IKT - eNewsletter
 
eNewsletter Januar 2007


Abwasser: NRW setzt neue Förderschwerpunkte
Seit dem 1. Januar 2007 fördert das Umweltministerium NRW erstmalig die ganzheitliche Sanierung von privaten Hausanschlüssen zur Fremdwasserverminderung. Voraussetzung ist, dass den Kommunen ein schlüssiges Fremdwassersanierungskonzept vorliegt. So, wie es im IKT-Projekt in Billerbeck erarbeitet wurde....

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So gut sind ... Drossel- und Messeinrichtungen (Teil 1)
Nahezu 300 Drossel- und Messeinrichtungen hat die IKT-Prüfstelle Durchfluss-Messung in den letzten Jahren überprüft. Das umfangreiche Material der zahlreichen Kontrollmessungen an Regenbecken und Kläranlagen wurde von der unabhängigen Prüfstelle nun erstmals vollständig und systematisch ausgewertet. Das Ergebnis ist eine in diesem Umfang bislang einmalige Fehleranalyse für die unterschiedlichsten Drossel- und Messeinrichtungen...

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Universität Hannover startet mit
„Leitungsbau und Leitungsinstandhaltung“

An der Leibniz Universität Hannover startete im Januar 2007 die Lehrveranstaltung „Leitungsbau und Leitungsinstandhaltung“. Lehrbeauftragter ist Dr.-Ing. Bert Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter des IKT-Institut für Unterirdische Infrastruktur, Gelsenkirchen. In der Auftaktveranstaltung formulierten Vertreter der beiden IKT-Fördervereine der Netzbetreiber und der Wirtschaft ihre Erwartungen an die wissenschaftliche Ausbildung...

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Tag der Forschung 2007
Einmal im Jahr präsentiert das IKT der Fachöffentlichkeit die Ergebnisse seiner kürzlich abgeschlossenen Forschungsprojekte. In diesem Jahr findet der Tag der Forschung am 24. April statt...

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Veranstaltungen



Workshop „Bedarfsorientierte Kanalreinigung“
Im Forschungsprojekt „Bedarfsorientierte Kanalreinigung“ findet am Donnerstag, den 29. März 2007 ein Betreiber-Workshop statt. Kanalnetzbetreiber sind herzlich eingeladen, über die Nutzungsmöglichkeiten von Betriebserfahrungen bei der Kanalreinigung zu diskutieren...

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7. Göttinger Abwassertage
Endspurt zu den Göttinger Abwassertagen am 21. und 22. Februar und am 27. und 28. Febuar 2007. Der erste Termin ist fast ausgebucht. Beim zweiten Termin füllen sich die Reihen...

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20. Lindauer Seminar
Am 1. und 2. März 2007 findet bereits das 20. Lindauer Seminar statt. Die Jubiläumsveranstaltung steht unter dem Hauptthema "Praktische Kanalisationstechnik – Instandhaltung von Kanalisationen". Das IKT ist in Lindau mit einem Ausstellungsstand und Vorträgen zu den Themen Kanalreinigung und IKT-Warentests vertreten...

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Der IKT-eNewsletter informiert aktuell über Aktivitäten und Forschungsergebnisse des IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur, Gelsenkirchen. Das IKT ist ein unabhängiges und gemeinnütziges Forschungsinstitut, das sich mit allen Fragen der leitungsgebundenen Wasser-, Gas- und Abwasser-Infrastruktur befasst.

Der IKT-eNewsletter erscheint monatlich und ist kostenlos. Sie erhalten ihn, weil Sie sich in unseren Verteiler eingetragen haben oder weil Sie in der letzten Zeit Kontakt zum IKT hatten. Sollten Sie an einer weiteren Zusendung nicht mehr interessiert sein, so senden Sie bitte eine Mail an abmelden@ikt.de

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IKT-Newsletter
Abwasser: NRW setzt neue Förderschwerpunkte
 

Seit dem 1. Januar 2007 fördert das Umweltministerium NRW erstmalig die ganzheitliche Sanierung von privaten Hausanschlüssen zur Fremdwasserverminderung. Voraussetzung ist, dass den Kommunen ein schlüssiges Fremdwassersanierungskonzept vorliegt. So, wie es im IKT-Projekt in Billerbeck erarbeitet wurde.

