Goldener Kanaldeckel 2019: IKT prämiert herausragende Projekte

Preis Goldener Kanaldeckel

Begehrte Trophäe: Goldener Kanaldeckel des IKT

Das IKT verleiht wieder den Goldenen Kanaldeckel! Mit dieser Auszeichnung werden herausragende Leistungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Abwasserbetrieben gewürdigt. Bewerben Sie sich jetzt! Oder schlagen Sie eine Kollegin oder einen Kollegen vor!

Seit dem Jahr 2002 verleiht das IKT den Goldenen Kanaldeckel. Er richtet sich an Mitarbeiter von Kanalnetzbetreibern wie Stadtentwässerungen, Tiefbauämtern und Stadtwerken, sei es in öffentlicher oder privater Trägerschaft. Ziel des Goldenen Kanaldeckels ist es, die Bedeutung der Kanalisation in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen.

Geld, gold, Marzipan und Anstecknadel

Die Abwasserableitung wird von der Öffentlichkeit als selbstverständlich wahrgenommen. Dabei steckt dahinter viel Arbeit und Innovationskraft auf Seiten der Abwassernetzbetreiber. Mit dem Preis werden drei herausragende Projekte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in kommunalen Abwasserbetrieben ausgezeichnet.

Der 14. „Goldene Kanaldeckel“ wird am 12. September 2019 im Rahmen des StarkRegenCongress ‑ SRC 2019 überreicht. Auf die Gewinner warten diese Geldpreise:

  • 1. Preis: 2.000 Euro
  • 2. Preis: 1.000 Euro
  • 3. Preis: 500 Euro

Die goldene Schachtabdeckung fürs Regal und eine Mini-Version als Nadel fürs Revers gibt es in allen drei Fällen dazu. Den Goldenen Kanaldeckel aus leckerem Lübecker Marzipan erhalten übrigens alle Anwesenden.

Jetzt für den Goldenen Kanaldeckel bewerben!

Goldener Kanaldeckel 2017 Preisträger

Goldener Kanaldeckel 2017 (v.l.n.r.): IKT-Geschäftsführer Roland W. Waniek, Alex Braun und Daniela Fiege (3. Preis), Arjo Hof (1. Preis), Jörg Michutta (2. Preis), Laudator Gerhard Odenkirchen (NRW-Umweltministerium)

Der Goldene Kanaldeckel 2019 wird öffentlich ausgelobt. Bewerbungen werden noch bis zum 4. August 2019 angenommen. Also schnell noch bewerben! Eine Fachjury beurteilt die Einsendungen und kürt die drei Gewinner. Alle Kandidatinnen und Kandidaten werden zur Preisverleihung am 12. September 2019 nach Gelsenkirchen eingeladen, wo dann die Preisträger bekannt gegeben werden.

Bewerbungen und Kandidatenvorschläge bitte bis zum 4. August 2019 per Post, Fax oder E-Mail senden an:
Dipl.-Ök. Roland W. Waniek
IKT ‑ Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
Exterbruch 1
45886 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 17806-0
Fax: 0209 17806-88
E-Mail: seminare@ikt.de

Eine Bewerbung zielgerichtet und Erfolg versprechend gestalten? Unsere sieben Tipps verraten, wie es geht.
Weitere Informationen zum „Goldenen Kanaldeckel“ und zu den bisherigen Preisträgern

„Oscar“ der Kanalbranche

Mit dem „Goldenen Kanaldeckel“ werden seit dem Jahr 2002 jährlich besondere Projekte einzelner Mitarbeiter von Kanalnetzbetreibern prämiert. Der Öffentlichkeit wird damit beispielhaft verdeutlicht, welche Technologien, welche wirtschaftliche Dimension und welche Leistungen für den Gewässerschutz hinter einer als selbstverständlich wahrgenommenen Abwasserableitung stehen.

Ansprechpartner

Kilian Möllers M. Eng.
Telefon: 0209 17806-44
E-Mail: moellers@ikt.de

 




SRC 2019: Starkregenvorsorge strukturiert angehen

Grafik Starkregen und Überflutung in Wohngebiet

Menschen und Werte schützen: Starkregenvorsorge ist eine wichtige Aufgabe der Kommunen.

Der erste Starkregen 2019 ist niedergegangen. Die Schäden sind groß. Kommunen, die auf den Ernstfall gut vorbereitet sein wollen, treffen sich beim StarkRegenCongress ‑ SRC 2019 am 11. und 12. September 2019 in Gelsenkirchen.

Die Starkregensaison 2019 hat begonnen. Fernsehen, Radio, Zeitungen und das Internet berichteten. Die ersten überschwemmten Straßen, die ersten abgesoffenen Autos, die ersten gefluteten Keller. Diesmal hat es vor allem Ostwestfalen, das Sauerland, den Süden Niedersachsens, den Nordosten Hessens und Teile Oberfrankens getroffen. Und wer ist schuld? Axel war’s. Also, das Tief „Axel“, versteht sich.

StarkRegenCongress ‑ SRC 2019
11.-12. September 2019 in Gelsenkirchen
Programm und Anmeldung

Gute Vorbereitung ist das A und O

Immer mehr Kommunen befassen sich inzwischen mit Starkregenvorsorge und Starkregenrisikomanagement. Denn so langsam ist allen klar: Starkregen ist unberechenbar und kann überall runterkommen. Besser man ist vorbereitet. Unterstützung, Anregungen und Ideen finden Kommunen beim StarkRegenCongress ‑ SRC 2019, den das IKT in Kooperation mit dem Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau (BWK) am 11. und 12. September 2019 in Gelsenkirchen ausrichtet.

