Jede Menge Action beim Tag der Kanalreinigung

Vorführung Inspektionskamera

Spritzt und zischt: Inspektionskamera mit Jet-Antrieb in Aktion

Erster Tag beim Tag der Kanalreinigung: Theorie und Praxis gehen mal wieder Hand in Hand. Es gab ein kurzweiliges Vortragsprogramm, und bei den vielen Live-Vorführungen von Produkten, Systemen und Verfahren wurde es schon mal laut und nass. Und eine kleine Überraschung gab es auch.

Auf den Punkt

Kanäle nach Bedarf reinigen – ja oder nein? Darüber kann man geteilter Meinung sein – so wie die Referenten beim 4. Deutschen Tag der Kanalreinigung im IKT. Erkenntnis: Es gibt keine Strategie, die zu jedem Netzbetreiber passt. Im zweiten Vortragsblock diskutierten die Referenten weitere kontroverse Fragen hart an der Praxis:

  • Wie viel EDV-Unterstützung braucht der Kanalbetrieb?
  • Wie kann man die Mitarbeiter für das Thema Arbeitssicherheit sensibilisieren?
  • Wie verändern DWA-A 147 und DWA-M 174 das Kanalbetriebsmanagement?

Von digital bis tonnenschwer

Spülfahrzeuge

Ausstellung: fünf große Spülfahrzeuge auf dem Hof

Die Praxistage wären nicht die Praxistage, würde nicht wieder schweres Gerät aufgefahren. So stehen auf dem IKT-Gelände während der zweitägigen Veranstaltung fünf große Spülfahrzeuge. So lassen sich die Systeme der Hersteller direkt vergleichen.

Natürlich geht es auch eine bis mehrere Nummern kleiner. So zeigen die Aussteller auch mehrere Inspektions- und Sanierungsfahrzeuge der Sprinter-Klasse. Und in der Halle werden die kleinen und die digitalen Dinge dem interessierten Publikum präsentiert: unter anderem Messtechnik, Absperrtechnik, Software-Lösungen und die verschiedensten Düsen.

Uuuuund Action!

Kanalarbeiter wird abgeseilt

Keine Hängepartie: Einfahrsystem für Schächte ohne Steigeisen

Und natürlich gibt es wieder zahlreiche Live-Vorführungen. Heute unter anderem:

  • Kanalreinigungsfahrzeug von Kaiser
  • Reinigungsdüse mit Kamera von IPEK
  • Schachtzoom-Kamera Fastpicture und Inspektionssystem Lindauer Schere von JT elektronik
  • Reinigung mit Höchstdruck-Wasserstrahl von Mauerspecht
  • Kanalreinigungsfahrzeug von FFG Flensburger Fahrzeugbau
  • Inspektionskamerasystem von IBAK
  • Schachteinfahrsystem für Schächte ohne Steigeisen von der Stadt Rheda-Wiedenbrück

Zertifikate verliehen

Absolventen mit ihren Zertifikaten

Freuen sich über ihre Zertifikate: fünf Absolventen des letzten IKT-Lehrgangs „Kanalbetriebsmanager“

Und das stand nicht auf dem offiziellen Programm: Prof. Dr.-Ing. Bert Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter und Vorsitzender der Prüfungskommission beim Lehrgang „IKT-Zertifizierter Kanalbetriebsmanager“ nutzte den Rahmen der Tagung, um den Absolventen des letzten Lehrgangs persönlich die Zertifikate zu überreichen. Er freute sich besonders, dass mit Dipl.-Ing. Antje Saft vom AmperVerband wieder jemand die Prüfung „mit Auszeichnung“ bestanden hat.
mehr über den Lehrgang

Auch zwei Abwassernetzbetreiber erhielten Zertifikate. Die Stadtentwässerung Stuttgart und Gelsenkanal hatten mit ihren Hochdruckspülfahrzeugen am IKT-Fahrzeug-Check teilgenommen. Dabei wird die Hochdruck-Pumpe überprüft und die Leistungskennwerte kontrolliert, die Düsenkennlinien werden ermittelt und die Spülstrahlleistungsdichte wird in Anlehnung an die DIN 19523 bestimmt. Mit den ermittelten Daten kann die Kanalreinigung schonend und effizient umgesetzt werden.
mehr über den IKT-Fahrzeug-Check

Feiern und Fußball

Jetzt treffen sich alle noch in geselliger Runde bei der Abendveranstaltung. Und später wird noch das EM-Halbfinale auf der großen Leinwand in der IKT-Versuchshalle gezeigt.

