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Ab 2003: IKT wird Prüfstelle für wasserdurchlässige Flächenbeläge Wasserdurchlässige Flächenbeläge ermöglichen eine ortsnahe Regenversickerung auch in dicht bebauten Gebieten. Zusätzlich halten Sie einen Teil der abfließenden Schadstoffe zurück. Das NRW-Umweltministerium fördert daher ihren Einsatz, z.B. auf Parkplätzen, Betriebsgeländen, Innenhöfen usw. Voraussetzung: sie müssen mindestens zehn Jahre funktionstüchtig bleiben. Ab 2003 prüft das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur als unabhängige Stelle die Eignung dieser umweltfreundlichen Beläge. Dafür entsteht jetzt in Gelsenkirchen eine hochmoderne Prüfanlage.
Im Auftrag des NRW-Umweltministeriums und des Bayerischen Landesamtes für Wasserwirtschaft wurde vom Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft der Universität Essen unter Leitung von Prof.-Dr.-Ing. W.F. Geiger ein Prüfverfahren für wasserdurchlässige Befestigungen von Verkehrsflächen entwickelt, welches zur Zeit in einem Ausschuß des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) beraten wird. Ziel ist es, eine wasserrechtliche Bauartzulassung für Flächenbeläge zu erteilen, die einen sicheren und umweltverträglichen Einsatz der Produkte garantiert. Insbesondere die Wartungsfähigkeit (Wiederherstellen der Sickerleistung nach Verschlämmung) muss gewährleistet sein, damit Flächenbeläge im Sinne der "Initiative ökologische und nachhaltige Wasserwirtschaft NRW" des NRW-Umweltministeriums gefördert werden können. Eine Förderung ist an das Funktionieren der Beläge über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren gekoppelt. Auf der Prüfanlage, die jetzt ähnlich der Anlage bei der LGA Würzburg im IKT entsteht, können alle Arten von Belägen, d.h. neben Pflasterbelägen, Drainasphalten und Drainbetonen, auch Böden und Schotterrasen unter realitätsnahen Bedingungen geprüft werden. Hierzu werden alle Beläge oberhalb der Tragschicht in eine einheitliche Versuchsapparatur eingebaut, die eine repräsentative Fläche von einem Quadratmeter aufweist (siehe Bild 1). |
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Auf der IKT-Prüfanlage werden folgende Prüfungen durchgeführt:
Eine umfassende Prüfung von wasserdurchlässigen Flächenbelägen muss allerdings über Laborprüfungen hinausgehen und weitere Prüfungen vor Ort bei den Herstellern beinhalten. Neben den Laborprüfungen werden daher zukünftig Insitu-Prüfungen durchgeführt, die den Einbau, Anforderungen an die einzubauenden Mineralstoffe und die Reinigungsfähigkeit der Beläge betreffen. Nur wenn ein Belag alle Anforderungen erfüllt, kann er für die Förderung durch das NRW-Umweltministerium empfohlen werden. |
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Ab 2003 wird das IKT somit zu einer unabhängigen Prüfstelle in NRW für wasserdurchlässige Flächenbeläge. Es steht den Herstellern und Anwendern derartiger Beläge als zuverlässiger und kompetenter Partner zur Verfügung. Mit unabhängiger Prüftätigkeit hat das IKT bereits seit mehreren Jahren weit reichende Erfahrungen: seit 1998 ist das IKT auch eine DIBt-anerkannte Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle. |
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Durchführung der Prüfung: Dipl.-Ing.
Dieter Homann |
Wissenschaftl. Hintergrund:
Prof. Dr.-Ing. W.F. Geiger |
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