden, dass offene Bauverfahren gegenüber der geschlossenen Bauweise möglicherweise an Boden gewinnen.

Auch das Marktsegment der Neuerschließung wächst zunächst um starke 8%, nimmt aber im Jahr 2007 wieder leicht ab.

Aus den Daten dieser Marktumfrage ergibt sich also ein für die Branche erfreuliches Gesamtbild, das von deutlich steigenden Bauinvestitionen in die Kanalisation geprägt ist – bis zu 10%. Die Antworten der Netzbetreiber erlauben eine recht zuverlässige Prognose für die Jahre 2006 und 2007. Für die Jahre ab 2008 ist die Datenlage allerdings sehr uneinheitlich, so dass mit heutigem Wissen keine verlässliche Langfrist-Prognose möglich ist. Zahlreiche Netzbetreiber haben nämlich für 2008 ff. keine Angaben gemacht. Dies mag darauf beruhen, dass die Planungshorizonte nicht so weit reichen oder dass die teilweise notwendigen politischen Entscheidungen als zu unsicher eingeschätzt werden.

 

Favorisierte Rohrmaterialien

Der zweite thematische Schwerpunkt der Marktumfrage ist die Frage nach den favorisierten Rohrmaterialien für verschiedene Rohrdurchmesser, unabhängig davon, ob die Rohre für Leitungsneubau oder -erneuerung eingesetzt werden sollen. Gefragt wurde auf Wunsch des Auftraggebers nach den Werkstoffen

  • Steinzeug
  • Beton
  • Kunststoffe
  • andere Werkstoffe

und den Rohrdurchmessern

  • DN 200
  • DN 200 bis 400
  • DN 400 bis 800
  • DN > 800

Hier zeigt sich, dass Netzbetreiber Steinzeug- und Kunststoffrohre in erster Linie in den Bereichen DN 200 und DN 400 einsetzen. Demgegenüber dominieren Betonrohre im Bereich DN > 400 eindeutig. Im Bereich DN 200 bis DN 400 sind diese drei Materialien ungefähr gleich stark vertreten. Das am stärksten umkämpfte Marktsegment ist also der Bereich DN 200 bis DN 400. Hier herrscht ein besonders intensiver Wettbewerb der Rohrmaterialien. Andere Werkstoffe spielen demgegenüber nur eine untergeordnete Rolle.


Diagramme

 

Argumente für Rohrmaterialien

Der dritte thematische Schwerpunkt der Markterhebung betrifft die technischen Argumente, die aus Sicht der Netzbetreiber bei der Wahl des Rohrmaterials von Bedeutung sind.

Im Multiple-Choice-Verfahren konnten die Netzbetreiber ihre Präferenz für acht Argumente ausdrücken, die vom Auftraggeber ausgewählt wurden:

  • Beständigkeit gegen HD-Reinigung
  • Biegefestigkeit
  • Hohe Lebensdauer
  • Korrosionsbeständigkeit
  • Niedrige Einbaukosten
  • Niedrige Materialkosten
  • Umweltfreundlichkeit
  • Verformungsrisiko

Die Umfrageergebnisse zeigen eine eindeutige Präferenz für eine hohe Lebensdauer. Demgegenüber werden die Einbau- und Materialkosten als untergeordnet eingeschätzt. Es ergibt sich folgendes Bild der Präferenzstruktur:

Noten:
1 = sehr wichtig; 2 = wichtig; 3 = weniger wichtig; 4 = unwichtig

 

Noten:
1 = sehr wichtig; 2 = wichtig; 3 = weniger wichtig; 4 = unwichtig

 

Dipl.-Ök. Roland W. Waniek
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
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IKT-Forum "Goldener Kanaldeckel 2006":
Vorträge zum Download verfügbar
 

Am 22. und 23. November 2006 fand das IKT-Forum "Goldener Kanaldeckel 2006" statt. Rund 180 Teilnehmer folgten den Vorträgen rund um die Themen Bau, Betrieb und Sanierung von Kanalisationsnetzen. Die Vorträge stehen nun im Netz zum Download bereit.

