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Göttinger Kanalwurm

Göttinger Kanalwurm: IKT begleitet Praxiseinsätze bei Netzbetreibern

 

Seit Mitte Juli werden Praxiseinsätze des Göttinger Kanalwurms vom IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur wissenschaftlich begleitet. Untersucht wird, wie gut dieses innovative Inspektionsverfahren für Haus- und Grundleitungen in der Praxis funktioniert. Gestartet wurde mit der Inspektion des Staatlichen Hochbauamtes im sonnigen Würzburg. Für weitere Untersuchungen werden noch interessierte Netzbetreiber mit schwierigen Einsatzbedingungen gesucht.

Seit Anfang dieses Jahres geistert der Begriff „Göttinger Kanalwurm“ durch aller Munde. Eine Vorstellung des Inspektions- und Prüfgerätes auf den Göttinger Abwassertagen erregte besondere Aufmerksamkeit des IKT. Das hohe Versprechen des Herstellers, mit dem Gerät könne fast das gesamte Abwassernetz privater Grundstücke untersucht werden, veranlasste das IKT, das Können des „Wurms“ an einem IKT-Testobjekt zu prüfen.

Tatsächlich stellte sich heraus, dass weite Teile des Entwässerungsnetzes innerhalb relativ kurzer Zeit von einem einzigen Schacht aus untersucht werden konnten. Abbildung 1 zeigt die Bereiche, die mit einer herkömmlichen Fahrwagenkamera vom Schacht aus untersucht werden konnten (schwarze Markierung). Die abzweigenden Leitungen können nur mit so genannten Schiebekameras über die Endpunkte der Abzweige untersucht werden. Dies bedeutet einen enormen Aufwand. Jedes WC und jeder Ablauf eines Waschbeckens muss demontiert und jeder Bodeneinlauf und jede Fallleitung geöffnet werden. Oft ist die Kamera auch gar nicht einsetzbar, wenn die Fallleitungen in den Wänden verputzt oder Bodeneinläufe unzugänglich sind, und die Leitungen bleiben ungesehen.

 

Abb. 1: Untersuchte Netzbereiche (schwarz) mit einer Fahrwagenkamera

 

Abbildung 2 zeigt, welche Bereiche dagegen mit dem „Kanalwurm“ vom Schacht aus untersucht werden konnten. Der Wurm schaffte es, in bis zu vier nacheinander folgende Abzweige einzubiegen und so das Netz fast vollständig von einem Einsatz-Punkt aus zu erkunden. Natürlich zeigten sich auch noch Verbesserungsmöglichkeiten des Geräts. So z.B., dass eine größere Reichweite des Geräts oder eine gleichzeitige Reinigungsfunktion wünschenswert sind.

 

 

Abb. 2:          Untersuchte Netzbereiche (schwarz) mit dem Göttinger Kanalwurm

 

Während dieser Bewährungsprobe entstand die Idee, einige Einsätze des Gerätes in diesem Jahr wissenschaftlich zu begleiten. Einmal, um mit den gesammelten Erfahrungen des IKT gezielte Anforderungen an das Gerät zu stellen und Optimierungsmöglichkeiten zu entdecken, um den Grundstein für entsprechende Weiterentwicklungen zu setzen. Zum anderen, um die Erfahrungen bei den Untersuchungen mit diesem Gerät zu sammeln, zu dokumentieren und anschließend der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Bei der ersten Begleitung eines Einsatzes an den Leitungen des Staatlichen Hochbauamtes in Würzburg konnten ca. 200 m des stark verzweigten Leitungsnetzes innerhalb von zwei Tagen untersucht werden. Auch hier bestätigte sich wieder einmal, dass Plan des Netzes und Realität weit voneinander abweichen können.

 

Abb.3: Ansicht Objekt

Abb.4: Göttinger Kanalwurm

Abb.5: Hochdruckreinigung

 

Welche Einsätze des Kanalwurms vom IKT begleitet werden, ist noch nicht zu 100 % festgelegt. Daher werden noch Interessenten gesucht, die den Kanalwurm am Ihrem Netz einsetzten möchten. Falls Sie Interesse haben, den Göttinger Kanalwurm in Ihrem Netz unter Begleitung des IKT einmal einzusetzen, wenden Sie sich bitte an:

 

Dipl.-Ing. Kathrin Harting
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur
Postfach 10 09 43, 45809 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 17806-0
Fax: 0209 17806-88
Email:
 info@ikt.de
Internet: https://www.ikt.de



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