 

Das neue Investitionsprogramm

Download
des
Erfahrungsberichtes

NRW fördert die private Kanalsanierung. Erstmalig erhalten private Hausherren Zuwendungen aus einem eigens dafür eingerichteten Fördertopf. Kommunale Netzbetreiber können Zuschüsse für Baumaßnahmen und Fremdwasserkonzepte beantragen.

Wichtige Punkte, die Kommunen zu einem ganzheitlichen Fremdwassersanierungskonzept wissen müssen, hat das IKT in seinem Erfahrungsbericht zur ersten Planungsphase "Billerbeck" zusammengefasst. In Billerbeck wird die private Kanalsanierung bereits mitgefördert.

 

Billerbeck hat Konzept

Billerbeck hat das Projekt zur Erarbeitung und Umsetzung des Fremdwasserkonzeptes bereits im Jahre 2003 initiiert. Das IKT koordiniert und steuert das Projekt und unterstützte auch bei der Auswahl eines Teams versierter Fachleute aus den Bereichen der Siedlungs- und Wasserwirtschaft sowie der Hydrogeologie: Sybille Zentner (Ingenieurbüro Beck, Wuppertal), Dipl.-Ing. Jürg Bach (Hydro-Ingenieure Osnabrück) und Dr. Michael Denneborg (ahu AG). Abgerundet wurde das Konzept durch ein Rechtsgutachten der Abwasserberatung NRW, Rechtsanwältin Viola Wallbaum. Das IKT ist Ansprechpartner für das Abwasserwerk Billerbeck und unterstützt dabei auch die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen von Bürgerversammlungen und schriftlichen Eigentümerinformationen.

 

Das Vorgehen

Das Fremdwasserkonzept in Billerbeck wurde mit Blick auf sämtliche Grundstücke im Stadtgebiet erarbeitet. Dabei soll den Grundstückseigentümern stets auch eine Ableitungsmöglichkeit für ihr Dränagewasser zur Verfügung gestellt werden.

Für die Grundstücke in einem besonders fremdwasserträchtigen Pilotgebiet wurde der Sanierungsbedarf festgestellt und eine ganzheitliche Sanierungsplanung aufgestellt.

Am Ende ist der Erfolg der Sanierungsmaßnahmen immer auch gegenüber den Bürgern nachzuweisen. Als Grundlage hierfür ist ein Fremdwasser- und Grundwassermonitoring vorgesehen.

 

Sanierungsbedarf Grundstücke

Kamerabefahrung der Hausanschluss- und Grundleitungen soweit möglich ausgehend vom Hauptkanal unter Berücksichtigung abzweigender Netzbereiche.

Überprüfung der Dichtheit durch Wasserdruck- bzw. Füllstandsprüfung. In Abhängigkeit der örtlichen Situation auch Muffenprüfung.

Höhennivellement zur Bestimmung der Tiefenlage der Kellersohlen, Revisionschächte, Leitungen und Dränagen.

Erstellung eines grundstücksbezogenen Untersuchungsplanes zur Dokumentation der ausgeführten Maßnahmen sowie eines aktualisierten Bestandsplanes (Berücksichtigung Hausakten)

 

Sanierungsplanung Grundstücke

Anschreiben und mündliche Information der Eigentümer hinsichtlich anstehender Untersuchungen und Bereitstellung von Daten.

Sichtung der Hausakten und Bestandsaufnahme auf dem Grundstück und in den Kellerräumen sowie Erstellung eines Revisionsplanes.

Erstellung eines grundstücksbezogenen Sanierungsplans, einschl. Leistungsbeschreibung und Kostenschätzung.

Erstellung eines übersichtlich gestalteten Sammelordners (2-fache Ausfertigung) u.a. mit Untersuchungsplan, Protokoll und Video-CD.

Aktualisierung der örtlichen Datenbank der Grundstücksentwässerung des Abwasserbetriebes Billerbeck mit den neuen Daten.

 

Prognosen zur Entwicklung der Grundwasserstände

Bewertung der wasserwirtschaftlichen Randbedingungen (z.B. Grundwasserstände, Geologie, Bebauungs- und Geländesituation, Gründungstiefen Bauwerke und Entwässerungsanlagen, Fremdwasser etc.).

