IKT - eNewsletter
 
eNewsletter Juli 2006


Profilierte Großrohre aus Kunststoff, Teil 3
Ganz unterschiedliche Rohrwerkstoffe können in der Kanalisation zum Einsatz kommen: Beton, Stahlbeton, Steinzeug, Guss und zahlreiche Kunststoffe. In einem Forschungsprojekt entwickelte das IKT praxisorientierte Prüfkonzepte für diese Bauteile. In Teil 3 der aktuellen IKT-eNewsletter-Reihe „Profilierte Großrohre aus Kunststoff“ präsentieren wir Ihnen Prüfkonzepte, mit denen die Auswirkungen von Querschnittsverformungen untersucht werden können...

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Erstes Ökopflaster mit DIBt-Zulassung
Seit Ende 2004 gibt es bereits ein allgemeines bauaufsichtliches Zulassungsverfahren für wasserdurchlässige Flächenbeläge. Nun hat das DIBt das erste Ökopflaster, den „geoSTON“, zugelassen. Auf der speziellen IKT-Prüfanlage wurde das Steinsystem den Prüfungen für die DIBt-Zulassung unterzogen...

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SAERTEX-LINER® unter IKT-Dauerbeobachtung
Fast zweieinhalb Jahre ist es her, seit die SAERTEX multiCom GmbH mit dem Ausbau ihres SAERTEX-LINER® in Dortmund einen neuartigen Insitu-Langzeit-Test begann. Kürzlich baute die Firma einen weiteren sanierten Haltungsabschnitt aus und lies ihn im IKT prüfen. Das Ergebnis: Der SAERTEX-LINER® zeigt auch nach zweieinhalb Jahren Kanalbetrieb unverändert gute Eigenschaften...

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Regenbecken und Stauraumkanäle:
Betriebsinformationen richtig nutzen

Wasserstandsmesseinrichtungen an Regenbecken und Stauraumkanälen zeichnen sowohl Entlastungsmengen als auch Dauer und Häufigkeit von Entlastungsereignissen auf. Richtig ausgewertet, bieten diese Daten wertvolle Informationen. Bisher nutzen jedoch nur wenige Betreiber diese Messdaten. Statt dessen füllen sich die elektronischen Archive mit langen, aber ungenutzten Messreihen. Hier kann das IKT Netzbetreiber bei Auswertung und Nutzung der Messdaten unterstützen...

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IKT-Forum Kanalbetrieb 2006
Am 21. und 22. Juni 2006 fand das IKT-Forum Kanalbetrieb 2006 statt. Rund 130 Teilnehmer folgten den Vorträgen rund um die tägliche Praxis des Kanalbetriebes. Die Vorträge stehen nun im Netz zum Download bereit...

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Einige Gedanken zur Sanierung von Hausanschlüssen
Die Sanierung von Hausanschlüssen wird seit mehr als zehn Jahren diskutiert. Einiges ist inzwischen geschehen, es genügt aber nicht. Im Jahre 1995 wurde in der Landesbauordnung geregelt, dass Hausanschlüsse in zwei Zeitstufen saniert werden sollen. Zuerst die Anschlüsse in Wasserschutzgebieten aus Baujahren, von denen man wusste, dass die Qualität der Bauausführung nicht ausreichte, um einen dichten Kanal auf Dauer zu gewährleisten. Danach sollten in den folgenden zehn Jahren die restlichen folgen...

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Warendorf: Kanalzustand nach SüwV Kan erfassen
Gemäß SüwV Kan haben die Entsorgungsbetriebe der Stadt Warendorf die Ersterfassung des Kanalzustandes Ende letzten Jahres abgeschlossen. In den nächsten 15 Jahren müssen die Warendorfer das gesamte Kanalnetz erneut untersuchen. 15 Jahre, 15 Untersuchungsbezirke. In Warendorf haben die Netzbetreiber ihr 205 km langes Kanalnetz in 15 gleich große Untersuchungsbezirke, die auch gleichzeitig zu Spülbezirken erklärt wurden, eingeteilt...

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Veranstaltungen



IKT-IngenieurTag 2006
Am 15. und 16. September 2006 veranstaltet das IKT in Zusammenarbeit mit dem VSB den IKT-IngenieurTag 2006. Auf dem Programm stehen Ausschreibung, Prüfung und Abnahme von Kanal- und Schachtsanierungsmaßnahmen...

