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IKT-eNewsletter Februar 2012
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IKT-Newsletter

Goldener Kanaldeckel zum 10. Mal verliehen:
Engagierte Projektleiter ausgezeichnet

Das hat zum zehnten Mal den Preis "Goldener Kanaldeckel" vergeben. Im Rahmen des IKT-Forums "Klima, Energie und Kanalisation 2012" wurden drei Mitarbeiter von Kanalnetzbetreibern für ihr herausragendes Engagement und vorbildhafte Projekte im Bereich der Kanalinfrastruktur geehrt.

Die Preisträger im Überblick

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Goldener Kanaldeckel des IKT

Erster Platz

Preisträger:   Rolf Kemper-Böninghausen, Emschergenossenschaft
Projekt:   Auf dem Weg zum autonom messenden Roboter – Neue Messverfahren für Kontrollmessungen bei Rohrvortriebsarbeiten
Preisgeld:   2.000,00 Euro

Zweiter Platz

Preisträger:   Dipl.-Ing. (FH) Juliane Schenk, Göttinger Entsorgungsbetriebe
Projekt:   Erstellung eines digitalen Schachtkreislaufs durch Programmierung und Nutzung der SCHAchtBEwertungsdatenbank "SCHABE"
Preisgeld:   1.000,00 EUR

Dritter Platz

Preisträger:   Wulf Riedel, Technische Betriebe Solingen
Projekt:   "Solinger Modell" zur Umsetzung der Dichtheitsprüfung privater Abwasseranlagen
Preisgeld:   500,00 EUR



Neuer Messroboter entlastet die Mitarbeiter

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Erster Platz:
Rolf Kemper-Böninghausen

Den ersten Platz belegt Rolf Kemper-Böninghausen aus der Abteilung Bergtechnik und Vermessung der Emschergenossenschaft. Er erhielt den Goldenen Kanaldeckel und ein Preisgeld von 2.000 Euro für die Entwicklung eines alternativen Verfahrens zur Kontrollvermessung von Rohrvortrieben. Durch den Einsatz eines autonomen Messroboters wurde der Gesundheitsschutz verbessert und die Vortriebsleistung durch verkürzte Messzeiten gesteigert.

Aus eigener Erfahrung wusste Kemper-Böninghausen, dass die Arbeit in Rohrdurchmessern ab DN 1400 in Kombination mit Haltungslängen von bis zu 1200 Metern für das Messpersonal eine sehr hohe körperliche Belastung darstellt. Aus der ersten Idee, die Vortriebsvermessung mit Hilfe eines Rollstuhls zu vereinfachen, entstand zunächst ein bemanntes Fahrzeug. Dieser Schritt brachte bereits eine große körperliche Entlastung der Mitarbeiter und eine Zeitersparnis von etwa 30 Prozent mit sich.

Weitere Entwicklungsschritte führten schließlich zum Bau eines autonomen Messroboters. Dieses Gerät, bestückt mit den notwendigen technischen Einrichtungen, hat in seiner aktuellen Version die Erwartungen voll erfüllt. Messpersonal ist im Rohrstrang nicht mehr erforderlich und die Zeitersparnis gegenüber der herkömmlichen Vermessung liegt bei 75 Prozent, mit entsprechender Reduzierung der Baustillstandszeiten.

Schachtkreislauf von Inspektion, Bewertung und Sanierung

Mit dem zweiten Platz und einem Preisgeld von 1.000 Euro wurde die Leistung von Dipl.-Ing. (FH) Juliane Schenk von den Göttinger Entsorgungsbetrieben gewürdigt. Sie hat eine Datenbank zur Bewertung von Schachtbauwerken initiiert und ist für deren Umsetzung und Weiterentwicklung verantwortlich. Durch die Programmierung und Nutzung der Schachtbewertungsdatenbank "SCHABE" entsteht ein digitaler Kreislauf von Inspektion, Bewertung und Sanierung.

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Zweiter Platz:
Juliane Schenk

In SCHABE werden die bisher getrennt gehandhabten Bausteine Schachtinspektion, Schachtbewertung und Schachtsanierung zusammengefasst. So werden der Zustand sowie der Sanierungsbedarf der Göttinger Schächte digital abgebildet und für alle Beteiligten transparent gemacht. Es entstand ein Kreislauf, der Teil des Qualitätsmanagement-Systems ist und in das Göttinger Kanalsanierungskonzept integriert ist.

Mithilfe modernster Schachtaufnahmetechniken wird nach und nach der Zustand aller Schächte in Göttingen erfasst. Die neue Technologie ermöglichte es Frau Schenk, ganz neue Bewertungsvorgaben zu erarbeiten. Daraus lassen sich direkt Sanierungsaufträge erstellen und effizient beauftragen.

Modell zur Dichtheitsprüfung privater Abwasseranlagen

Als dritter Preisträger wurde Wulf Riedel von den Technischen Betrieben Solingen mit der Trophäe und 500 Euro Preisgeld ausgezeichnet. Er war maßgeblich für die Konzeption und Implementierung des "Solinger Modells" zur Umsetzung der Dichtheitsprüfung privater Abwasseranlagen verantwortlich.

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Dritter Platz:
Wulf Riedel

In Solingen konnte der Schutz einer Kläranlage vor Fremdwasser nicht allein durch Baumaßnahmen im öffentlichen Kanalnetz gewährleistet werden. Riedel entwickelte eine Strategie, die betroffenen Hauseigentümer, die Kommunalpolitik und die Aufsichtsbehörden in eine Gesamtkonzeption einzubinden. Maßgeblich für die erfolgreiche Umsetzung waren die seriöse Beratung und vertrauensvolle Begleitung der betroffenen Bürger.

Riedel hat eine Systematik zur Auswertung vorhandener Daten entwickelt, um eine Einteilung nach Priorität zu ermöglichen. Zusätzlich wurden immer dort, wo Fremdwasser oder drückendes Hangwasser vorlag, alternative Erdrinnen konzipiert. Diese "neuen Stadtgewässer" haben nicht nur die Flora und Fauna im Umfeld gestärkt, sondern auch eine Entlastung bei Starkregen bewirkt.

Sponsoren

Der "Goldene Kanaldeckel" wurde dankenswerter Weise von folgenden Firmen finanziell unterstützt:

 

 

 

 




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