Publikum beim StarkRegenCongress 2018

Aktuell, abwechslungsreich und praxisnah: das Vortragsprogramm beim SRC 2019

Beim SRC 2019 versammelt das IKT wieder Experten aus Kommunen, Ingenieurbüros und Unternehmen. Dann werden konkrete Lösungsstrategien und praktische Ansätze für eine starkregenfeste Infrastruktur anschaulich aufgezeigt und diskutiert.

Aus dem Programm:

  • Wie bereiten wir uns auf Starkregen vor? – Round Table der Abwasserbetriebe
    mit Vertretern der Städte Dortmund, Herford, Lünen, Siegen, Rheda-Wiedenbrück und anderer Kommunen
  • Round Table: Abstimmung innerhalb der Stadtgemeinschaft
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Kommunen diskutieren, wie man die passende Rolle für ihren Abwasserbetrieb findet, stellen ihre fachübergreifenden Konzepte vor und berichten von der Umsetzung.
  • Round Table: Stör- und Notfallplan nach DIN EN 752
    Was im Fall der Fälle zu tun ist steht bestenfalls im Stör- und Notfallplan nach DIN EN 752. Erfahrene Vertreter von Netzbetreibern sagen, was die Betriebsanweisung Starkregen enthalten sollte.
  • RoundTable: Starkregenkarten und Bürgerinfo
    Am Round Table geht es darum, wie man die Starkregengefahrenkarte nutzt und die Bürger berät, um Grundstücke und Gebäude sicherer zu machen.
  • Dipl.-Ing. Daniela Fiege, Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung Lünen: Straßenentwässerung – Starkregengefahrenkarte als Instrument der bedarfsgerechten Straßenablaufunterhaltung
  • Dr. Marko Siekmann, Tiefbauamt Stadt Bochum: Oberflächenabflüsse steuern und lenken
  • Dipl.-Ing. (FH) Kathrin Sokoll, IKT: Bürgerberatung auf Grundstücken
  • Erfahrungen von Starkregenberater/-innen
    Statusberichte zu den Projekten in den Abwasserbetrieben – es geht um flache und steile, städtische und ländliche Netze.
  • Daniel Hüwe: Starkregenbewältigung in Notsituationen
  • Marcel Goerke, M.Sc., IKT: Arbeitssicherheit bei Starkregenereignissen
  • Mirko Salomon, M.Sc., IKT: Starkregen-Check Kanalbetrieb
    Das Kommunale Netzwerk ABWASSER (KomNetABWASSER) hat den Starkregen-Check Kanalbetrieb entwickelt, damit Kommunen starkregenbedingte Notsituationen besser bewältigen und die Arbeitssicherheit bei Starkregenereignissen gewährleistet ist.
  • Peter Esch, Stadt Bonn: Starkregenwarnungen – Stand der Technik
  • Prof. Theo G. Schmitt, TU Kaiserslautern: Starkregenindex anwenden

Und vieles mehr…

Bunte Fachausstellung

Standgespräch

Information, Austausch, Erlebnis: die Fachausstellung beim SRC

Technik zum Anfassen und anschauliche Praxisvorführungen bietet die begleitende Fachausstellung. Hersteller und Anwender präsentieren hier aktuelle Produkte und Dienstleistungen zur Starkregenvorsorge.
Aussteller-Information

25 Jahre IKT

Das IKT nutzt die Gelegenheit und feiert im Rahmen des SRC sein 25-jähriges Bestehen. Im offiziellen Teil sprechen:

  • Keynote: Uwe Wesp, Diplom-Meteorologe und ehemaliger ZDF-Wetterexperte
  • Festrede: Ursula Heinen-Esser, NRW-Umweltministerin
  • Ansprache: Frank Baranowski, Oberbürgermeister von Gelsenkirchen
  • Grußworte: Uli Paetzel, DWA-Präsident

Danach gibt’s dem Anlass entsprechend eine große Geburtstagsparty.

Geld, gold, Marzipan und Anstecknadel

Preis Goldener Kanaldeckel

Goldenen Kanaldeckel: Das IKT würdigt auch 2019 wieder herausragende Projekte.

Am zweiten Tag des SRC wird zudem der Goldene Kanaldeckel 2019 verliehen. Mit dem Preis werden drei herausragende Projekte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in kommunalen Abwasserbetrieben ausgezeichnet. Bewerbungen werden noch bis zum 4. August 2019 angenommen. Also schnell noch bewerben!
alle Infos zum Goldenen Kanaldeckel

Jetzt anmelden!

StarkRegenCongress ‑ SRC 2019
11.-12. September 2019 in Gelsenkirchen
Programm und Anmeldung
Hinweis: Mitglieder der IKT-Fördervereine und des BWK zahlen einen vergünstigten Teilnahmebeitrag. Mitglieder im KomNetABWASSER nehmen kostenfrei teil (Anmeldung notwendig).

Ansprechpartnerin

Sonja Kaltenborn, B. Eng.
Telefon: 0209 17806-15
E-Mail: kaltenborn@ikt.de

 




Noch mal richtig Fahrt aufnehmen: IKT-Weiterbildung im zweiten Halbjahr

Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück (Laozi). Dann lieber Fahrt aufnehmen mit einer Weiterbildung im IKT. Wir haben unser aktualisiertes Weiterbildungsprogramm für das zweite Halbjahr veröffentlicht. Werfen Sie einen Blick hinein.