Bohrung von 10 Grundwassermessstellen im Untersuchungsgebiet und Beobachtung der Grundwasserstände über die Projektlaufzeit.

Prognosen zur räumlichen und zeitlichen Verteilung der Grundwasserstände in Wechselwirkung mit der undichten Kanalisation.

Empfehlungen zu Sanierungsvarianten aus hydrogeologischer Sicht.

 

Konzeptentwicklung Dränwasserableitung

Erarbeitung von unterschiedlichen Sanierungsvarianten zur Ableitung des Fremd- bzw. Dränagewassers aus dem Teileinzugsgebiet.

Variantenvergleich und Auswahl einer Sanierungsvariante. Die erarbeiteten Sanierungsvarianten wurden im Rahmen von Kostenvergleichsrechnungen gegenübergestellt.

Nähere Ausarbeitung der Planung für die gewählte Sanierungsvariante, einschließlich der Ermittlung der zu erwartenden Sanierungskosten und Einsparpotenziale gegenüber der gegenwärtigen Situation.



 

Rechtanalysen zu Fremdwasserkonzepten

Erarbeitung des Rechtsüberblicks Fremdwasser insbesondere im Hinblick auf die Abwasserabgabe und das Kommunalabgabenrecht.

Aufzeigen der grundsätzlich denkbaren Handlungsoptionen zur Lösung von Fremdwasserproblemen unter Berücksichtigung der zu beachtenden rechtlichen Beschränkungen und Genehmigungsrisiken.

Erstellung vergleichender Rechtsanalysen zu den Dränwasserkonzepten zur Bewertung der Rechtssicherheit, Genehmigungsfähigkeit, Finanzierbarkeit und Übertragbarkeit der Konzepte.

 

Download
des
Erfahrungsberichtes
 

Erfahrungsbericht (2,7 MB) Anlagen (10,5 MB)

 

Die Erfahrungen aus dem Fremdwasserprojekt Billerbeck können auch für Ihre Kommune hilfreich sein. Unsere IKT-Forscher unterstützen Sie gern dabei, die neuen Fördermöglichkeiten zu nutzen.

 

Weitere Informationen zu den IKT-Leistungen "Grundstücksentwässerung" finden sich im Internet: www.ikt.de/consult

Gern hilft Ihnen auch weiter

 

Dipl.-Ing. Marco Schlüter
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
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45886 Gelsenkirchen
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IKT-Newsletter
So gut sind ... Drossel- und Messeinrichtungen (Teil 1)
 

Nahezu 300 Drossel- und Messeinrichtungen hat die IKT-Prüfstelle Durchfluss-Messung in den letzten Jahren überprüft. Das umfangreiche Material der zahlreichen Kontrollmessungen an Regenbecken und Kläranlagen wurde von der unabhängigen Prüfstelle nun erstmals vollständig und systematisch ausgewertet. Das Ergebnis ist eine in diesem Umfang bislang einmalige Fehleranalyse für die unterschiedlichsten Drossel- und Messeinrichtungen.

 

Ursachen und Fehlerquellen

Die rechtlichen Vorgaben der Eigenkontrollverordnungen (z.B. SüwV Kan oder SüwV-kom in NRW und EKVO-Hessen) geben Betreibern von Abwasseranlagen vor, Drossel- und Messeinrichtungen regelmäßig zu überprüfen. Durch unabhängige Kontrollmessungen ist u.a. die Einhaltung der gesetzlich vorgegebenen Toleranzgrenzen nachzuweisen. Bei Nicht-Einhaltung drohen Anlagenbetreibern Strafzahlungen oder die Berechnung einer erhöhten Abwasserabgabe.

Aber: Welche Mess- und Drosseleinrichtungen liegen besonders häufig außerhalb des zulässigen Toleranzbereichs? Welches sind die häufigsten Ursachen und Fehlerquellen für die festgestellten Abweichungen? Worauf müssen Betreiber bei Planung, Einbau und Betrieb in Zukunft verstärkt achten?

Antworten hierauf gibt der neue zweiteilige IKT-eNewsletter „So gut sind ... Drossel- und Messeinrichtungen“. Die Erfahrungen aus der praktischen Überprüfung von Drosseleinrichtungen an Regenbecken stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Teil 1.