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Erfahrungsaustausch “Regenbecken und Gewässer“
Der DWA-Landesverband NRW in Kooperation mit dem IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur (NRW-Prüfstelle für Durchflussmessungen) lädt ein zum Erfahrungsaustausch “Regenbecken und Gewässer“, der erstmals am 9. November 2006 im IKT in Gelsenkirchen stattfindet...

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Goldener Kanaldeckel 2006
In diesem Jahr verleiht das IKT den Goldenen Kanaldeckel bereits zum fünften Mal in Folge. Er richtet sich an Mitarbeiter von Kanalnetzbetreibern, wie Stadtentwässerungen, Tiefbauämtern und Stadtwerken. Ziel des Goldenen Kanaldeckels ist es, die Bedeutung der Kanalisation in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen...

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4. Münchner Runde: Antworten zur Kanalsanierung
Bereits zum 4. Mal findet am 21. September 2006 die Münchner Runde, Fachtagung zur Kanalsanierung, statt. In diesem Jahr geht es vor allem um das brennende Thema „Kanalsanierung zwischen Qualitätsanspruch und Wertverfall“, so auch der Titel. Anerkannte Fachleute der Branche diskutieren offene Fragen rund um die Kanalsanierung und geben klare Antworten...

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Der IKT-eNewsletter informiert aktuell über Aktivitäten und Forschungsergebnisse des IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur, Gelsenkirchen. Das IKT ist ein unabhängiges und gemeinnütziges Forschungsinstitut, das sich mit allen Fragen der leitungsgebundenen Wasser-, Gas- und Abwasser-Infrastruktur befasst.

Der IKT-eNewsletter erscheint monatlich und ist kostenlos. Sie erhalten ihn, weil Sie sich in unseren Verteiler eingetragen haben oder weil Sie in der letzten Zeit Kontakt zum IKT hatten. Sollten Sie an einer weiteren Zusendung nicht mehr interessiert sein, so senden Sie bitte eine Mail an abmelden@ikt.de

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IKT-Newsletter
Profilierte Großrohre aus Kunststoff, Teil 3
 

Ganz unterschiedliche Rohrwerkstoffe können in der Kanalisation zum Einsatz kommen: Beton, Stahlbeton, Steinzeug, Guss und zahlreiche Kunststoffe. In einem Forschungsprojekt entwickelte das IKT praxisorientierte Prüfkonzepte für diese Bauteile. In Teil 3 der aktuellen IKT-eNewsletter-Reihe „Profilierte Großrohre aus Kunststoff“ präsentieren wir Ihnen Prüfkonzepte, mit deren Hilfe die Auswirkungen von Querschnittsverformungen auf die Dichtheit der Bauteile und ihrer Verbindungen untersucht werden können.

 

Globale Verformungen

Biegeweiche Rohre verformen sich unter Belastung, da die Bettung des Rohres zur Standsicherheit des Gesamtsystems beiträgt und die entsprechende Systemsteifigkeit erst durch Verformung des Rohres aktiviert wird.

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Verformung biegeweicher Rohre [1]

Die Rohrverformungen sind jedoch aus statischen Gründen und aus Gründen der Funktionsfähigkeit (Rohrquerschnitt) auf ein zulässiges Maß zu beschränken. Das Arbeitsblatt DWA-A 127 [1] legt dazu für den Langzeitnachweis eine zulässige Änderung des vertikalen Durchmessers von 6 % (9 % bei Beachtung zusätzlicher Nachweise) fest.
Rohrverformungen, die den gesamten Querschnitt betreffen, werden als globale Verformungen bezeichnet. Aus Sicht der Kanalnetzbetreiber stellt sich die Frage, welche Auswirkungen diese Verformungen auf das Rohr haben können. Nicht auszuschließen sind negative Auswirkungen sowohl auf konstruktions- oder fertigungsbedingte Besonderheiten des Rohres, zum Beispiel Übergänge zwischen Profilbereichen und Schweißnähte) als auch auf die Rohrverbindungen und Anschlüsse.

Grundsätzlich lassen sich diese Einflüsse durch Berechnungsmodelle kaum beschreiben, insbesondere mit Blick auf die Dichtfunktion von Anschlüssen und Verbindungen. Im Rahmen des Forschungsprojektes „Profilierte Großrohre aus Kunststoff“ erarbeiteten die IKT-Forscher Prüfkonzepte, um Aussagen über Auswirkungen globaler Verformungen treffen zu können.