IKT-Weiterbildung 2019 2. Halbjahr (PDF)

Viel Bewährtes, viel Neues

Von Juli bis Dezember bieten wir viele unserer bewährten Seminare an. Die Themen sind dabei so vielfältig wie unsere Branche selbst:

  • Abwasserdruckleitungen
  • Kanalreparatur
  • Kanal- und Leitungsbau
  • Normenreihe DIN 1986
  • Schachtsanierung
  • Sicherheitstechnische Unterweisung
  • Umgang mit Flüssigböden – Trend oder Chance?
  • VOB/A und VOB/B
  • Zustands- und Funktionsprüfung

… um nur einige der Themen zu nennen. Vermittelt werden die Themen von Experten aus Kommunen und Ingenieurbüros. Sie kennen genau Ihre Probleme und Fragestellungen aus der alltäglichen Praxis, da sie ihnen ebenfalls jeden Tag begegnen. Und damit Ihre Fragestellungen ausreichend diskutiert und beantwortet werden können, gibt es immer genügend Raum für den Erfahrungsaustausch.

Das sagen unsere Teilnehmer/-innen

„Inhaltlich sehr vielfältig“
„Ausgewogener Interessenumfang“
„Die Themen im Seminar decken mein komplettes Tagesgeschäft ab“
„Eine gelungene Mischung“

Aktuelle Entwicklungen, Innovationen und Ideen machen auch vor unserem Seminarprogramm nicht Halt. In den letzten zehn Jahren hat es sich bereits zu einem umfangreichen Angebot entwickelt. In diesem Jahr haben wir es um 13 neue Seminare, Crashkurse, Lehrgänge und Congresse erweitert.

Teilweise verlassen wir dabei den Kanal und werfen einen Blick in den Boden (Seminar: Bauen im Boden – Mit dem Boden richtig arbeiten!). Abwasser soll den Kanal natürlich nicht verlassen, im Crashkurs Rückstauschutz von A-Z zeigen wir, wie Gebäude geschützt werden können. Bleiben wir bei Gebäuden und Grundstücken: Der Crashkurs Grundstücksentwässerung vermittelt alle Basics kompakt an zwei Tagen. Immer der Nase nach geht es im Seminar Gefährdungspotenzial von Schwefelwasserstoff.

Zwei neue Lehrgänge beschäftigen sich mit Fettabscheidern und Leichtflüssigkeitsabscheidern. Beide Lehrgänge schließen mit dem Erwerb der behördlich geforderten Qualifikation eines /-er Sachkundigen ab.

Kanalsanierung ist der Klassiker schlechthin. Wir greifen den Klassiker im Lehrgang IKT-Zertifizierte/r Kanalsanierungsmanager/in auf. Und weil die Sanierung umfassend ist, behandeln wir sie auch im KanalSanierungsCongress – KSC 2019.

Skilling me softly

Entscheidungen finden, begründen und kommunizieren

Neben den rein technischen Themen haben wir Soft Skills verstärkt in den Fokus gerückt. Hier bieten wir ein ganzes Bündel neuer Trainings und Workshops an:

  • Intensivtraining Baukommunikation
  • Entscheidungen treffen und richtig kommunizieren – Kommunale Bauprojekte, Kaufentscheidungen und Strategien transparent bewerten
  • Mitarbeiterführung in kommunalen Strukturen – Kompetent im Umgang mit Ihrem Personal
  • Moderne Führung in kommunalen Strukturen – Zukunftsfähig und motivierend führen

 

IKT-Congresse

Das IKT veranstaltet regelmäßig Congresse zu zentralen Themen, die die Branche umtreiben. Wir finden: Aller guten Congresse sind vier – pro Jahr. In diesem Halbjahr sind es:

Publikum bei einer Tagung

Aktuell, abwechslungreich und praxisnah: Congresse im IKT

Jetzt informieren

Ein Blick ins IKT-Weiterbildungsprogramm für die zweite Jahreshälfte 2019 lohnt sich also. Schauen Sie mal rein! Es ist nie zu früh, um Fahrt aufzunehmen.

IKT-Weiterbildung 2019 2. Halbjahr (PDF)
 
Website: IKT-Weiterbildung 2019

Ansprechpartner

Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Sissis Kamarianakis
Leiter Weiterbildung
Telefon: 0209 17806-42
E-Mail: kamarianakis@ikt.de

 




Drosseln im Kanalnetz: Regelmäßige Prüfung und Wartung sinnvoll

Drossel leitet in Bach ein

Die Drossel soll´s regeln: Zu viele Nähr- und Schadstoffe auf einmal machen den Gewässern zu schaffen.

Drosseln regelmäßig prüfen und einstellen lassen – das lohnt sich nicht nur aus technischer Sicht, sondern kann sich auch finanziell bezahlt machen. Denn wenn alles reibungslos läuft, werden vor- und nachgeschaltete Anlagen geschont. Und auch die Umwelt dankt es, wenn nicht mehr Entlastungen in die Gewässer als nötig stattfinden.

„Eine regelmäßige Prüfung und Wartung von Drosseleinrichtungen ist keine Geldverschwendung, sondern absolut sinnvoll.“ Das schließt Marcel Goerke, M.Sc. aus der Auswertung von Prüfaufträgen der von ihm geleiteten staatlich anerkannten Prüfstelle für Durchflussmessung des IKT. Auch der unabhängige, vom NRW-Umweltministerium geförderte IKT-Warentest „Drosseleinrichtungen an Regenbecken“, bei dem hydro-mechanische Drosselorgane unter Laborbedingungen vergleichend untersucht wurden, hat das eindrücklich gezeigt. Nebenbei bemerkt: Die regelmäßige Überprüfung gehört zu den Pflichten eines jeden Abwassernetzbetreibers.