 

Die Datenbasis: 168 Kontrollmessungen

Für die vorliegende Fehleranalyse wertete das IKT die Ergebnisse von 168 Drosselprüfungen aus, die im Auftrag von Kommunen, Wasserverbänden und Ingenieurbüros in den zurückliegenden Jahren allein in NRW durchgeführt wurden. Für diese Prüfungen wurden grundsätzlich die nach Landesrecht geltenden Anforderungen der Selbstüberwachungsverordnung Kanal (SüwV Kan) sowie der Fachbericht 06/2003 des Landesumweltamtes NRW zu Grunde gelegt. Entsprechend wurde die Funktion der Drosseln von den Ingenieuren der staatlich anerkannten IKT-Prüfstelle ausschließlich als Gesamtsystem und unter Betriebsbedingungen, das heißt durch Kontrollmessung bei einem Einstau des Regenbeckens, geprüft.

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Vorbereitende Arbeiten zur
Drosselkalibrierung:
Verkehrssicherung
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Absperren
 
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Befüllen
 
 

Die gemessenen Abflusswerte werden mit der Kennlinie des Herstellers oder dem vom Auftraggeber genannten Drosselabfluss (Sollwert) verglichen. Wird die Kennlinie oder der Sollwert mit einer Genauigkeit von ±20% eingehalten, erhält die Drosseleinrichtung das Prüfurteil „bestanden“.

Die Auswahl der in der vorliegenden Auswertung berücksichtigten Drosseltypen ergibt sich aus den Prüfaufträgen im Berichtszeitraum. Je nach Bauart und Hersteller kann sich die Anzahl der für ein bestimmtes Drosselorgan beauftragten Einzelprüfungen jedoch erheblich unterscheiden. Um dennoch sämtliche der vorliegenden Prüfergebnisse nutzen zu können, und gleichzeitig ein möglichst aussagekräftiges Gesamtergebnis zu erhalten, wurden die überprüften Drosselorgane in Anlehnung an das ATV Regelwerk A 166 technisch sinnvoll in drei Gruppen zusammengefasst.

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Aufteilung der Drosseleinrichtung
in Typ I, Typ II und Typ III

Von Betreibern breit eingesetzt werden elektromechanische Drosselorgane vom Typ I, die auf Grund ihrer weiten Verbreitung auch überwiegend Eingang in die Statistik der IKT-Prüfstelle fanden (58% der Prüfungen im Berichtszeitraum). Außerdem wird diese Kategorie dominiert von magnetisch-induktiven Messeinrichtungen (MID) mit Regelschieber sowie Abwasserpumpstationen, die ebenfalls häufig als Drosselorgan zum Einsatz kommen.

Mit dem Abflussbegrenzer Alpheus stellt die Biogest AG als Hersteller von Drosselorganen den überwiegenden Teil der überprüften hydromechanischen Drosselorgane (Drosseltyp II). Gefolgt von den in dieser Kategorie ebenfalls häufig anzutreffenden Hydroslide Abflussreglern der Steinhardt GmbH. Insgesamt wurde in etwa jeder dritten IKT-Prüfung (30%) ein Drosselorgan vom Typ II überprüft.

Der bislang geringste Anteil (12%) entfällt auf passive Drosselorgane (Typ III), die auf Grund der häufig fehlenden Absperrmöglichkeiten und einer wasserstandsabhängigen Kennlinie besondere Herausforderungen bei der Überprüfung bieten.

 

Drei Drosseltypen im direkten Vergleich

Die Ergebnisse der IKT-Auswertung konzentrieren sich insbesondere auf eine Soll-Ist-Analyse für diese drei Drosseltypen. Durch Kontrollmessung wurde für jede der überprüften Drosseleinrichtungen nachgewiesen, ob der tatsächlich gemessene Abfluss oder die Kennlinie mit den Angaben des Betreibers oder des Herstellers übereinstimmt.

Die nachfolgende Grafik zeigt, in wie viel Prozent der Prüfungen die gemessenen Ist-Werte um mehr als das zulässige Toleranzmaß (± 20%) von den vorgegebenen Soll-Werten abweichen. Zusätzlich wird analysiert, wie viel Prozent der nicht bestandenen Prüfungen jeweils den Sollabfluss unter- beziehungsweise überschreiten und um welchen Wert sie durchschnittlich nach oben oder unten abweichen.