In Laborversuchen setzten die IKT-Forscher unterschiedliche Prüfrohre und –anschlüsse definierten äußeren Verformungszuständen aus. Nach den Versuchen untersuchten sie die Prüfkörper optisch oder mit Wasser auf Dichtheit. Die einzelnen Prüfungen berücksichtigten unterschiedliche Rohrnennweiten sowie Kurz- und Langzeitbeanspruchungen.

 

Querschnittsverformung an Großrohren (Kurzzeitversuch)

Die Steifigkeit profilierter Kunststoffrohre resultiert aus dem Wandaufbau, der sich aus einzelnen, verhältnismäßig dünnwandigen Vollwandquerschnitten zusammensetzt. Infolge von Rohrverformungen können unter anderem Ablösungen (Verbundverlust) zwischen Einzelteilen des Profils, lokale Verformungen und Profilversagen auftreten. Darüber hinaus ist zu hinterfragen, inwieweit die Schweißnähte zwischen den spiralförmigen Wicklungen der Grundwand und die Rohrverbindungen bei größeren Verformungen Schwachstellen darstellen können.

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Scheiteldruckversuch mit seitlicher
Stützung im Kurzzeitversuch
(links Skizze, rechts Versuchsaufbau)

Ziel des Konzeptes ist die Prüfung von Großrohren im Hinblick auf Widerstandsfähigkeit des Gesamtquerschnittes, der Profile und der Schweißnähte gegenüber äußeren Verformungszuständen in Kurzzeitversuchen. Dazu wurde ein Versuchsaufbau entwickelt, der auf dem Parallelplattendruckversuch basiert, jedoch zusätzlich zur Scheiteldrucklast FN die Einleitung horizontaler Lasten FK in die Kämpfer des Prüfrohres ermöglicht. Auf diese Weise können variable globale Verformungszustände eingestellt werden, die in der Praxis oder in Laborversuchen häufig beobachtet wurden [2] und darüber hinaus zu höheren Beanspruchungen der Profile führen als zweiwellige (elliptische) Verformungsfiguren.

Sowohl während als auch nach Abschluss des Versuches wird das Rohr, das heißt Profile und Schweißnähte, optisch auf mögliche Veränderungen untersucht.

 

Dichtheit der Verbindung Rohr – Stutzen

Um die Dichtheit der Kanalisationen zu gewährleisten, ist das Gesamtsystem aus Rohren, Schächten und Anschlüssen zu betrachten. Insbesondere den Hausanschluss-Stutzen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da diese häufig manuell angeschlossen werden und seitens der Kanalnetzbetreiber besondere Unsicherheiten hinsichtlich der Qualität dieser Verbindungen bestehen (vgl. [3]).

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Rohrverformung unter vertikaler Last;
Verformung des Stutzenloches

Mit Blick auf profilierte Großrohre aus Kunststoff stellt sich insbesondere die Frage, ob die zulässigen und möglicherweise zu erwartenden Verformungen des Rohres Einfluss auf die Dichtheit des Anschlusses haben können. Gerade unter großen Rohrverformungen ist zu erwarten, dass in kritischen Krümmungsbereichen des Rohrquerschnitts in der Folge auch die gegebenenfalls dort angeordneten Anschlusssysteme erheblichen Beanspruchungen ausgesetzt sind.

Darüber hinaus können besondere Wechselwirkungen zu den angeschlossenen Leitungssystemen bestehen, so beispielsweise eine Verschiebungsbehinderung in Längs- und Querrichtung bei fest im Gebäude eingebundenen oder biegesteifen Hausanschluss-Leitungen.

Ziel des Konzeptes ist die Prüfung der Widerstandsfähigkeit der Verbindung Rohr – Stutzen gegenüber globalen Verformungen in Kurzzeitversuchen. Dazu wurde der oben beschriebene Prüfaufbau „Querschnittsverformung an Großrohren (Kurzzeitversuch)“ weiterentwickelt und ein spezielles Dichtheitsprüfgerät eingesetzt.