IKT-Lehrgang: Zertifizierter Sachkundiger für die Kalibrierung von Drosseleinrichtungen an Regenbecken

22.–26. Juni 2020 in Schliengen
Lehrgangsprogramm

17.-21. August 2020 in Eppingen
Programm und Anmeldung

Drosselorgan

Geprüft und gewartet: Funktionierende Drosseleinrichtungen vermeiden Überlastungen nachgeschalteter Bauwerke wie Kläranlagen.

Die Wichtigkeit der Drosseleinrichtungen im Kanalnetz kann nicht hoch genug eingeschätzt werden: „Sie sorgen für einen kontrollierten Abfluss aus Regenbecken und Stauraumkanälen“, erklärt Goerke. „Die Einstellung des Drosselorgans bestimmt maßgeblich das Betriebsverhalten vor- und nachgeschalteter Anlagen.“ So liefert die Drosselkalibrierung einen wesentlichen Baustein für die Erstellung der Schmutzfrachtberechnung und die Abwasserbeseitigungskonzepte der Kommunen.

Umwelt und nachgeschaltete Anlagen leiden

Mit falsch eingestellten Drosseleinrichtungen an Regenbecken und Stauraumkanälen kann das Kanalnetz nicht optimal betrieben werden. So können vielfältige negative Auswirkungen entstehen: Lassen die Drosseln mehr Wasser durch als bei der Bemessung vorgesehen, werden nachgeschaltete Kanäle, Sonderbauwerke und Kläranlagen unnötig hydraulisch belastet. Lassen die Drosseln zu wenig Wasser durch, staut sich das Abwasser häufiger zurück. Umweltschädliche Entlastungen in Gewässer sind die Folge.

Und wirtschaftlich ist eine regelmäßige Wartung auch: Denn wird die wahre Ursache für Betriebsstörungen nicht erkannt, investieren Netzbetreiber womöglich in eigentlich nicht erforderliche weitere Sonderbauwerke. Das lässt sich durch einen reibungslosen Betrieb der bestehenden Anlagen umgehen.

Portrait Prüfstellenleiter Marcel Goerke

Marcel Goerke, Leiter der staatlich anerkannten IKT-Prüfstelle für Durchflussmessung

Problematisch ist auch, wenn Drosseln von Regenüberlaufbecken, die in Gewässer einleiten, nicht richtig funktionieren. Dadurch gelangt häufig zu viel Mischwasser auf einmal in die Gewässer und belastet diese unnötig stark. Ein geregelter Abfluss schont die Umwelt. „Insbesondere die Wasserrahmenrichtlinie WRRL fordert eine stetige Verbesserung, mindestens aber die Beibehaltung aktueller Standards hinsichtlich der Gewässerqualität.“ Darauf weist Goerke hin.

Drosselprüfung ist Pflicht

In vielen Bundesländern gehört die regelmäßige Überprüfung und Kalibrierung von Drosseleinrichtungen gemäß Selbstüberwachungs- und Eigenkontrollverordnungen aus diesem Grund zu den Pflichten der Abwassernetzbetreiber. Selbst dort, wo diese nicht gesetzlich angeordnet ist, ist sie ein gutes Werkzeug zur Kanalnetzoptimierung. Denn sie liefert wesentliche Kenndaten für die Erstellung von Abwasserbeseitigungs- und Mischwasserkonzepten der Betreiber. So melden aktuell die Betreiber in Sachsen, dass sie von den Behörden angehalten werden, ihre Mischwasserkonzeption zu aktualisieren. Wer sein Kanalnetz und die einzelnen „schwarzen Schafe“ kennt, kann seinen Betrieb entsprechend anpassen, Stoffströme und vorhandene Speichervolumina besser nutzen und so ohne große Investitionskosten ein effizienteres Kanalnetz schaffen.

