| IKT-eNewsletter Februar 2004 | |
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IKT-Arbeitshilfe Schlauchliner Nr. 2: Harzidentifikation Obwohl Schlauchlining als marktführendes Kanalsanierungsverfahren inzwischen ist etabliert, sind noch einige Fragen offen: Z.B., wie kann überprüft werden, ob auf der Baustelle auch die ausgeschriebenen Materialien und nicht billigere verbaut wurden. Lieferscheinkontrollen sind oft mühsam und mitunter nicht eindeutig. Die Ergebnisse des jetzt abgeschlossenen IKT-Forschungsprojektes zeigen eine eindeutige und dabei preiswerte Identifikationsmöglichkeit für Schlauchlinerharze auf. |
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Baustellenfrage: Lieferqualität gleich Ausschreibungsqualität? In das kritische Blickfeld der Forschungsarbeit rückten Aspekte, die bisher bei der Überprüfungen des Sanierungserfolges mitunter nicht ausreichend Beachtung finden. Schlauchliner sind intensiven Einbau- und Betriebsbelastungen ausgesetzt (z.B. Altrohrbögen und -versätze, hoher Außenwasserdruck, Sedimenttransport, aggressive Abwässer, Kanalreinigung etc.). Mit Blick auf diese zu erwartenden Betriebs- und Umweltbelastungen sind für die Herstellung des getränkten Schlauches die Ausgangsmaterialien (Harzsystem, Trägermaterial, Folie) und das Härtungs- und Einbauverfahren auszuwählen. Denn die Verarbeitung von ungeeignetem Material kann Ursache von bedeutsamen Qualitätsminderungen sein. So können im Einbauzustand z.B. verminderte Abwasserbeständigkeit durch Korrosion, Überschreiten der maximal zulässigen Ringspaltweite durch erhöhten Materialschrumpf, Undichtigkeiten in Anschlußbereichen durch Längenschrumpf und verminderte Tragfähigkeit durch niedrigere Materialkennwerte auftreten. |
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Kontrolle der Lieferqualität bisher schwierig Entsprechende Nachweise des Bieters hinsichtlich der Lieferqualität des Materials sollten in der Ausschreibung gefordert und spätestens vor der Vergabe überprüft werden. Dabei sollte insbesondere kontrolliert werden können, ob bei der Herstellung des Schlauches auch die vertraglich vereinbarten Produkte verwendet werden. Dies ist im Rahmen der Bauüberwachung auf der Baustelle für den Auftraggeber jedoch nur sehr schwer nachzuvollziehen. Auch durch die Kontrolle der Lieferscheine der Ausgangsmaterialien ist die Identifikation der Materialien u.U. nicht eindeutig möglich. |
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Mit Infrarot Harze identifizieren Eine einfache und preiswerte Kontrollmöglichkeit bietet ein Vergleich der IR-Spektralanalyse von dem auf der Baustelle verwendeten Harz mit einer Reinharzprobe des im Angebot beschriebenen Materials. Bild 1 zeigt beispielhaft den Vergleich zwischen einem Schlauchliner, der auf einer Baustelle eingebaut wurde (Einbau), dem von der Firma eingesetzten Reinharz ohne Verstärkungsfilz (Referenz Reinharz) und einer filzverstärkten Reinharzprobe (Referenz Streifenprobe).[1] |
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Bild 1: Vergleich Schlauchlinerproben; unbekanntes Harz (Einbau) mit bekannten Proben (Referenz), Streifenprobe filzverstärkt |
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Der Kurvenvergleich zeigt, dass die Abweichungen zwischen den Proben relativ gering sind und dem Fachmann, bzw. Chemiker, eine Identifikation der Materialien erlaubt. |
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Grundlagen schaffen für eine sichere Überprüfung der Lieferqualität Vor diesem Hintergrund ist es empfehlenswert, bereits in der Ausschreibung eine Reinharzprobe (Referenzprobe) mit Identifikation vom Hersteller einzufordern. Tafel 1 stellt das schrittweise Vorgehen dar, um sicherzustellen, dass die ausgeschriebene Materialqualität auch auf der Baustelle verbaut wird (vergleiche Tafel 1). |
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Sind die in der
Ausschreibung geforderten Nachweise und Referenzproben des Bieters
unvollständig, nicht aktuell oder unzutreffend, sollte auch dem
Mindestbietenden kein Auftrag erteilt werden. Stellt sich dies erst nach
der Vergabe heraus, sind die Zulassungsvoraussetzungen nicht erfüllt und
der Auftrag kann, soweit nicht nachgebessert wird, entzogen werden. |
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Fazit Schlauchliner können die
erwartete Lebensdauer erreichen. Für den Einzelfall muß aber die Qualität
strengstens überwacht und neutral überprüft werden. Der Aufwand für
eine eindeutige Identifikation der Harzqualität ist dabei gering. Die
Kosten für eine Infrarotspektroskopie liegen unter 100 Euro. Gegenüber
steht das Risiko fehlerhafter Sanierungen, die unerwünschte Kosten und Ärger
nach sich ziehen. Netzbetreiber müssen sich davor durch Qualitätsüberwachung
absichern. So ist es empfehlenswert die Lieferqualität der Materialen
anhand von Baustellenproben durch ein unabhängiges Prüfinstitut zu überwachen.
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Kostenloser download des Forschungsberichtes |
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| Das IKT präsentiert jetzt die Ergebnisse des Forschungsprojektes "Qualitätseinflüsse Schlauchliner – Stichprobenuntersuchung an sanierten Abwasserkanälen". Dort wurden Linerproben aus 13 sanierten Haltungen mit mehrjährigem Kanalbetrieb "auf dem Buckel" intensiv untersucht. Ein absolutes Novum war es, Kanalabschnitte komplett mit Schlauch und Rohr auszugraben und detailliert im IKT "unter die Lupe" zu nehmen. Dies geht weit über die üblichen Analysen von Materialproben und optischen Inspektionen mit TV-Kameras hinaus. Doch so konnten die Faktoren analysiert werden, welche die Nutzungsdauer eines Schlauchliners gravierend beeinflussen. Der Bericht steht unter www.ikt.de zum kostenlosen download zur Verfügung. | ||
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| In der Reihe der IKT- Arbeitshilfen Schlauchliner werden in den nächsten Ausgaben des IKT-eNewsletters diese Forschungsergebnisse weiter praxisnah aufbereitet. Die Arbeitshilfe Nr. 1 dieser Reihe erschien in der Ausgabe Januar 2004, die nächste erscheint in der März-Ausgabe | ||
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[1] K.-U. Koch, Fachhochschule Gelsenkirchen, unveröffentlichte Ergebnisse 2003 |
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Für weitere Fragen stehen zur Verfügung: Dipl.-Ing. Marco Schlüter Tel.: 0209 17806-0 Email: schlueter@ikt.de
Dipl.-Ing. Dieter Homann Leiter der IKT-Prüfstelle Tel.: 0209 17806-0 Email: homann@ikt.de
45886 Gelsenkirchen |
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