 

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Stutzen-Dichtheitsprüfgerät [4]

Der Prüfkörper besteht aus einem profilierten Großrohr, in das an definierten Stellen Stutzen eingebaut werden. Dabei liegen Anschlüsse gleicher Bauart einander gegenüber, also um 180° versetzt. Im Rahmen der Prüfung werden durch einen Scheiteldruckversuch variable, globale Verformungszustände eingestellt. Dabei liegen die Stutzen im Ort der maximalen Krümmungsänderung, da dort die größte Beanspruchung des Anschlussbereichs zu erwarten ist. Um sowohl die freie Beweglichkeit der Hausanschluss-Stutzen als auch eine Verschiebungsbehinderung aufgrund der angeschlossenen Leitungssysteme zu berücksichtigen, wurden zwei Versuchsvarianten ausgeführt.

Zum Abschluss der Prüfung wurden die Anschlussbereiche optisch inspiziert und mit Wasser auf Dichtheit geprüft.

 

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Scheiteldruckversuch,
Stutzen frei beweglich
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Scheiteldruckversuch,
Stutzen verspannt
 

Querschnittsverformung an Großrohren (Langzeitversuch)

Das Versuchskonzept „Querschnittsverformung an Großrohren (Kurzzeitversuch)“ beinhaltet die Durchführung von Kurzzeit-Scheiteldruckversuchen (24 Stunden) mit seitlicher Stützung zur Beanspruchung von profilierten Großrohren aus Kunststoff durch äußere Verformungszustände. Auch die Weiterentwicklung dieses Prüfkonzeptes zur Untersuchung der „Dichtheit der Verbindung Rohr – Stutzen“ sieht die Durchführung von Kurzzeitversuchen vor.

Auf Seiten der Kanalnetzbetreiber bestehen jedoch insbesondere Unsicherheiten hinsichtlich der Dauerhaftigkeit von Leitungssystemen aus profilierten Kunststoffrohren im eingebauten, also verformten Zustand. Um das Langzeitverhalten untersuchen zu können, ist eine deutliche Verlängerung der Versuchszeit notwendig.

Die für Kurzzeitversuche entwickelten Versuchsaufbauten bieten aufgrund der Verwendung von Druckzylindern zur Lasteinleitung den Vorteil einer großen Variabilität hinsichtlich der einstellbaren Verformungszustände. Jedoch ist ihr Einsatz für die Durchführung von Langzeitversuchen aufgrund der aufwändigen Maschinentechnik unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht sinnvoll.

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Scheiteldruckversuch mit seitlicher
Stützung im Langzeitversuch
(links Skizze, rechts Versuchsaufbau

Ziel des hier vorgestellten Konzeptes ist die Prüfung der Widerstandsfähigkeit des Gesamtquerschnittes, der Profile, der Schweißnähte sowie insbesondere der Anschlüsse und der Rohrverbindungen gegenüber globalen Verformungen in Langzeitversuchen.

Das profilierte Großrohr aus Kunststoff wird durch eine linienförmige Scheiteldruckkraft definiert vertikal verformt. Dabei verhindern seitliche Stützungen das horizontale Ausweichen der Kämpfer, ohne deren Verschieblichkeit in vertikaler Richtung zu beeinträchtigen. Auf diese Weise wird der Prüfkörper durch einen definierten, globalen Verformungszustand beansprucht.

Soll das Relaxationsverhalten des Rohres unter den hier betrachteten Verformungen erfasst werden, können ergänzend im Scheitel- und Sohlauflager Kraftmessdosen zur fortlaufenden Aufnahme der Auflager- und Widerlagerkräfte angeordnet werden.

Unmittelbar nach Erreichen der Verformungsstufe werden die Anschlussbereiche optisch inspiziert und anschließend auf Dichtheit geprüft. Dieser Vorgang wird bis zum Abschluss des Versuches in regelmäßigen Zeitabständen (zum Beispiel alle 500 Stunden) wiederholt.

 

Querschnittsverformungen an nicht-begehbaren Rohren

Das zum Thema „Querschnittsverformung an Großrohren (Kurzzeitversuch)“ beschriebene Versuchskonzept sieht die Prüfung von profilierten Großrohren aus Kunststoff gegenüber äußeren Verformungszuständen vor.

Allerdings ist das Marktangebot bezüglich profilierter Kunststoffrohre nicht auf Großrohre beschränkt, sondern umfasst auch den nicht-begehbaren Nennweitenbereich. Im Vergleich zu den Großrohren ist diese Produktgruppe durch eine größere Vielfalt gekennzeichnet Diese drückt sich unter anderem in den Herstellungsmethoden, den Wandaufbauten und den eingesetzten Rohrwerkstoffen aus. Daher ist das Widerstandsverhalten von profilierten Großrohren aus Kunststoff gegenüber äußeren Verformungszuständen nur bedingt auf nicht-begehbare Rohre übertragbar.