Ein Blick in die Länder

Baden-Württemberg (Eigenkontrollverordnung)
Die Eigenkontrolle umfasst die Sichtkontrolle von Einlauf, Überläufen und Ablauf der Anlagen auf Ablagerungen und Verstopfungen und die Funktionskontrolle der technischen Ausrüstung, der Messgeräte und Drosseleinrichtungen. Die Abwasserdurchflussmessung bei Anlagen ab 1000 EW erfolgt durch Messgeräte mit selbstschreibendem Anzeigegerät und uhrzeitsynchronem Zählwerk oder durch magnetisch-induktive Durchflussmesseinrichtung (MID) beziehungsweise gleichwertige Verfahren. Die Messeinrichtung ist mindestens alle fünf Jahre durch einen Sachverständigen oder Sachkundigen zu überprüfen.
Bayern (EÜV)
Bei Regenbecken mit Messeinrichtungen zur Erfassung des Wasserstands ist auch das Entlastungsverhalten für jedes Regenereignis festzustellen. Dazu gehört, geordnet nach dem Datum der jeweiligen Regenereignisse, die Ermittlung des maximalen Füllstands beziehungsweise der maximalen Überlaufhöhe sowie der Fülldauer und Überlaufdauer. Die Messergebnisse sind jährlich auszuwerten. Zusätzlich ist einmal in fünf Jahren die Einstellung des Drosselabflusses zu überprüfen und das Ergebnis dem tatsächlichen Anschlussgrad im Einzugsgebiet gegenüber zu stellen.
Brandenburg (Brandenburgische KanalnetzAnzeigeVV)
Für Drosselorgane wird eine Funktionskontrolle gemäß Herstellerangaben gefordert. Diese ist laut Herstellerangaben – aber mindestens jährlich – durchzuführen.
Hessen (§ 10 EKVO)
Bei Regenentlastungen mit gesteuerten oder geregelten Drosseleinrichtungen mit beweglichen Teilen ist eine hydraulische Prüfung alle fünf Jahre durch Prüfstellen gemäß § 10 EKVO gefordert. Die Anforderungen gelten als erfüllt, wenn der Mittelwert der Abflusskurve um nicht mehr als 12 Prozent vom Sollwert abweicht und wenn die größte Abweichung nicht größer als 20 Prozent des Sollwerts ist.
Nordrhein-Westfalen (SüwVO Abw NRW)
Alle fünf Jahre ist eine hydraulische Kalibrierung der Drosseleinrichtung von Regenklärbecken, Regenüberlaufbecken, Stauraumkanälen und Regenrückhaltebecken durchzuführen. Bei festgestellten Abweichungen der Drosselwassermenge von mehr als 20 Prozent vom Sollwert hat eine Sanierung der Drosseleinrichtung innerhalb eines Jahres zu erfolgen. Als Sollwert ist der in der wasserrechtlichen Genehmigung festgelegte Drosselabfluss zugrunde zu legen.
Sachsen-Anhalt (Eigenüberwachungsverordnung)
Die Überwachung der Regenbecken umfasst die Sichtkontrolle von Anlagen auf Ablagerungen und Verstopfungen und die Funktionskontrolle der technischen Ausrüstung, der Messgeräte und Drosseleinrichtungen. Die Überwachung soll insbesondere nach Belastung der Anlagen durch Starkregenereignisse, mindestens jedoch vierteljährlich durchgeführt werden. An der Einleitungsstelle in das Gewässer sind vierteljährlich Sichtkontrollen auf Auffälligkeiten durchzuführen.
Thüringen (ThürAbwEKVO)
In der Thüringer Verordnung über die Eigenkontrolle von Abwasseranlagen wird gefordert, dass eine Prüfung der hydraulischen Funktionsfähigkeit der Drosselorgane durch Sachkundige alle fünf Jahre durchzuführen und in einem Prüfbericht zu dokumentieren ist.

Regelmäßige Überprüfung nötig

Zur Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen sind also in den meisten Fällen eine Kontrolle der mechanischen Funktionsfähigkeit und eine Kalibrierung der Drosseleinrichtungen notwendig. Dabei wird vor Ort durch eine Mengenmessung überprüft, ob die eingebaute Drosseleinrichtung auch unter realen Bedingungen in der Lage ist, den geforderten Durchfluss zu erbringen, für den sie ausgelegt wurde.

Bei der Planung der gesetzlich geforderten Überprüfung der Drosseleinrichtungen helfen neben dem Arbeitsblatt DWA-A 166 „Bauwerke der zentralen Regenwasserbehandlung und -rückhaltung – Konstruktive Gestaltung und Ausrüstung“ von November 2013 auch Merkblätter und Fachberichte von den Bundesländern. Zudem kann eine vorrausschauende Planung beim Einbau von Drosselorganen sicherstellen, dass später ein Verstellen, Nachrüsten und Austauschen möglich ist. Wenn die Funktionsprüfung und der anschließende Probebetrieb bereits bei der Planung des Bauwerks und seiner Ausrüstung berücksichtigt werden, erleichtert das im Betrieb enorm die Arbeit. Und die bisherige Zahl an Sonderfällen mit nicht oder nur aufwendig prüfbaren Drosseleinrichtungen, die jedoch von gesetzlicher Seite her zu prüfen sind, wird in Zukunft geringer ausfallen. Auch die Prüfungskosten sinken dann. Jeder Kommune kann nur empfohlen werden, Drosselbauwerke erst nach erfolgreich abgeschlossenem Probebetrieb zu übernehmen.

Weitere Hinweise für Planung und Betrieb gibt der Abschlussbericht des erwähnten IKT-Warentests, in dem die Regelwerke und Merkblätter zusammengefasst werden und so eine Übersicht für den Planer und Bauwerksabnehmer geliefert wird.

IKT-Warentest Drosseleinrichtungen

eingebaute Drossel im Versuchsstand

IKT-Warentest: Die Drosseln wurden im Labor unter realitätsnahen, reproduzierbaren Bedingungen getestet.

Abwasserbetriebe investieren viel Geld in Drosselorgane und wollen berechtigterweise wissen, welche Qualität sie einkaufen. Deshalb hat das IKT erstmals sechs hydromechanische Drosselorgane in einem unabhängigen Warentest vergleichend untersucht. Die Ergebnisse sind breit gestreut: Sie reichen von GUT (2,1) bis MANGELHAFT (5,0). Eine Drossel wurde nicht bewertet, da sie bauartbedingt nicht die Testanforderungen erfüllt. Bei diesem IKT-Warentest wurden die Drosselorgane einem mehrteiligen Test aus zahlreichen hydraulischen und mechanischen Belastungen unterzogen (Systemprüfungen). Darüber hinaus wurde die Qualitätssicherung bewertet, und Baustellenuntersuchungen wurden zur Plausibilitätsprüfung herangezogen.

Ergebnistabelle
Warentest-Bericht (57 Seiten)

Ziel der IKT-Warentests ist es, den Netzbetreibern zuverlässige und unabhängige Informationen über die am Markt angebotenen Produkte und Verfahren zu liefern. Gleichzeitig bauen die Warentests einen Marktdruck auf, damit die System- und Leistungsanbieter die Verbesserungspotentiale ihrer Produkte und Verfahren nutzen.