Morgen geht es dann weiter mit Vorträgen, Fachausstellung und dem Markt der Möglichkeiten, bei dem Aussteller ihre Produkte und Verfahren vorstellen.

Ansprechpartner

Dipl.-Ing. (FH) Serdar Ulutaş, MBA
Telefon: 0209 17806-32
E-Mail: ulutas@ikt.de

 

Eindrücke vom ersten Tag

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Mehr Praxis geht nicht: IKT-Praxistage mit Technik zum Anfassen

Teilnehmer begutachten Innenmanschette

Technik zum Anfassen bei den IKT-Praxistagen

Sehen, anfassen, erleben – das bringt viel mehr als alle graue Theorie. Bei den diesjährigen IKT-Praxistagen „Neubau, Sanierung und Reparatur“ am 7. und 8. September 2016 gibt es deshalb wieder viele Live-Vorführungen von innovativen Produkten und Verfahren aus den Bereichen Kanalbau, Kanalsanierung und Kanalreparatur. Und einiges mehr.

IKT-Praxistage „Neubau, Sanierung und Reparatur“
7.-8. September 2016 im IKT, Gelsenkirchen
Programm: hier herunterladen!

Technik in Aktion

Präsentation eines Fräsroboters

Live erleben, was eigentlich im Verborgenen passiert

Die Praxistage 2016 tragen ihren Namen wieder zu recht. Zahlreiche spannende Praxisvorführungen machen einen großen Teil der zweitägigen Veranstaltung aus. Was normalerweise unter der Erde oder tief in der Baugrube passiert, wird hier auf Augenhöhe gezeigt. Technik zum Anfassen eben.

Theorie ist auch wichtig

Es kann aber nicht alles live gezeigt werden, was man wissen muss. Deshalb wird bei den Praxistagen auch viel erklärt und diskutiert. Und berichtet – vornehmlich aus der Praxis natürlich. Das kompakte Vortragsprogramm liefert jede Menge Impulse für die eigene Arbeit.

Jetzt anmelden

Publikum bei den IKT-Praxistagen

Ohne Theorie geht es nicht – aber immer mit Bezug zur Praxis.

IKT-Praxistage „Neubau, Sanierung und Reparatur“
7.-8. September 2016 im IKT, Gelsenkirchen
Programm und Anmeldung

Ansprechpartner

Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Sissis Kamarianakis
Telefon: 0209 17806-42
E-Mail: kamarianakis@ikt.de

 




Umfrage nach Ende der Frist: Hälfte der Eigentümer noch ohne Prüfbeleg

Marco Schlüter während seines Vortrags

Dipl.-Ing. Marco Schlüter, Leiter KomNetABWASSER am IKT, präsentiert die Ergebnisse der Umfrage.

Umfrage unter nordrhein-westfälischen Abwassernetzbetreibern: Vermutlich haben etwa 50 Prozent der Immobilieneigentümer, für deren Grundstücksentwässerungsanlage die Frist zur Prüfung Ende 2015 verstrichen ist, noch nichts unternommen. Doch die Umfrageergebnisse sind mit Vorsicht zu genießen.

Die erste Frist zur Zustands- und Funktionsprüfung der privaten Abwasseranlagen – ehemals Dichtheitsprüfung – ist in Nordrhein-Westfalen am 31. Dezember 2015 abgelaufen: für Wohnimmobilien in Wasserschutzgebieten mit Baujahr vor 1965 und Industrie- und Gewerbeimmobilien mit Baujahr vor 1991. Sehr viele Grundstückseigentümer haben ihre Leitungen aber noch nicht prüfen lassen.