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modifizierter Scheiteldruckversuch
mit seitlicher Stützung

Der Versuchsaufbau des Konzeptes „Querschnittsverformung an Großrohren (Kurzzeitversuch)“ ist für nicht-begehbare Rohre ungeeignet. Aus diesem Grund wurde ein auf kleinere Nennweiten ausgelegtes Konzept entwickelt. Ziel ist auch im vorliegenden Fall die Prüfung der Widerstandsfähigkeit des Gesamtquerschnittes, der Profile und der Verbindungen gegenüber globalen Verformungen in Kurz- und Langzeitversuchen. Mit Hilfe eines Scheiteldruckversuches mit seitlicher Stützung können variable, globale Verformungszustände eingestellt werden.

Auf Basis der Messwerte für die Drücke an den Hydraulikzylindern kann das Relaxationsverhalten des Rohres erfasst werden. Ergänzend kann nach Abschluss der Versuche eine vereinfachte Dichtheitsprüfung als Wasserfüllstandsprüfung am senkrecht aufgerichteten verformten Prüfrohr durchgeführt werden.

 

Fortsetzung folgt

In den nächsten beiden Ausgaben des IKT-eNewsletters können Sie mehr über Prüfkonzepte für profilierte Kunststoffrohre erfahren:

Teil 4 (August 2006):   Wasseraußendruckprüfung
Profilbelastung durch Normalkraft
Profilbelastung durch Außendruck
Punktbelastung
Teil 5 (September 2006):   Kanalreinigung

 

Ergebnisse im Internet

Der dritte Teil der eNewsletter-Reihe stellt die Forschungsergebnisse nur auszugsweise dar. Der vollständige Forschungsbericht steht im Internet zum Download bereit: www.ikt.de

Forschungsbericht
zum Download
 

Kurzfassung (1,2 MB) Langfassung (6,4 MB)

 

Literatur

[1] Regelwerk der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA), Arbeitsblatt A 127: Statische Berechnung von Abwasserkanälen und -leitungen, 3. Auflage, Hennef, GFA (August 2000).

[2] Bosseler, B.: Beitrag zur Darstellung, Analyse und Interpretation von Verformungsmessdaten aus der Inneninspektion biegeweicher Abwasserleitungen. Technisch-wissenschaftliche Berichte, IKT-Bericht 97/4 (Juni 1997).

[3] Bosseler, B.; Homann, D.; Kaltenhäuser, G.; Puhl, R.: IKT-Warentest - Hausanschlussstutzen; Endbericht des IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur (Juni 2002), Download unter www.ikt.de.

[4] Forschungsprojekt des IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur: Entwicklung eines Gerätes zur Prüfung der Dichtheit von angebohrten Hausanschlussstutzen; Auftraggeber: Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW (August 2005, unveröffentlicht).

 

Dipl.-Ing. Oliver Sokoll
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
Exterbruch 1
45886 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 17806-26
Fax: 0209 17806-88
E-Mail: info@ikt.de
Internet: www.ikt.de


IKT-Newsletter
Erstes Ökopflaster mit DIBt-Zulassung
 

Bereits Ende 2004 hat das Deutsche Institut für Bautechnik in Berlin (DIBt) nach mehrjähriger Arbeit ein bauaufsichtliches Zulassungsverfahren für „abwasserbehandelnde Flächenbeläge“ verabschiedet. Gemeint ist wasserdurchlässiges Ökopflaster, das dort eingesetzt wird, wo Schadstoffe mit dem Regenwasser versickern können. Beispielsweise ist dies der Fall, wenn das Ökopflaster auf gering befahrenen Straßen oder Parkplätzen verlegt wird.

 

IKT geprüft

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IKT-Prüfanlage

Auf der speziellen IKT-Prüfanlage wurde das erste Steinsystem den Prüfungen für die DIBt-Zulassung unterzogen. Nun ist die Zulassung offiziell vom DIBt erteilt: Das Steinsystem „geoSTON“ der natürlichSTEIN-Gesellschaftsunternehmen Klostermann und Godelmann ist bislang das einzige Steinsystem mit einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung des DIBt.