 

Goldener Kanaldeckel 2006:
Staatssekretär Dr. Alexander Schink
Ludger Albers, Achim Rehm, Udo Gerling,
Roland W. Waniek
(von links nach rechts)

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Um die Vorträge herunterzuladen, klicken Sie bitte auf die Titel der Vorträge.
Weitere Vorträge folgen im eNewsletter Dezember 2006.

 

Mittwoch, 22. November 2006

Kanalisation und Sanierungsbedarf
Prof. Dr.-Ing. Rolf Pecher, Vizepräsident DWA

Investitionsplanung eines großen Netzbetreibers
Dr. rer. nat. Claus-Henning Rolfs, Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf

Investitionsplanung eines kleinen Netzbetreibers
Dipl.-Ing. Jörg Gisselmann, Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH

Flusseinzugsmanagement und Kanalisation: die Rolle der Wasserverbände
Ass. Dipl.-Ing. Bernd Wille, Wupperverband

 

Donnerstag, 23. November 2006

Wasserstände, Durchflüsse und Überwachung
Dipl.-Ing. Thomas Nichler, IKT

Bedarf und Technik der Kanalreinigung
Dipl.-Ing. Marco Schlüter, IKT

Schachtsanierung: Aktuelle Entwicklungen und Qualitätssicherung
Dipl.-Ing. René Puhl, IKT

Schlauchlining: Erfahrungen aus Baustellen-Begleitung
Dipl.-Ing. Stefan Kötters, IKT

 


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Kanalreinigung: Ärger mit Toilettenausblasungen
 

Bei der Kanalreinigung mit dem Hochdruckspülverfahren in Kerken ist es in etlichen Häusern der Anlieger zu Verschmutzungen in den Sanitärräumen durch Abwasseraustritt gekommen. Das IKT begleitete daraufhin die Reinigungstätigkeiten stichprobenhaft für einen Tag. Auf dieser Basis wurden die Ursachen analysiert und Maßnahmen zur Vermeidung dargestellt.

 

Beobachtungen im Zuge der IKT - Begleitung

In einem einjährigen Turnus reinigt ein externes Unternehmen, begleitet von einem Mitarbeiter der Gemeinde Kerken, die rund 82 km Kerkener Kanalnetz mit dem Hochdruckspülverfahren, von denen 30 km im Mischsystem angelegt sind.

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Kanalreinigung mit Einsatzfahrzeug

Bei der diesjährigen Reinigung traten im Vergleich zu den Vorjahren ungewohnt viele Ausblasungen in den Häusern auf. Insbesondere Neubaugebiete mit Schmutzwasserkanälen DN 200 bis DN 250 waren betroffen. Die Ursache für die Häufigkeit der Ausblasungen ist dem Personal nicht bekannt.

Zusammen mit dem IKT wiederholte das Personal die Kanalreinigung gezielt an den Stellen, wo es zuvor zu Ausblasungen und Beschwerden der Anwohner kam. Vor dem Beginn der Reinigungstätigkeit informierte der Kerkener Mitarbeiter die Anwohner über das Vorhaben. Die Anwohner erhielten den Hinweis, einen schweren Gegenstand, wie zum Beispiel einen Trinkwasserkasten, auf den Toilettendeckel zu stellen. So sollte einer möglichen "umgekehrten Toilettenspülung" vorgebeugt werden.

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Kanalreinigung bis ins Badezimmer

Es wurde versucht die Druckleistung der Düse gering zu halten, um Ausblasungen zu verhindern. Jedoch wird eine gewisse Druckleistung benötigt, um die Reinigunsdüse bis zum Endschacht zu befördern. Ein Versuch bei 70 bar war erfolgreich - sowohl in Bezug auf die Reinigung als auch auf die Ausblasungen an den Geruchsverschlüssen. Denn ohne die behelfsmäßige Vorsichtsmaßnahme wäre es in den Badezimmern der Anwohnern erneut zu Verschmutzungen gekommen.
Um zukünftig Ausblasungen zu vermeiden, hat das IKT Betriebshinweise für den Einsatz der Hochdruckreinigung zusammen gestellt.