Daten aus 23 NRW-Kommunen

Inspektionskamera in der Leitung

Trotz Fristende: Viele Eigentümer haben noch nicht nachschauen lassen, ob ihre Abwasserleitungen in Ordnung sind.

IKT-Wissenschaftler Dipl.-Ing. Marco Schlüter präsentierte beim 7. Deutschen Tag der Grundstücksentwässerung die Ergebnisse einer nicht repräsentativen Umfrage unter 23 Mitgliedskommunen des Kommunalen Netzwerks KomNetABWASSER. Die befragten Netzbetreiber organisieren die Abwasserbeseitigung für 3,7 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen, was 21 Prozent der NRW-Bevölkerung entspricht.

„Die Umfragewerte sind mit Vorsicht zu genießen“, gibt Schlüter zu bedenken. Grobe Tendenzen könne man zwar herauslesen, aber die Daten seien nicht unbedingt repräsentativ. Denn die befragten Kommunen haben sich als KomNet-Mitglieder über Jahre hinweg intensiv mit der Prüfpflicht und ihrer Umsetzung befasst. Das könnte in höheren Prüfquoten als im Landesdurchschnitt resultieren. „Aber außer uns hat das bisher noch niemand abgefragt. Auch nicht die Überwachungsbehörden. Es gibt einfach keine belastbaren Statistiken.“

Die wichtigsten Zahlen

  • Für 53.000 von insgesamt 625.000 Grundstücken in den befragten Kommunen liegen Prüfbescheinigungen vor. Das entspricht 8 Prozent.
  • Für 32.000 von 127.000 Grundstücken in Wasserschutzgebieten liegen Prüfbescheinigungen vor. Macht 25 Prozent.
  • Die spannendste Zahl: Für 10.000 der 22.000 Wohnimmobilien, für die Ende 2015 die Frist zur Prüfung ablief, liegen inzwischen Bescheinigungen vor. Das sind 46 Prozent.

Allerdings haben auch nur rund die Hälfte der befragten Kommunen in ihren Entwässerungssatzungen eine Vorlagepflicht für Prüfbescheinigungen festgeschrieben. Dort, wo die Vorlage verlangt wird, dürfte die Quote der eingereichten Belege deutlich höher sein. Das zeigen einzelne Kommunen mit Umsetzungsquoten von bis zu 100 Prozent – meist allerding kleine Gemeinden mit wenigen bis einigen hundert betroffenen Immobilien.

Vorsichtige Hochrechnung

Wohnhaus

Sind als nächstes dran: Wohn­gebäude in Wasser­schutz­zonen mit Baujahr ab 1965

Auf das gesamte Bundesland hochgerechnet geht Schlüter vorsichtig von 80.000 bis 140.000 vorgelegten Prüfbescheinigungen aus – mit einer Unsicherheit von 20 Prozent nach oben und, was wahrscheinlicher ist, nach unten. Durchgeführte Prüfungen gibt es möglicherweise noch mehr, denn vielerorts reicht es, wenn die Eigentümer die Prüfbestätigung zuhause abheften.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor könnte die realen Zahlen wieder nach unten korrigieren: In 91 Prozent der befragten Kommunen gibt es Wasserschutzgebiete, aber nur in 66 Prozent aller NRW-Kommunen. In Gemeinden ohne Wasserschutzzone greift die Ende 2015 abgelaufene Frist nicht. Entsprechend wenige Eigentümer dürften dort den Druck verspüren, ihre Abwasser­leitungen prüfen zu lassen und den Beleg darüber einzureichen.

Schlüters Fazit: Nichts Genaues weiß man nicht, aber eine Tendenz ist ablesbar. Die Prüfung der Grund­stücks­ent­wässe­rungs­anlagen ist in Gang gekommen. Und mit der Zeit könnte die Sanierung der Abwasser­leitungen sogar zu einem selbst­verständ­lichen Teil der Gebäude­sanierung werden. Die Treiber für wachsende Investitionen in die Grundstücksentwässerung sind im Moment verstärkt Gebäudeversicherer und Immobilienmakler.

Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Marco Schlüter
Telefon: 0209 17806-31
E-Mail: schlueter@ikt.de

 




Save the date! IKT-Praxistage 2016 „Neubau, Sanierung und Reparatur”

Schweißen eines Anschlussstutzens

Praxisvorführungen: Hier kann man erleben, was sonst nur auf der Baustelle passiert.

Am 7. und 8. September 2016 finden die diesjährigen IKT-Praxistage „Neubau, Sanierung und Reparatur“ statt. Technische Innovationen in Kanalbau und -sanierung und ihre Anwendung in der Praxis stehen auch in diesem Jahr wieder im Vordergrund. Zahlreiche Firmen zeigen in Live-Vorführungen auf dem IKT-Versuchsgelände, wie ihre Techniken eingesetzt werden.

Diskussion und Exkursion

Im Streitgespräch „Hart, aber fair“ wird das Thema „Breitband im Kanal – macht das Sinn?“ offen debattiert. Eine Exkursion auf eine Baustelle rundet das Programm ab. Und auch der Goldene Kanaldeckel 2016 wird feierlich verliehen.

IKT-Praxistage 2016 „Neubau, Sanierung und Reparatur”

7.-8. September 2016
IKT ‑ Institut für Unterirdische Infrastruktur, Gelsenkirchen
Programm: hier herunterladen!

Praxis, Praxis, Praxis

Vorführung einer Schachtsanierung

Einblicke in Neubau und Sanierung: Bei den IKT-Praxistagen gibt es viel zu sehen.

Fachausstellung, Markt der Möglichkeiten und Live-Vorführungen, ergänzt durch Erfahrungsberichte und Baustellenbesuch – viel mehr Praxisbezug geht kaum.

Markt der Möglichkeiten – Trends in Neubau, Sanierung und Reparatur:

  • Schweißverbindungen – schnell, fest, sicher
  • Stutzenanbindung – moderne Technik im engen Raum
  • Kabel im Kanal – Wie geht das?
  • Reparatur mit Kurzliner und Manschette – was für welchen Fall?
  • Kanalreinigung – Schonwaschgang für Kanäle?
  • Schachtsanierung – dicht dank Schicht?
  • Rohrwerkstoffe – wem gehört die Zukunft?
  • Flüssigboden – aus flüssig wird fest?
  • Inspektion – jetzt auch in UltraHD?
  • Sanierung – Liner und was noch?

Aus dem Vortragsprogramm:

  • Smart City – wie Kommunen und Abwassernetzbetreiber am Fortschritt teilhaben
  • Zerstörerische Kräfte – Unterdruck und Druckstoß im Leitungsbau
  • Instandhaltung 4.0 – mobil/digital in der Abwassertechnik
  • Sanierung von Großprofilen
  • Umsetzung der Kanalsanierungsstrategie der Berliner Wasserbetriebe

Goldener Kanaldeckel 2016

goldener-kanaldeckel-2016-sponsoren-320Im Rahmen der IKT-Praxistage 2016 wird auch wieder der Goldene Kanal­deckel verliehen. Der „Oscar der Kanalbranche“ würdigt besondere Leistungen von Mitarbeitern von Stadt­ent­wässe­rungen bei Bau, Betrieb und Sanierung einer modernen und zukunfts­weisenden Kanal­infra­struktur.
mehr über den Goldenen Kanaldeckel

Das IKT lädt herzlich ein zu den IKT-Praxistagen „Neubau, Sanierung und Reparatur“:
Programm und Anmeldung

Ansprechpartner

Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Sissis Kamarianakis
Telefon: 0209 17806-42
E-Mail: kamarianakis@ikt.de

 




Trotz Pflicht: Viele private Kanäle noch ungeprüft

Podium beim Tag der Grundstücksentwässerung

Tag der Grundstücks­ent­wässe­rung: Netz­betreiber berichten über die Umsetzung der Prüfpflicht.

Vor gut einem halben Jahr ist die erste Frist für die Prüfung privater Abwasseranlagen in Nordrhein-Westfalen abgelaufen. Sehr viele Eigentümer in Wasserschutzgebieten sind ihrer Pflicht noch nicht nachgekommen. Das wird aus den Berichten der Netzbetreiber beim 7. Deutschen Tag der Grundstücksentwässerung in Köln deutlich. Einige setzen auf Information und Beratung, andere auf eine harte Linie.