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Ergebnisse aus
168 Drosselkalibrierungen in NRW

Eine Auswertung der Prüfergebnisse unabhängig vom Drosseltyp zeigt, dass im Mittel 36% der vom IKT überprüften Drosseleinrichtungen nicht den technischen Anforderungen entsprechen. Darüber hinaus ist festzustellen, dass über die geprüften Drosseleinrichtungen überwiegend ein zu großer Drosselabfluss an das unterhalb liegende Kanalnetz abgegeben wird. Für den Betrieb der Abwasseranlagen bedeutet dies, dass zwar ein seltenerer Einstau des Regenbeckens stattfindet, gleichzeitig werden jedoch die nachfolgenden Abwasseranlagen sowie die Kläranlage deutlich größeren Belastungen ausgesetzt.

 

Die häufigsten Fehler

Als wesentliche Fehlerquellen lassen sich sowohl technische als auch betriebliche Gründe anführen. Bauartbedingt besonderes gefährdet sind, entsprechend der bisher vorliegenden Prüfergebnisse, hydromechanische Drosseleinrichtungen vom Typ II. Insbesondere bei Nassaufstellung werden die beweglichen Teile der Drosselorgane bei einem Regenereignis vollständig vom Abwasser ein-oder überstaut. In der Folge sind diese nahezu nach jedem Einstauereignis zu kontrollieren, um Ablagerungen und Verzopfungen zu entfernen, welche andernfalls zu dauerhaften Funktionsstörungen führen können.

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Besonders verschmutzungsgefährdet:
nass aufgestellte,
hydromechanische Drosseleinrichtungen
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Besonders verschmutzungsgefährdet:
nass aufgestellte,
hydromechanische Drosseleinrichtungen

Im Verlauf zahlreicher Einsätze vor Ort wurden von den IKT-Prüfingenieuren außerdem folgenschwere Einbaufehler aufgedeckt. So blieb auch die „vergessene“ Transportsicherung an einem Drosselorgan bei der Erstüberprüfung nicht unentdeckt. Über fünf Jahre wurde das Abwasser an dieser Stelle ungedrosselt ins Gewässer eingeleitet. Im Zuge der IKT-Prüfung wurde diese Feststellschraube nun entfernt, um das ansonsten bestens intakte Drosselorgan schließlich „in Betrieb zu nehmen“.

 

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Einbaufehler:
 
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Transportsicherung trotz
Kennzeichnung
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nicht entfernt
 

Durchaus kein Einzelfall, wie sich mittlerweile herausstellte: Bereits häufiger mussten bei der Überprüfung dieses Drosseltyps Sicherungsschrauben auch nach mehreren „Betriebs-“Jahren noch entfernt werden, um die Abflussdrosseln zu „aktivieren“.

Auch die, im Rahmen der Prüfungen vergleichsweise zuverlässigeren, elektromechanischen Drosseleinrichtungen blieben nicht fehlerfrei. Eine der Hauptfehlerquellen lag bei Drosseleinrichtungen diesen Typs in den Systemeinstellungen. Dabei war festzustellen, dass mit den verwendeten Messeinrichtungen zumeist der Volumenstrom richtig erfasst, das nachgeschaltete Regelorgan jedoch oftmals falsch angesteuert wird. Vereinzelt waren die zur Drosselung eingesetzten Motorschieber nur unzureichend auf das Gesamtsystem abgestimmt, so dass die vom Messwertumformer ausgegebenen Stellsignale deutlich zu träge umgesetzt wurden.

An den ebenfalls in dieser Kategorie überprüften Pumpstationen wurden vergleichsweise häufig negative Abweichungen festgestellt, d.h. der Sollabfluss wird um mehr als 20% unterschritten. Ursache ist der mit zunehmenden Betriebsstunden häufig auftretende Materialverschleiß, u.a. an den Laufrädern der Pumpen. In der Folge werden nach mehreren Betriebsjahren die ursprünglich zu Grunde gelegten Bemessungs-Förderhöhen und damit der Sollabfluss nicht mehr erreicht.