Weiterbildung Drosselkalibrierung

Teilnehmer an Drossel Lehrgang notiert Messewerte auf Flipchart

Ausbildung zu Sachkundigen: Drosseln richtig kalibrieren

Die hydraulische Kalibrierung einer Drosseleinrichtung erfordert von den ausführenden Personen ein erhebliches Maß an Fachwissen in der Hydrometrie und dem Betriebsverhalten. Diese Aufgabe sollte sachkundiges und erfahrenes Fachpersonal durchführen. Das IKT bietet in diesem Bereich eine qualifizierte Weiterbildung an:

IKT-Lehrgang: Zertifizierter Sachkundiger für die Kalibrierung von Drosseleinrichtungen an Regenbecken

22.–26. Juni 2020 in Schliengen
Programm und Anmeldung Schliengen

17.-21. August 2020 in Eppingen
Programm und Anmeldung Eppingen

In regelmäßigen Abständen bietet das IKT zudem Möglichkeiten zur Rezertifizierung wie den „IKT-Workshop: Drosseleinrichtungen im Kanalnetz – richtig kalibrieren, regeln und messen!“ an. Halten Sie sich hier über aktuelle Termine auf dem Laufenden:
gesamtes IKT-Weiterbildungsprogramm

IKT-Prüfstelle für Durchflussmessung

Durchflussmessung am Abfluss einer Kläranlage

Messung am Abfluss einer Kläranlage: Die IKT-Prüfstelle für Durchflussmessung vor Ort im Einsatz

Hat der Netzbetreiber kein eigenes sachkundiges Personal, kann er auf die Dienstleistungen der staatlich anerkannten IKT-Prüfstelle für Durchflussmessung zurückgreifen. Die Prüfungen werden gemäß SüwV-kom NRW und SüwVO Abw NRW durchgeführt. Außerdem unterstützen die Mitarbeiter der Prüfstelle gerne bei Fragen rund um Messkonzepte, Messtechnik, Betrieb und Prüfungstätigkeiten und erarbeiten gerne auch Lösungsvorschläge für problembehaftete Bauwerke.

mehr über die IKT-Prüfstelle für Durchflussmessung

Ansprechpartner

Marcel Goerke, M.Sc.
Leiter Prüfstelle für Durchflussmessung
Telefon: 0209 17806-34
E-Mail: goerke@ikt.de

 




Das Richtige richtig tun: 29. Mülheimer Wassertechnisches Seminar

Grafik aus Quadraten in unterschiedlichen Blautönen mit weißem IWW-Schriftzug

Mülheimer Wassertechnisches Seminar – eine gemeinsame Veranstaltung von IWW und IKT

Das 29. Mülheimer Wassertechnische Seminar „Sicherheit und Effizienz im Anlagenmanagement und Betrieb von Trink- und Abwassernetzen“ gibt in Fachvorträgen Orientierung und Erfahrungswissen zum Anlagenmanagement der Trink- und Abwasserinfrastruktur weiter. Das ganztägige Fachseminar wird gemeinsam vom IWW Zentrum Wasser und dem IKT ‑ Institut für Unterirdische Infrastruktur veranstaltet.

29. Mülheimer Wassertechnisches Seminar

27. Juni 2019 in Mülheim an der Ruhr
im Aquatorium der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW)
Programm und Anmeldung

Aktuelle Themen rund um Trink- und Abwasserleitungen

Wichtige Themengebiete wie Handlungsbedarf bei der Infrastruktur in NRW und deren Eignung für Starkregen und Trockenperioden werden von Keynotes einleitend bewertet. Namhafte Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft und Praxis verschaffen einen Überblick zu technischen Methoden und ökonomischen Werkzeugen und stellen innovative Entwicklungen zur Zustandsbewertung von Trink- und Abwasserleitungen vor. Aktuelle Fallbeispiele zur Hygiene in Trinkwassernetzen und zu zeitnahem Monitoring bei Überwachung und Störfallbehebung runden das Programm ab.

Erfahren Sie mehr auf der Website des IWW

Ansprechpartnerin

Janine Rosen, IWW
Veranstaltungsmanagerin
Telefon: 0208 40303-378
E-Mail: j.rosen@iww-online.de

 




So werden Kommunale Betriebe e-mobil: IKT-Workshop zum Einstieg in den Umstieg

Grünes Auto mit Beklebung in Form eines Ladekabels mit Stecker

Für die Menschen in der City: Immer mehr kommunale Unternehmen wollen auf E-Mobilität umsteigen.

Die Kommune ist in Bewegung. Ständig. Mit großem Fuhrpark. Und wie immer kommt es drauf an, was hinten rauskommt. In diesem Fall aus dem Auspuff. Schließlich muss das Klima gerettet werden. Und es zählt, was unterm Strich rauskommt. Muss sich ja auch rechnen. 

Doch so eine Kommune kann bekanntlich auch etwas behäbig sein. Der Umstieg auf Elektromobilität ist ja mehr als ein bisschen an den Stellschrauben drehen. Solche Veränderungen wollen gut vorbereitet sein und brauchen ihre Zeit, bis man erste Ergebnisse sehen kann. Doch nicht entmutigen lassen!

Es lohnt sich nämlich, sich zu bewegen. Als Kommune und generell. Stadtklima, Weltklima und Umwelt danken es. Und die Menschen in der Stadt auch. Und sogar das Stadtsäckel, wie die Erfahrungen der Kommunen zeigen, die mutig voranschreiten.