Schluss mit lustig in Köln

40.000 Kölner Grundstückseigentümer staunten im Mai 2016 nicht schlecht beim Blick in ihre Briefkästen. Darin lagen Erinnerungsschreiben zur Prüfung ihrer privaten Abwasserleitungen. Aus einigen Umschlägen fielen sogar Mahnungen mit der Androhung von Zwangsgeld. Absender: Stadtentwässerungsbetriebe Köln. Zwar liegen in der größten Stadt Nordrhein-Westfalens bereits mehr als 10.000 Bescheinigungen über die Zustands- und Funktionsprüfung vor, berichtet Martina Saathoff von den Stadtentwässerungsbetrieben in ihrem Vortrag. Doch bei circa 68.000 Objekten in Wasserschutzgebieten ist das noch ausbaufähig. In der Stadt am Rhein herrscht Vorlagepflicht für das Prüfergebnis.

NRW: Erste Frist abgelaufen

Für zwei Gruppen von Immobilien, die in Wasserschutzgebieten liegen, lief die Frist zur Zustands- und Funktionsprüfung der privaten Abwasseranlage am 31. Dezember 2015 ab: für Wohnimmobilien mit Baujahr vor 1965 und für Industrie- und Gewerbeimmobilien mit Baujahr vor 1990.

Beratung zu Überflutungsschutz in Dortmund

Dipl.-Ing. Ulrike Meyer, Stadtentwässerung Dortmund

Dipl.-Ing. Ulrike Meyer, Stadtentwässerung Dortmund: Fokus auf Rückstau- und Über­flutungs­schutz

Die politische Findungsphase, wie die rechtlichen Vorgaben zur Zustands- und Funktionskontrolle umgesetzt werden, hat in Dortmund lange gedauert, sagt Dipl.-Ing. Ulrike Meyer von der Stadtentwässerung Dortmund. Zwei Starkregenereignisse mit Überflutungen im selben Stadtgebiet innerhalb kurzer Zeit sind dazwischen gekommen und haben viel Aufmerksamkeit gebunden. Die Bürger haben sich entsprechend mit der Prüfung ihrer Leitungen zurückgehalten. So liegen bei insgesamt 4.000 Objekten in Wasserschutzgebieten – mit unterschiedlichen Fristen – bisher nur etwa 100 Bescheinigungen vor.

Die Überflutungen haben allerdings dazu geführt, dass mehr Personalstellen für die Bürgerberatung genehmigt wurden. Nun stehen 10 Mitarbeiter zur Verfügung, die zur Beratung auch auf die Grundstücke gehen. Durch die aktuellen Starkregenereignisse liegt der Schwerpunkt dabei aber nicht so sehr auf der Zustands- und Funktionsprüfung sondern eher auf den Themen Rückstau- und Überflutungsschutz.

Schwerte setzt auf Beratung

Schwerte hat es schwer. 98 Prozent des Stadtgebiets liegen im Wasserschutzgebiet. Mittlerweile liegen in Dortmunds Nachbarstadt mehr als 4.000 Bescheinigungen vor – allerdings stammen die nur zum Teil von den Eigentümern, für die die Frist Ende 2015 abgelaufen ist. Für 2.500 von 4.000 Grundstücken mit Frist 31. Dezember 2015 liegen noch keine Bescheinigungen vor. Trotzdem will man bei der Stadtentwässerung Schwerte (SEG) nur in Ausnahmefällen, wenn Gefahr im Verzug ist, Druck auf die Bürger ausüben. Die Stadt im Ruhrtal setzt eher auf Beratung, erklärt Dipl.-Ing. Anke Weber von der SEG. Die erfolgt in Kooperation mit einem Ingenieurbüro, da die SEG keine zusätzlichen Planstellen für die Bürgerberatung erhalten hat.