Das negative Prüfergebnis der in der dritten Gruppe (Drosseltyp III) zusammengefassten Drosselorgane lässt sich insbesondere auf das schlechte Abschneiden der überprüften Drosselstrecken, Abflussblenden und Schieber zurückführen. Schieber, die hydraulisch in der Regel auf eine feste Öffnungsweite bemessen wurden, werden im Laufe vieler Betriebjahre aus unterschiedlichen Gründen manuell verstellt. Die damit verbundene Veränderung des Drosselabflusses bleibt meist unberücksichtigt. Besser schneiden hingegen die, bereits ab Werk unveränderlich auf den vorgegebenen Sollabfluss eingestellten Wirbeldrosseln und –ventile ab. Nur durch aufwändigere Eingriffe am Drosselorgan lassen sich diese Werkseinstellungen verändern. Entsprechend sind diese Fehler vergleichsweise seltener zu beobachten.

 

Fazit

Von der IKT-Prüfstelle Durchflussmessung wurden nun erstmals die Ergebnisse der Überprüfung von 168 Drosseleinrichtungen an Regenbecken in NRW systematisch ausgewertet. Entstanden ist eine bisher einmalige Fehleranalyse, in der die Stärken und Schwächen unterschiedlicher Drosseltypen aufgezeigt werden.

Für die entsprechend ihrer Bauart und Funktionsweise in drei Gruppen aufgeteilten Drosselorgane kommt die IKT-Statistik zu sehr unterschiedlichen Fehlerquoten. Tabellenletzter sind ohne Zweifel die im Berichtszeitraum untersuchten hydromechanischen Drosselorgane, von denen jedes zweite nicht den Qualitäts-Anforderungen genügte. Nur wenig besser: die mit einer Fehlerquote von 40% bewerteten passiven Abflussdrosseln (Drosselstrecken, Abflussblenden etc.). Als überdurchschnittlich gut haben sich hingegen die vielfach eingesetzten und häufig geprüften elektromechanischen Drosseleinrichtungen herausgestellt. Mit einer Fehlerquote von 29% liegen diese rund 7 Prozentpunkte unter dem Gesamt-Mittelwert.

Trotz dieser sehr unterschiedlichen Prüfergebnisse haben die Untersuchungen der letzten Jahre aber auch deutlich gezeigt, dass grundsätzlich mit allen geprüften Drosseltypen eine ausreichend genaue Abflussbegrenzung möglich ist. Entscheidend hierfür ist aber insbesondere eine regelmäßige Wartung sowie die sorgfältige Planung und Ausführung der jeweils errichteten Drosselbauwerke.

Insgesamt unterstreicht die Fehleranalyse der IKT-Prüfstelle damit grundsätzlich die Notwendigkeit einer regelmäßigen Funktionsüberprüfung und Kalibrierung im Rahmen der betrieblichen Eigenüberwachung. Angesichts einer mittleren Fehlerquote von 36% erscheint das z. Zt. vorgegebene Kalibrierintervall von fünf Jahren für die meisten Drosseltypen angemessen. Hingegen wird eine Erstüberprüfung nach der Errichtung des Drosselbauwerks vom Gesetzgeber derzeit nicht zwingend vorgeschrieben. Nach nun mehrjähriger Prüferfahrung lassen sich jedoch einige der häufig festgestellten Mängel auf Fehler beim Einbau zurückführen.

Die Empfehlung daher: Drosseleinrichtungen bereits bei der Bauabnahme durch eine unabhängige Kontrollmessung überprüfen lassen, um Regressansprüche ggf. innerhalb der Gewährleistungsfrist gelten machen zu können. Erfreulicherweise ist zu beobachten, dass bei der Ausschreibung zum Bau von Regenbecken immer häufiger auch die Erstüberprüfung der Drosseleinrichtungen bereits als Position im Leistungsverzeichnis berücksichtigt ist.

 

Ausblick: Messverfahren im Vergleich

Teil 2 im nächsten IKT-eNewsletter: Ergebnisse der Kontrollmessung an 130 Kläranlagen. Unterschiedliche Durchflussmessverfahren im Fokus der IKT-Prüfingenieure.

