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IKT-eNewsletter Oktober 2004
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Sanierungskonzepte von Grundstücksentwässerungen
Struktur der Abwasserwirtschaft in Nordrhein-Westfalen, Teil 5: Beschäftigung und Produktivität
 
In der Fortführung des Strukturberichtes der Abwasserwirtschaft stehen im fünften Teil Aspekte der Beschäftigung und der Produktivität im Mittelpunkt.

 

2.6. Beschäftigung

In der öffentlichen Abwasserbeseitigung waren im Jahr 1998 unmittelbar insgesamt 7.883 Personen beschäftigt. Im Bereich der öffentlichen Kanalisation waren 4.448 Personen tätig, in den 901 öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen fanden 3.435 Personen Beschäftigung [1]. Aufgrund der aktuellen Veränderungen der Entsorgungsinfrastruktur in Richtung auf ein expandierendes Abwasserkanalsystem und eine verringerte Anzahl von Kläranlagen sind entsprechende Anpassungen der Beschäftigtenstruktur zu erwarten.

Im Jahr 2001 summiert sich die Zahl der Beschäftigten in der Abwasserentsorgung auf 9.093 Mitarbeiter. Davon werden 5.320 Mitarbeiter dem Bereich Kanalisation und 3.773 Mitarbeiter den von Kommunen und Verbänden betriebenen Kläranlagen zugeordnet. Damit hat sich gegenüber dem Jahr 1998 der Anteil der Beschäftigten im Bereich Kanal von 56,4 % auf 58,5 % erhöht.

Im Jahr 2001 haben die 9.093 Beschäftigten in der öffentlichen Abwasserbeseitigung die Abwässer von 17,4 Mio. angeschlossenen Einwohnern entsorgt, d.h. durchschnittlich entfielen auf jeden Beschäftigten die zu entsorgenden Abwassermengen von ca. 1.913 Einwohnern.

 

2.7. Produktivität

Die Arbeitsproduktivität in der Abwasserwirtschaft lässt sich in der folgenden Form darstellen:

 

 

Die Jahresabwassermenge im Jahr 1998 betrug 2.838 Mio. m³, so dass auf jeden Beschäftigten eine Entsorgungsleistung in Höhe von rd. 360.000 m³ p.a. entfällt bzw. pro Manntag 986 m³ Abwasser entsorgt werden.[2] Im Jahr 2001 betrug die Jahresabwassermenge 2.954 Mio. m³. Die jährliche Entsorgungsleistung je Beschäftigten lag bei 325.000 m³, je Manntag wurden 890 m³ Abwasser entsorgt.

Stellt man die hervorgebrachte Leistung in Relation zu den eingesetzten Sachanlagen, so lässt sich als weitere Produktivitätskennziffer die beseitigte Abwassermenge auf die Kanalisationslängen beziehen, um die Produktivität des Kanalnetzes zu ermitteln:

 

 

 

Wie die nachfolgende Abbildung verdeutlicht, unterliegt die Jahresabwassermenge zwar Schwankungen, weist allerdings insbesondere seit Beginn der 90er Jahre einen steigenden Verlauf auf. Die Entwicklung der Produktivität des Kanalnetzes ist rückläufig: Bei insgesamt zunehmenden Jahresabwassermengen fiel die Produktivität von rd. 38 m³ je Kanalmeter im Jahr 1983 auf rd. 34 m³ je Kanalmeter im Jahr 2001. Der Rückgang der Kanalproduktivität ist dabei auf die im Vergleich zu den Jahresabwassermengen überproportional gestiegene Kanalnetzlänge zurückzuführen.

 

Entwicklung der Jahresabwassermenge, der Netzlänge und der Netzproduktivität

Jahr

Jahresabwassermenge [100 Mio. m³]

Kanalnetzlänge
[1.000 km]

Abwasser je Kanalmeter [m³/m]

1983
1987
1991
1995
1998
2001

25,15
28,61
23,61
27,17
28,39
29,54

65,55
68,65
74,35
80,19
84,93
87,00

38,38
41,68
31,76
33,88
33,42
33,83

 
 
IKT-eNewsletter-Reihe "Struktur der Abwasserwirtschaft in Nordrhein-Westfalen"

In den nächsten IKT-eNewslettern zum Thema "Struktur der Abwasserwirtschaft in Nordrhein-Westfalen" erfahren Sie, welche weiteren Branchenstrukturen die nordrhein-westfälische Abwasserwirtschaft aufweist und welche Position die Abwasserbranche in gesamtwirtschaftlicher Perspektive einnimmt.

  • Teil 6: Zustand der Kanalisation
  • Teil 7: Gesamtwirtschaftliche Bedeutung
 

 

[1]     Vgl. Statistisches Bundesamt [2001a], S. 28.

[2]     Zu den angeschlossenen Einwohnern und Jahresabwassermengen siehe oben, Kapitel 2.1. Abwasseraufkommen.

 
 

Für weitere Informationen
wenden Sie sich bitte an:

Dr. rer. oec. Lutz Rometsch

IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur

Exterbruch 1

45886 Gelsenkirchen

Tel.: 0209 17806-0

Fax.: 0209 17806-88

Email: rometsch@ikt.de
Internet:
www.ikt.de



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