IKT-eNewsletter März 2005 | |
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Fünf-Jahres-Test SAERTEX-Liner: Der erste Praxis-Labor-Vergleich | ||||||||
Im Februar letzten Jahres baute die SAERTEX multiCom GmbH ihren SAERTEX®-LINER in einen Dortmunder Kanal DN 600 ein und ließ kurz darauf einen vollständigen Haltungsabschnitt ausgraben und im IKT prüfen (IKT-Newsletter Mai 2004 berichtete). Nachdem der Dortmunder Liner jetzt über ein halbes Jahr den rauhen Betriebsbedingungen und real auftretenden Lasten im Kanal ausgesetzt war, entnahm das IKT im November eine weitere Probe. Ein Vergleich der Standard-Laborversuche mit der Praxis zeigt verblüffende Ergebnisse. | ||||||||
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Bild 1: Fräsroboter für die Probenentnahme |
Bild 2: Nach einem halben Jahr im Kanal ausgebaute Probe |
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Das IKT-Forschungsprojekt
„Qualitätseinflüsse Schlauchliner - Stichprobenuntersuchung an sanierten
Abwasserkanälen“, hat gezeigt, dass das Risiko von Qualitätseinbußen
während des Einbaus auf der Baustelle sehr groß ist. Die SAERTEX multiCom
GmbH lässt daher alle wesentlichen Eigenschaften ihres Schlauchliners an
Baustellenproben aus der Merklinder Straße in Dortmund überprüfen. Schwerpunkt der Untersuchungen sind die mechanischen Kurz- und Langzeit-Eigenschaften des in Dortmund eingebauten SAERTEX®-LINER. Im Labor bedient man sich in diesem Zusammenhang des sogenannten Scheiteldruck-Versuches, bei dem z.B. im Langzeitversuch drei Linerabschnitte über einen Zeitraum von bis zu 10.000 h belastet werden. Der in Dortmund unmittelbar nach der Sanierung wieder ausgebaute SAERTEX®-LINER hatte in diesem Versuch zum Zeitpunkt der Betrachtung bereits eine Belastungsdauer von 5.000 h absolviert (Bild 3). Während der zu Versuchsbeginn bei 3% Verformung ermittelte Kurzzeit-E-Modul ca. 16.274 N/mm² betrug, wurde der Langzeit-E-Modul nach einer Standzeit von einem halben Jahr rechnerisch zu 12.600 N/mm² ermittelt. In ähnlicher Weise lag auch bei einer Linerprobe, die nach einem halben Jahr aus dem Dortmunder Schlauchliner entnommen wurde, der Kurzzeit E-Modul mit 16.143 N/mm² deutlich über dem o.a. Wert des Langzeit-E-Moduls. Hintergrund ist, dass bei einem viskoelastischen Werkstoff die Belastungsdauer von entscheidender Bedeutung ist. So beschreibt der Kurzzeit-E-Modul unabhängig vom Werkstoffalter stets das Verformungsverhalten unter Kurzzeitlasten. Der Langzeit-E-Modul wiederum bezieht sich ausschließlich auf Langzeit-Belastungen. Entsprechend zeigte auch die gemessene 24h-Kriechneigung bei den nach einem halben Jahr entnommenen Baustellenproben im Vergleich zu der Kriechneigung direkt nach Einbau sehr ähnliche Werte. Die Kriechneigung betrug im Mittel von drei Versuchen am Linerabschnitt 4,6 % unmittelbar nach Sanierung bzw. 4,3% nach einem halben Jahr. |
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Bild 3: Langzeit-Scheiteldruckversuch an Linerabschnitten |
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Bild 4: Bestimmung der 24h-Kriechneigung an Baustellenproben |
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Die Vergleiche bestätigen, dass nicht das Werkstoffalter, sondern allein die Belastungsdauer für den in Dortmund eingebauten SAERTEX®-LINER für den rechnerischen Nachweis bedeutsam scheint, ein Ansatz wie er auch in statischen Nachweisen verfolgt wird. |
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Für
weitere Informationen Dipl.-Ing. Dieter Homann
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur
45886 Gelsenkirchen Internet: www.ikt.de |
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