 

Dipl.-Ing. Thomas Nichler
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
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Universität Hannover startet mit
„Leitungsbau und Leitungsinstandhaltung“
 

An der Leibniz Universität Hannover startete im Januar 2007 die Lehrveranstaltung „Leitungsbau und Leitungsinstandhaltung“. Lehrbeauftragter ist Dr.-Ing. Bert Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter des IKT-Institut für Unterirdische Infrastruktur, Gelsenkirchen. In der Auftaktveranstaltung formulierten Vertreter der beiden IKT-Fördervereine der Netzbetreiber und der Wirtschaft ihre Erwartungen an die wissenschaftliche Ausbildung.

 

Ausbildung mit aktuellem Bezug

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Diskussion mit Vertretern
der IKT-Fördervereine (v.l.):
R. Schilling (Stadt Vlotho),
H. Werker (StEB Köln AöR),
E. Treunert (IKT-Aufsichtsrat),
B. Bosseler,
P. Brune (St. Gobain Gussrohr GmbH und Co. KG),
K.-H. Flick (STEINZEUG Abwassersysteme GmbH,
U. Wiese (Ingenieurbüro Udo Wiese)

Nach einer Begrüßung durch Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Achmus, Leiter des Institutes für Grundbau, Bodenmechanik und Energiewasserbau der Leibniz Universität Hannover gab Dr.-Ing. Bosseler einen Überblick über die besondere Thematik des unterirdischen Leitungsbaus und stellte die Inhalte seiner Seminarreihe vor. Diese reichen von den Anforderungen an gewachsene und geplante Netze über deren Bau und Betrieb bis zur Sanierung sowie Standsicherheitsfragen. Einen stets aktuellen Bezug bietet die Veranstaltung durch neue Erkenntnisse aus Forschung, Prüfung und Gutachten des IKT.

 

Ausrichtung auf die Praxis

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Dr.-Ing. B. Bosseler:
Qualitätseinflüsse bei Bau, Betrieb und
Sanierung unterirdischer Leitungsnetze
möchte ich den künftigen Ingenieuren
und Ingenieurinnen näher bringen.
Wissenschaftliche Argumentation, Praxisnähe
und Aktualität der Lehrbeispiele
stehen dabei im Vordergrund.

Die Studierenden des Studienganges Bauingenieurwesen und des Masterstudiengangs "Geotechnik und Infrastruktur im Bauingenieur- und Vermessungswesen" konnten anschließend mit prominenten Vertretern der IKT-Fördervereine über „Erwartungen der Praxis an die wissenschaftliche Ausbildung“ diskutieren. Dabei wurde deutlich, dass neben dem fundierten Grundwissen eines Ingenieurs/einer Ingenieurin auch ein sensibles Verständnis für Qualitätseinflüsse und deren Beherrschung in der Praxis gefordert werden. Normen und Regelwerke seien im Einsatz vor Ort kritisch zu hinterfragen und im Einzelfall auch kreative Ingenieurlösungen zu entwickeln.

 

Wirtschaftliche Zusammenhänge erkennen

Die Vertreter der Netzbetreiber und der Wirtschaft betonten den hohen Wert des unterirdischen Anlagevermögens. Ingenieurtechnische Analysen sollten daher stets auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen. Übergreifende Argumentationen müssen von künftigen Ingenieuren entwickelt und vertreten werden. Vor diesem Hintergrund begrüßten die Diskutanten ausdrücklich, dass die Universität Hannover jetzt im Vertiefungsstudium das Fach „Leitungsbau und Leitungsinstandhaltung“ anbietet.

 

Fazit

Für Bau, Betrieb und Sanierung unterirdischer Leitungsnetze werden auch künftig gut ausgebildete, kreative und engagierte Fachleute gesucht. Die neue Lehrveranstaltung an der Universität Hannover bietet hier eine interessante Perspektive.

 

Kontakt

Institut für Grundbau, Bodenmechanik und Energiewasserbau, IGBE
Leibniz Universität Hannover
Dipl.-Ing. Ingo Weidlich
leitungsbau@uni-hannover.de

 

Weiterleitung

 

 

 

 

 

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Workshop „Bedarfsorientierte Kanalreinigung“

Im Forschungsprojekt „Bedarfsorientierte Kanalreinigung“ findet am Donnerstag, den 29. März 2007 ein Betreiber-Workshop statt. Kanalnetzbetreiber sind herzlich eingeladen, über die Nutzungsmöglichkeiten von Betriebserfahrungen bei der Kanalreinigung zu diskutieren.