 

Vorbeugende Maßnahmen

Folgende Parameter können Ausblasungen bei der Kanalreinigung verhindern:

  • Auswahl eines geeigneten Düsenkopfes, zum Beispiel Düsen mit größerem Strahlwinkel. Flach strahlende Düsen erzeugen dagegen einen deutlich höheren Luftstrom.
  • Einstellung eines geringeren Betriebsdruckes am Fahrzeug, ausreichende Zugkraft muss gewährleistet sein,
  • Verringerung des Druckes beim Zurückziehen der Düsenköpfe,
  • Reinigung von Haltung zu Haltung,
  • Abschnittsweise Reinigung bei großen Ablagerungshöhen und Aufstau im Kanal,
  • Luftaustausch durch das Öffnen der Schachtdeckel garantieren,
  • Anlieger auf die Überprüfung der Funktion von Be- und Entlüftungen aufmerksam machen, eventuell eine Nachrüstung empfehlen und
  • Anlieger auf die Möglichkeit des Öffnens von Revisionsschächten zur Vermeidung von Schäden aufmerksam machen.

 

Kanalreinigung in Kerken

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Ausspritzen eines Schachtes

In einem einjährigen Turnus reinigt ein externes Unternehmen, begleitet von einem Mitarbeiter der Gemeinde Kerken, die rund 82 km Kerkener Kanalnetz mit dem Hochdruckspülverfahren, von denen 30 km im Mischsystem angelegt sind. Das gesamte Kanalnetz weist geringes Gefälle und niedrige Trockenwetterabflussmengen auf. Für die komplette Reinigung benötigt der Dienstleister sechs bis acht Wochen. Die Senkenreinigung findet zweimal im Jahr in Kerken statt. Das Auslegen der Rattenköder erfolgt mindestens einmal im Jahr, unabhängig von der Kanalart.

 

Hintergrund der Problematik

Durch die Hochdruckreinigung wird Luft im Kanal ausgetauscht oder extrem beschleunigt. Insbesondere in Schmutz- und Mischwasserkanälen der Nennweiten DN 200 bis DN 250 mit seitlichen Anschlüssen besteht dabei die Gefahr, dass die Geruchsverschlüsse, beispielsweise von Toiletten, ausgesaugt oder ausgeblasen werden.

Ursache hierfür sind die bei der Hochdruckreinigung herrschenden Unter- und Überdruckverhältnisse. Der austretende Spülstrahl beschleunigt die im Kanal befindliche Luft. Dadurch bildet sich vor dem Düsenkopf ein Unterdruck, im Strahlbereich ein Überdruck. Die Druckdifferenz ist abhängig von Düsenart und Größe, Strahlwinkel, Betriebsdruck und Kanaldurchmesser. In unmittelbarer Nähe eines Hausanschlusses führt die im Düsenbereich herrschende Druckdifferenz beim Vorziehen der Düse zu einem plötzlichen Druckwechsel in der Anschlussleitung. Ist dann die Entlüftung am Haus nicht leistungsfähig genug, werden die Geruchsverschlüsse der häuslichen Entwässerung zunächst ausgesaugt und können beim Ausgleich der Druckdifferenz mitunter sogar ausgeblasen werden.

Haben auch Sie ähnliche Probleme in Ihrem Kanalnetz? Dann wenden Sie sich an das IKT. Gern hilft Ihnen weiter:

 

Dipl.-Ing. Marco Schlüter
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
Exterbruch 1
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20. Lindauer Seminar
 

Am 1. und 2. März 2007 findet bereits das 20. Lindauer Seminar statt. Die Jubiläumsveranstaltung steht unter dem Hauptthema "Praktische Kanalisationstechnik – Instandhaltung von Kanalisationen".

 

Programm und Anmeldungen finden Sie im Internet: www.jt-elektronik.de