Die Zulassung soll zwei Dinge gewährleisten: Erstens soll das Pflaster dauerhaft und ausreichend durchlässig sein, damit das anfallende Regenwasser auch tatsächlich versickern kann. Zweitens soll das Pflaster Schadstoffe zurückhalten, die ansonsten mit dem versickernden Niederschlagswasser in den Untergrund und/oder ins Grundwasser verlagert würden. Überprüft wird im Rahmen der Zulassung der Rückhalt folgender Stoffe:

  • Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW), die beispielsweise durch Ölverluste von Pkws auf das Pflaster tropfen,
  • die Schwermetalle Blei und Cadmium sowie Zink und Kupfer, die ebenfalls durch den Fahrzeugverkehr oder über Dachflächen und Dachrinnen eingetragen werden können,
  • Feinpartikel, an die in Straßenabflüssen ein Großteil der Schadstoffe angelagert wird und
  • Säure: Da die Mobilität von Schwermetallen in saurem Wasser zunimmt, soll das Pflaster in der Lage sein, saures Wasser zu neutralisieren.

 

Betonstein als Filter

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geoSTON eingebaut und im Detail

Beim „geoSTON“ handelt es sich um einen haufwerksporigen Betonstein, bei dem das Wasser nicht nur über die Fugen zwischen den Steinen, sondern durch den Stein selbst versickert. Seine spezielle feinkörnige „Vorsatzschicht“ (die oberste Schicht des Steins, etwa 10% der Steinhöhe) wurde nicht nur aus optischen Gründen gewählt, sondern auch als Filterschicht für Schadstoffe konzipiert.

Mit der Bauartzulassung soll Kommunen, Gewerbe- und Industriebetrieben sowie privaten Bauherren die Möglichkeit gegeben werden, beim Bau durchlässiger Pflasterflächen auf geprüfte Systeme zurückzugreifen. Dies, in Verbindung mit einer regelmäßigen Wartung und Reinigung der Fläche, bildet eine ideale Voraussetzung für eine dauerhafte Funktionsfähigkeit des Flächenbelags. Wichtig kann eine Bauartzulassung beispielsweise im Zusammenhang mit reduzierten Abwassergebühren im Rahmen der kommunalen Entwässerungssatzung sein.

Haben auch Sie Interesse an DIBt-Zulassungen für wasserdurchlässige Flächenbeläge? Dann wenden Sie sich an

 

Dipl.-Ing. Dieter Homann
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
Exterbruch 1
45886 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 17806-24
Fax: 0209 17806-88
E-Mail: info@ikt.de
Internet: www.ikt.de



Dipl.-Ing. Kathrin Harting
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
Exterbruch 1
45886 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 17806-17
Fax: 0209 17806-88
E-Mail: info@ikt.de
Internet: www.ikt.de


IKT-Newsletter
SAERTEX-LINER® unter IKT-Dauerbeobachtung
 

Fast zweieinhalb Jahre ist es her, seit die SAERTEX multiCom GmbH mit dem Ausbau ihres SAERTEX-LINER® in Dortmund einen neuartigen Insitu-Langzeit-Test begann. Kürzlich baute die Firma einen weiteren sanierten Haltungsabschnitt aus und lies ihn im IKT prüfen. Das Ergebnis: Der SAERTEX-LINER® zeigt auch nach zweieinhalb Jahren Kanalbetrieb unverändert gute Eigenschaften.

 

Rückblick

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12.2.2004: Ausgebauter
SAERTEX-LINER® im Altrohr

Am 12. Februar 2004 wurde in der Merklinder Straße in Dortmund ein Betonkanal DN 600 (Altrohrzustand II) mit einem SAERTEX-LINER® saniert. Trotz der großen Nennweite und der festgestellten Unterbögen in einigen Haltungsbereichen, entschied sich SAERTEX multiCom GmbH in diesem Fall für eine Dampfhärtung. Unterbögen beeinflussen die Dampfhärtung, denn an diesen Stellen kann sich Kondenswasser in der Sohle sammeln. Bei nicht fachgerechter Vorgehensweise kann dies zu einer unvollständigen Aushärtung des Liners führen.