Kooperationsangebot für Herner Bürger

Dipl.-Ing. Josef Becker, Stadtentwässerung Herne

Dipl.-Ing. Josef Becker, Stadtentwässerung Herne (SEH): ganzheitliche Betrachtung von Abwasser­entsorgung, Tief- und Straßenbau

Ganz anders die Situation in Herne: In der Ruhrgebietsstadt gibt es überhaupt keine Wasserschutzgebiete. Trotzdem hat man dort ein Auge auf die privaten Entwässerungsanlagen. Der Fokus liegt auf der Einbindung der Bürger bei öffentlichen Baumaßnahmen. Ein Grund dafür: Dipl.-Ing. Josef Becker ist nicht nur Leiter der Stadtentwässerung Herne sondern auch des Tiefbauamts und sieht er das Thema ganzheitlich. Er will mehrfaches Aufgraben der Straßen und damit verbundene Belästigungen der Bürger verhindern. Deshalb werden in Herne im Zuge der Inspektion der öffentlichen Kanäle auch die Anschlussleitungen inspiziert. Über sanierungswürdige Schäden werden die Bürger informiert. Sie können dann ihre Leitungen durch die Stadtentwässerung kostengünstiger sanieren lassen. Laut Becker nehmen 65 Prozent der Eigentümer das Angebot an.

Merkzettel für Eigentümer in Troisdorf

Dipl.-Ing. Volker Jansen, Abwasserbetrieb Stadt Troisdorf

Dipl.-Ing. Volker Jansen, Abwasserbetrieb Stadt Troisdorf: Post für alle ohne Fahrschein

Anders als in Herne liegt rund die Hälfte des Troisdorfer Stadtgebiets im Wasserschutzgebiet. Für 39 Prozent der prüfpflichtigen Grundstücke liegen inzwischen die Bescheinigungen vor. Prüfergebnisse: 85 Prozent dicht, 15 Prozent undicht. An alle Eigentümer ohne Bescheinigung schickt der Abwasserbetrieb Erinnerungsschreiben. Volker Jansen vom Abwasserbetrieb Troisdorf will Unbelehrbaren aber durchaus auch mit Zwangsgeldern beikommen. Noch nicht ganz geklärt ist die Frage, wie mit den etwa 1.000 Bescheinigungen mit dem Prüfergebnis „undicht“ aus der Zeit vor der jetzt geltenden Regelung verfahren wird.

Emmerich hat Leitungen unter der Straße übernommen

Der Abwasserbetrieb der Stadt Emmerich am Rhein hat die ehemals privaten Grundstücksanschlussleitungen in 2014 übernommen. Das hat bisher reibungslos funktioniert, berichtet Dipl.-Ing. Mark Antoni von den Technischen Werken Emmerich. Bürgerbeschwerden gab es nicht, und auch die befürchtete Gebührenerhöhung ist ausgeblieben. In der Bürgerberatung ist neben der Prüfpflicht für die rund 700 Grundstücke im Wasserschutzgebiet der Überflutungsschutz ein wichtiges Thema.

Hart durchgreifen oder informieren und beraten?

Heiko Möller, Lobbe Entsorgung West

Heiko Möller, Lobbe Entsorgung West GmbH & Co. KG: Wo ist die Umsetzung erfolgt? Ein Erfahrungsbericht

Auch Sanierungsunternehmen und Gutachter haben ihre Erfahrungen mit der Umsetzung der Prüfungen gemacht und trugen mit ihren Beiträgen am Tag der Grundstücksentwässerung zu dem detaillierten Gesamtbild bei, das auf der Tagung gezeichnet wurde. So zieht Heiko Möller vom überregional tätigen Unternehmen Lobbe Entsorgung West ein zweigeteiltes Fazit aus den gesammelten Daten: Einerseits erreiche man durch hartes Durchgreifen der Kommune mit Pflicht zur Vorlage der Prüfbescheinigung und Androhung von Ordnungsgeld gute Umsetzungsquoten. Andererseits zeige seine Erfahrung, dass auch eine offensive Informationspolitik und ein großes Beratungsangebot die Bürger dazu bewegen können, die Prüfungen durchführen zu lassen.

