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Wurzelfeste Bettung der Rohre |
Im Rahmen eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Vorhabens lud das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur am 23. Oktober 2006 zur ersten Expertenrunde „Umweltsicherer Kanalbau durch wurzelfeste Bettung der Rohre“ ein. Experten aus Deutschland, England, Schweden und den Niederlanden trafen sich in Osnabrück, um über Probleme und mögliche Lösungen zur Entschärfung des Konfliktes zwischen Baumwurzeln und der unterirdischen Infrastruktur zu diskutieren. |
Interessenkonflikt Auf innerstädtischen Standorten mit ihren oft ungünstigen Bedingungen versuchen Bäume das, was sie im Laufe der Evolution „in der Wildnis gelernt“ haben umzusetzen und für ihr Überleben zu nutzen. Dadurch kann es insbesondere durch das Wurzelwachstum zu Konflikten kommen. Denn Bäume können nicht unterscheiden zwischen einer Felsspalte und einem Kanalrohr, zwischen einem Felsbrocken und einer Gasleitung [1]. Im Rahmen eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Vorhabens lud das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur am 23. Oktober 2006 zur ersten Expertenrunde „Umweltsicherer Kanalbau durch wurzelfeste Bettung der Rohre“ ein. Netzbetreiber aus den Bereichen Gas, Wasser und Abwasser, Vertreter der Grünflächenämter, Straßenbauabteilungen sowie Wissenschaftler aus diesen Arbeitsbereichen gehen diese Fragestellung gemeinsam an. |
Wissensaustausch zwischen „natürlichen Feinden“ Bäume und Leitungen konkurrieren im städtischen Raum um ein knappes Gut, den Boden unter den Straßen. So ist es nicht verwunderlich, dass aufgrund dieser Konkurrenzsituation Bauingenieure und Botaniker und Baumkundler jahrlang als „natürliche Feinde“ angesehen werden konnten. Konflikte lassen sich durch Abstimmung von Baumstandorten und Leitungstrassen vermeiden. Insbesondere Wurzeln erschließen scheinbar unkontrolliert auch vorzugsweise die Leitungstrassen der Ver- und Entsorgungsleitungen und wachsen sogar in die Rohrleitungen hinein. Dadurch entstehen Kosten sowohl für die öffentlichen als auch für die privaten Netzbetreiber. |
Dabei sind die bisherigen Bauverfahren nicht ganz unschuldig. Durch das Verlegen von Rohrleitungen und beispielsweise den Austausch von Böden bieten Gräben von Ver- und Entsorgungsleitungen den Wurzeln optimale Lebensbereiche (vgl. [2]).
So liegt es nahe, dass das Expertenwissen von Vertretern der Ver- und Entsorgung, Botanikern und Baumspezialisten unter diesen speziellen Fragestellungen ausgetauscht und diskutiert wird. |
DBU-Projekt Das Forschungsvorhaben mit dem Titel „Umweltsicherer Kanalbau durch wurzelfeste Bettung der Rohre – Pflanzversuche in Osnabrück“ wird in Kooperation zwischen dem
durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist der Einsatz von neuartigen Bettungsmitteln wie Flüssigböden oder bentonithaltigen Schüttgütern, um Wurzeln aus den Rohrgräben fernzuhalten. |
Wie geht es weiter? Die erste Expertenrunde „Umweltsicherer Kanalbau durch wurzelfeste Bettung der Rohre“ war der Startschuss für die Versuche in Osnabrück. Am 23. und 24. Mai 2007 findet ein Internationales Symposium „Trees and Underground Pipes“ im IKT Institut für Unterirdische Infrastruktur statt. Zu diesem Symposium werden Experten aus aller Welt eingeladen. Ein Ziel des Symposiums ist die Einbindung bestehender Forschungsaktivitäten in europäische Forschungsprogramme und insbesondere ein weitergehender Wissensaustausch zwischen europäischen Netzbetreibern, Baumkundlern und Forschern. Darüber hinaus werden Möglichkeiten einer weltweiten Zusammenarbeit debattiert. |
Kontakte:
Stadt Osnabrück |
Dipl.-Ing. Christoph Bennerscheidt |
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COST-Action C15 |
Literatur
[1] Schröder, K.: Bäume und Leitungen. AFZ-Der Wald 24/2005, S. 1317 – S. 1319. |
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