Wie klappt der Umstieg von Verbrennern auf Stromer?

Menschen sitzen in Seminarraum

Workshop E-Mobilität: Informationen von Experten und Antworten auf die Fragen der Teilnehmer

Beim IKT-Workshop „Elektromobilität für Kommunale Betriebe“ wurden kürzlich Konzepte und Erfahrungen für die praktische Umsetzung des Umstiegs von Verbrennern auf Stromer vermittelt. Die Veranstaltung hat drei Schwerpunkte gesetzt:

  • Informationen zu den verschiedenen Förderprogrammen
  • Praxisbeispiele und Erfahrungen aus Kommunen
  • eine kleine Ausstellung mit Elektrofahrzeugen zum Anfassen
Nächster Termin: Workshop „Elektro­mobilität für Kommunale Betriebe“

20. November 2019 in Gelsenkirchen
Programm und Anmeldung
Ausstellerinfo

 

Wer gibt was dazu?

Für die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren die Informationen zu den vielen Fördermöglichkeiten mit Abstand am wichtigsten. Die drei Experten von Bund, Land NRW und Projektträger Jülich (PTJ) standen Rede und Antwort. Interessant: Das Land NRW hat unter dem Titel „Emissionsarme Mobilität“ ein richtig starkes Landesprogramm ins Leben gerufen. Frederik Budschun, Experte Elektromobilität bei der EnergieAgentur.NRW, stellte die gesamte Bandbreite dessen vor, was alles gefördert wird: von der Erstellung der Umsetzungskonzepte über die Schaffung der Ladeinfrastruktur bis zur Anschaffung der Elektrofahrzeuge.

Wichtige Erkenntnis: Bund- und Länderprogramme kann man durchaus kombinieren und – wenn man es geschickt anstellt – deutlich mehr Fördergelder herausholen.

Weg zur Förderung muss nicht steinig sein

Elektromotor unter geöffneter Motorhaube und orangefarbenes Elektro-Nutzfahrzeug im Hintergrund

Umstieg auf Stromer: Förderung gibt es für Konzeptentwicklung, Fahrzeuganschaffung und Ladeinfrastruktur.

Das hört sich ja schon mal ganz gut an. Schwieriger wird es, wenn es ans Eingemachte geht. In den Diskussionen kristallisierte sich heraus, dass Hauptknackpunkte in den deutlichen Hürden bei der Beantragung zu liegen scheinen. Doch sollte man sich davon nicht entmutigen lassen. Schließlich machten die Experten von Bund und Land sehr deutlich: „Das Geld ist da und muss raus!“ Und deswegen sollten interessierte Betriebe und Kommunen unbedingt weiter am Thema dranbleiben. Man stehe stets für alle Fragen zur Verfügung, so die einhellige Aussage der Referenten.

Doch nicht immer liegen die Schwierigkeiten außerhalb des eigenen Einflussbereichs. Oft sind es die interne Kommunikation und Organisation innerhalb einer Kommune, die bewirken, dass es stockt oder dass Anträge nur unzureichend formuliert werden. Wichtiger Hinweis von den Referenten: Bevor Anträge eingereicht werden, sollte stets Rücksprache mit dem Fördermittelgeber gehalten werden. So ließe sich die Gefahr einer Ablehnung deutlich reduzieren.

Beim IKT-Workshop gab es alle wichtigen Informationen zu den Fördermöglichkeiten und -bedingungen verständlich aus erster Hand. Ja, es ist kompliziert, aber das kriegt man schon hin. Diese Erkenntnis setzte sich über den Tag bei den Teilnehmern durch.

Erfahrungen von erfolgreichen Kommunen

Vor allem auch deshalb, weil zwei Kommunen dabei waren, die es ziemlich vorbildlich hinbekommen haben. Mitarbeiter aus Hagen und Siegen berichteten von ihren Erfahrungen und zeigten, wie sie kreativ und erfolgreich ins Thema Elektromobilität eingestiegen sind.

Hagen elektrisiert in Gegenwart und Zukunft

Man steckt Ladekabel in orangefarbenes Elektro-Nutzfahrzeug

Wirtschaftsbetrieb Hagen unter Strom: Die Liste der elektrischen Pkw und Nutzfahrzeuge wird immer länger.

Simone Heger vom Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) stellte beim IKT-Workshop „E-Mobilität für Kommunale Unternehmen“ das eigene Konzept vor. Bei der dringend nötigen Mobilitätswende will die Stadt mit gutem Beispiel vorangehen. Die Hagener haben deshalb ein Mobilitätskonzept zur Emissionsreduzierung erarbeitet, das bereits seit 2006 sukzessive umgesetzt wird. Dazu gehört:

  • Fuhrpark auf E-Mobilität umstellen
  • Arbeitsmaschinen mit E-Antrieb anschaffen
  • Kleingeräte mit Akkus betreiben

In mehreren Schritten hat Hagen zunächst das Nutzungsmodell „Privat-Pkw mit dienstlicher Nutzung“ abgeschafft. Als Ersatz wurde in einen Pool mit 24 Fahrzeugen – zunächst mit Verbrennungsmotoren – investiert. Als das nicht mehr ausreichte, wurden 2011 die ersten drei E-Autos angeschafft. Später folgen eine ganze Reihe weitere E-Pkw und eine beeindruckend lange Liste von Nutzfahrzeugen für die Werkstätten, den Forst, den Friedhof und weitere kommunale Aufgabenfelder. Außerdem wurden inzwischen 80 Prozent der Kleingeräte auf Akkubetrieb umgestellt.