Weitere Vorträge befassten sich mit den rechtlichen Aspekten rund um die Grundstücksentwässerung, mit der Sanierung von privaten Abwasseranlagen und der Sicht der Eigentümer auf das Thema. Auch in diesem Jahr wurde das Vortragsprogramm wieder von einer abwechslungsreichen Fachausstellung begleitet. Einige Aussteller präsentierten ihre Produkte dem Publikum auch auf der großen Bühne.

Mehr als 150 Teilnehmer kamen zum 7. Deutschen Tag der Grundstücksentwässerung nach Köln. Veranstalter waren wie in den Vorjahren die Technische Akademie Hannover und das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur.

 

Eindrücke vom 7. Tag der Grundstücksentwässerung

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Problematischer Pestizid-Einsatz: Materialien zur Bürgerinformation

Sprühen von Pflanzenschutzmitteln auf gepflasterte Fläche

Aus gutem Grund verboten: Anwendung von Pflanzen­schutz­mitteln auf befestigten Flächen

Gerade im Sommer werden in unseren Bächen und Seen immer wieder erhöhte Pestizidwerte gemessen. Und nicht immer ist die Landwirtschaft schuld. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft hat sogar herausgefunden, dass der größere Teil der Pflanzenschutzmittel aus Einleitungen von geklärtem Abwasser stammt. Das Kommunale Netzwerk (KomNetABWASSER) hat jetzt Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit und zur Information der Bürger über den richtigen Umgang mit Pestiziden erarbeitet.

Kommunaler Hinweis – Pflanzenschutzmittel

Sorgloser Umgang mit Chemikalien

Hauseigentümer und Kleingärtner gehen oft zu sorglos mit Pflanzenschutzmitteln um. Die Chemikalien werden verbotenerweise auf befestigte Flächen gesprüht. Beim nächsten Regen gelangen sie dann in den Kanal. Auch bei der Entsorgung der Mittel wird viel falsch gemacht. Denn oft werden Reste der Chemikalien unzulässig in die Toilette gespült oder die Spritzflaschen an einem Gully ausgewaschen.

Kläranlage gegen Pestizide machtlos

Großkläranlage aus Vogelperspektive

Machtlos gegen Pestizide: Pflanzenschutzmittel passieren weitgehend ungehindert die Reinigungsstufen einer Kläranlage.

Wenn Pflanzenschutzmittel einmal ins Abwasser geraten sind, können sie in der Regel nicht in der Kläranlage wieder herausgelöst werden. Vielmehr passieren Pflanzenschutzmittel, die über das Abwasser zur Kläranlage gelangen, weitgehend unverändert die Reinigungsstufen und gelangen so in Flüsse und Bäche.

Praktische Vorlagen für die Pressearbeit

Spätestens wenn die Überwachungsbehörden Alarm schlagen, sollten Abwasserbetriebe ihre Bürger aktiv über den richtigen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln und deren umweltfreundliche Entsorgung informieren. Die vom KomNetABWASSER erarbeiteten Materialien enthalten Textbausteine für Presseartikel, Tipps für die richtige Anwendung und Entsorgung von Pflanzenschutzmitteln und eine Vorlage für ein Interview mit einem Mitarbeiter des Abwasserbetriebs.

Kommunaler Hinweis – Pflanzenschutzmittel

Netzwerk der Abwasserbetriebe

Im Kommunalen Netzwerk haben sich Abwasserbetriebe zusammengeschlossen, um die kommunale Abwasserbeseitigungspflicht gemeinsam in der Gruppe der Betreiber besser und bürgerfreundlicher umzusetzen – möglichst kostengünstig und im Einklang mit den allgemein anerkannten Regeln der Technik. Das IKT moderiert das Netzwerk. Das KomNetABWASSER bietet seinen Mitgliedern unter anderem Möglichkeiten zur stetigen Weiterbildung der Mitarbeiter, Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit und eine technische Beratung durch das IKT.

mehr über das Kommunale Netzwerk (KomNetABWASSER)

Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Marco Schlüter
Moderator KomNetABWASSER
Telefon: 0209 17806-31
E-Mail: schlueter@ikt.de