 
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Netzbetreiber stimmen ab
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Intensive Diskussion

Ergebnisse, Erfahrungsaustausch, Impulse

Das IKT-Forscherteam stellt als Diskussionsgrundlage Zwischenergebnisse aus dem Forschungsprojekt vor. Diesmal sind die Themen:

  • Wie sollte ein Spülplan bzw. Einsatzplan für das Netz erstellt werden?
  • Welche Planungsinstrumente bzw. EDV-Lösungen helfen dabei?
  • Welche Netzinformationen/Betriebsdaten werden benötigt?
  • Welche Synergien mit anderen Betriebsaufgaben sind möglich?
 
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Spülplanerstellung im Büro
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Sammeln von Netzinformationen
 

Bisherige Workshops im Projekt:

Bedarfsorientierte Kanalreinigung, Kick–Off
Ablagerungen erkennen und bewerten
Reinigungsfirmen führen und kontrollieren
Personal und Geräte sinnvoll einsetzen

 

Dezember 2005
März 2006
Mai 2006
Mai 2006

Im Mittelpunkt steht - wie auch bei den vorangegangenen Workshops im Forschungsprojekt - der Erfahrungsaustausch mit anderen Netzbetreibern. Für interessierte Netzbetreiber ist die Teilnahme kostenlos.

Betreiber-Workshop:
Bedarfsorientierte Kanalreinigung

Donnerstag, 29. März 2007
im IKT, Gelsenkirchen
10:00 – 15:00 Uhr
(einschl. Imbiss)


Das IKT-Team „Bedarfsorientierte Kanalreinigung“ würde sich sehr freuen, Sie Ende März im IKT in Gelsenkirchen begrüßen zu dürfen. Um sich anzumelden, benutzen Sie bitte nachfolgendes PDF-Dokument:

Rückantwort Workshop Betriebserfahrungen

Als Ansprechpartner steht Ihnen zur Verfügung:

Dipl.-Ing. René Puhl
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
Exterbruch 1
45886 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 17806-22
Fax: 0209 17806-88
E-Mail: info@ikt.de
Internet: www.ikt.de


IKT-Newsletter
7. Göttinger Abwassertage:
Der Weg zur erfolgreichen Sanierung
 

Endspurt zu den Göttinger Abwassertagen am 21. und 22. Februar und am 27. und 28. Febuar 2007. Der erste Termin ist fast ausgebucht. Beim zweiten Termin füllen sich die Reihen.

 

Auch im siebten Jahr gibt es viel Neues aus der Praxis zu berichten. Über Erfolge und Misserfolge der Sanierungsumsetzung wird ebenso wie über die Verwendung von Flüssigboden vor dem Hintergrund von mehr als 30 Baustellen berichtet. In einem größeren Block referieren fünf Netzbetreiber über ihre interessanten Erfahrungen mit der Kanalsanierung. Zum Abschluss der Veranstaltung steht ein großer Vortragsblock des IKT auf dem Programm. Das Candlelight Dinner hoch oben über den Dächern von Göttingen kann und wird wie viele weitere vielversprechende Vorträge nicht fehlen.

Weitere Informationen zum Programm und die Anmeldeunterlagen finden Sie hier: www.goettinger-abwassertage.de

 

Kontakt

Dr.-Ing. Igor Borovsky
Technische Akademie Hannover e.V.
Wöhlerstr. 40
30163 Hannover
Tel. 0511-39433-30
Fax. 0511-39433-40
E-Mail: borovsky@goettinger-abwassertage.de

 

IKT-Newsletter
20. Lindauer Seminar
 

Am 1. und 2. März 2007 findet bereits das 20. Lindauer Seminar statt. Die Jubiläumsveranstaltung steht unter dem Hauptthema "Praktische Kanalisationstechnik – Instandhaltung von Kanalisationen". Das IKT ist in Lindau mit einem Ausstellungsstand und Vorträgen zu den Themen Kanalreinigung und IKT-Warentests vertreten.

 

Programm und Anmeldungen finden Sie im Internet: www.jt-elektronik.de