Sonne liefert Strom

Der Strom für die Fahrzeuge kommt in Hagen übrigens von der Sonne. Eine eigene, 2014 gebaute Photovoltaikanlage liefert die Energie, die über selbstgebaute Ladesäulen in die Autos eingespeist wird. Der so erzeugte Strom reicht für alle Ladevorgänge am Hauptstandort.

Drei Männer stehen vor einem Computer-Monitor

Einen ersten Einblick ins Flottenmanagement gab’s beim Workshop.

Auch für das leidige Thema der Verwaltung ihrer Fahrzeuge arbeiten die Hagener an einer Lösung. Sie haben testweise ein Flottenmanagementsystem eingeführt – wegen der Datenschutzbedenken zunächst auf freiwilliger Basis. Das System erweist sich dabei als anwenderfreundlich mit einfacher Fahrzeugbuchung und Überwachung des Betriebszustands. Und es erfreut sich hoher Akzeptanz bei den bisher teilnehmenden Beschäftigten.

Elektrisierende Angebote für Mitarbeiter

Der WBH bereitet außerdem die Einführung eines Corporate-Carsharing-Angebots für die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor. Ab Sommer 2019 soll es losgehen. Und um noch mehr Beschäftigten den Umstieg aufs Fahrrad zu erleichtern, sollen bald Radboxen mit Lademöglichkeiten für E-Bikes gebaut werden.

Und auch dabei wird es nicht bleiben: Schon jetzt sind der Ausbau der Photovoltaik-Anlagen vor allem an den Außenstandorten und die weitere Umstellung der Nutzfahrzeugflotte auf Elektroantrieb fest eingeplant.

E-Fahrzeuge zum Anfassen und Reinsetzen

Ausstellung mit Elektroautos vor dem Institutsgebäude des IKT

Zum Erleben und Probesitzen: Ausstellung mit Elektrofahrzeugen für den kommunalen Einsatz

Wenn man den halben Tag so viel über Elektromobilität gehört hat, dann will man irgendwann auch mal die entsprechenden Fahrzeuge sehen. Vor dem Institutsgebäude hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schließlich die Gelegenheit, verschiedene Fahrzeuge für den kommunalen Einsatz in Augenschein zu nehmen und Probe zu sitzen.

Dort stand der StreetScooter, der sich schon als gelber Transporter der Post im Straßenbild etabliert hat. Mit seinem variablen Aufbaukonzept bietet er sich aber auch für den Einsatz in kommunalen Betrieben an. Der StreetScooter ist extra für die Präsentation des Flottenmanagementsystems der GreenGate AG angereist. Das Flottenmanagementsystem unterstützt bei der Routenplanung durch Verbrauchsberechnung der E-Fahrzeuge, Standorthinweisen von Stromtanken und Staumeldungen. Der ebenfalls in zahlreichen Aufbauvarianten lieferbare ATX von Alkè erledigt typische Arbeiten in kommunalen Betrieben wie Grünflächenpflege, Abfallentsorgung oder Winterdienst. Und das geräuschlos. Es wirkt zwar auf den ersten Blick als gehöre er eher auf den Golfplatz als auf die Straße, die Teilnehmer konnten sich aber überzeugen, dass es sich um ein vollwertiges Fahrzeug mit Straßenzulassung und bis zu 150 km Reichweite handelt. Mitgebracht haben den sportlichen Italiener die Heinrich Moerschen GmbH & Co. KG aus Tönisvorst.

Der Wirtschaftsbetrieb Hagen war mit einem elektrifizierten Nissan in leuchtendem Kommunal-Orange mit kippbarem Container aus dem eigenen Fuhrpark angereist. Und auch das städtische Unternehmen medl aus Mülheim an der Ruhr kam mit Elektro-Power ins IKT – im Kleintransporter Citroën Berlingo.

Perspektiven für E-Mobilität in kommunalen Betrieben

Sissis Kamarianakis im Interview

Workshop-Leiter Dr. Kamarianakis: E-Mobilität leistet Beitrag zu besserem Stadtklima.

Und wie sehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Kommunen das Potenzial für Elektrofahrzeuge in ihren Betrieben? Workshop-Leiter Dr. Sissis Kamarianakis hat die Antwort: „Alle Teilnehmer, mit denen ich gesprochen habe, stehen der E-Mobilität positiv gegenüber. Sie sehen, dass nicht nur Kosten reduziert werden, sondern für sie spielt auch der Umweltgedanke eine immer gewichtigere Rolle. Lokal emissionsfrei unterwegs zu sein leistet eben auch einen Beitrag zu einem besseren Stadtklima. Die Auswahl an Fahrzeugen ist zwar derzeit noch etwas begrenzt, allerdings ist die Entwicklung so rasant, dass hier bald mit neuen Produkten zu rechnen ist.“

Bleiben Sie also in Bewegung! Als Kommune und natürlich persönlich. Und bewegen Sie sich zum IKT, wenn wir am 20. November 2019 den Workshop „Elektromobilität für Kommunale Betriebe“ ein weiteres Mal anbieten!
Workshop „Elektromobilität für Kommunale Betriebe“ – Programm und Anmeldung
Workshop „Elektromobilität für Kommunale Betriebe“ – Ausstellerinfo
zum gesamten IKT-Weiterbildungsangebot

Ansprechpartner

Dr.-Ing. Sissis Kamarianakis
Telefon: 0209 17806-42
E-Mail: kamarianakis@ikt.de

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