 

Sanierungsdaten

Kanal:

  • Betonkanal DN 600
  • Tiefe Rohrsohle: 4,2 m
  • Grundwasserstand: 1,5 m über Scheitel
  • Länge der Haltung: 32,5 m
  • Mischkanalisation
  • Altrohrzustand II

 

Schäden:

  • Undichtigkeit
  • Korrosion
  • Fehlende Wandungsteile
  • Stutzen nicht fachgerecht eingebaut
  • Lageabweichungen (Unterbögen)
  • Eindringendes Wasser sichtbar, stark laufend

Sanierungsverfahren:

  • Linersystem: SAERTEX-LINER® DN 600
  • Lineraufbau: 2-lagig
  • Trägermaterial: Advantex-Glas (zwei Lagen)
  • Harz: DSM Synolite
  • Wanddicke: 6 mm
  • Härtungsverfahren: Dampfhärtung

 

Probenahme vor Ort

Am 23. März 2006 wurde dieselbe Haltung in einem anderen Teilbereich erneut aufgegraben, ein zwei Meter langes, saniertes Teilstück entnommen und zur Prüfung ins IKT transportiert.

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Baugrube für den erneuten Ausbau
eines Haltungsabschnitts
im März diesen Jahres
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Freischneiden des sanierten Rohres
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2006: Ausgebauter SAERTEX-LINER®
im Altrohr
 

Altrohr-Linersystem ohne sichtbaren Ringspalt

Die Geometrie des Altrohr-Linersystems, und hier insbesondere der Ringspalt zwischen Liner und Altrohr, haben erheblichen Einfluss auf die Tragsicherheit und müssen bei der statischen Berechnung berücksichtigt werden. Nach DWA-M 127-2 ist die Größe der Spaltbildung mit Hilfe von Verfahrensprüfungen festzulegen und durch Fremdüberwachung zu bestätigen. Es gilt für den Ringspalt ein anzunehmender Mindestwert von 0,5 % des Linerradius. Bei einem Altrohr DN 600 folglich 1,5 mm - und das über den gesamten Umfang.

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Kein sichtbarer Ringspalt
zwischen Liner und Altrohr

Durch das erneute Ausgraben des SAERTEX-LINER® zusammen mit dem Altrohr ist es jetzt möglich, in einem weiteren Teilbereich der Haltung den Ringspalt – allerdings ohne äußere Belastung - zu überprüfen. Das Ergebnis bestätigt die Erkenntnisse der ersten Untersuchung des Altrohr-Linersystems. (Lesen Sie dazu unseren eNewsletter Mai 2004.) An den entnommenen Haltungsabschnitten ist an keiner Stelle eine Spaltbildung sichtbar. Schwindeinflüsse waren offensichtlich auch nach fast zweieinhalbjähriger Betriebsdauer ohne Einfluss auf die Spaltbildung.

 

Langzeit-Versuche an Baustellenproben

IKT-Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass das Risiko von Qualitätseinbußen während des Liner-Einbaus am größten ist.

Um dieses Risiko abschätzen zu können, ließ SAERTEX multiCom GmbH unmittelbar nach dem Liner-Einbau sowie nach sechs Monaten Probekörper entnehmen und im IKT prüfen. Die Ergebnisse können Sie in unserem eNewsletter März 2005 nachlesen. Zwölf und 18 Monate nach dem Liner-Einbau wurden zwei weitere Baustellenproben für Kurzzeituntersuchungen entnommen. Auch hier zeigten die Ergebnisse nahezu unveränderte Werte für den Kurzzeit-E-Modul und die Kurzzeit-Biegefestigkeit.

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Langzeit-Scheiteldruckversuch im IKT

Um auch das Langzeit-Verhalten der Linerproben bewerten zu können, legten die IKT-Prüfingenieure unmittelbar nach dem Liner-Einbau auch einen Langzeit-Scheiteldruckversuch auf. Nach 10.000 Stunden Belastungszeit liegen jetzt die Ergebnisse vor - und können sich sehen lassen: Der Abminderungsfaktor A50 Jahre für dauernde Lasten ermittelt an den ausgebauten Linerabschnitten aus Dortmund betrug im Scheiteldruckversuch nur 1,38.

 

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Langzeit-Dreipunkt-Biegeversuche
im IKT

Um darüber hinaus zu überprüfen, ob die Betriebsbedingungen die Werkstoffeigenschaften erkennbar beeinflussen, brachten die IKT-Prüfingenieure nach zwei unterschiedlichen Betriebsdauern Langzeit-Belastungen an Baustellenproben im Dreipunkt-Biegeversuch auf. Eine erste Versuchsserie besteht dabei aus Proben, die dem Dortmunder Liner unmittelbar nach Einbau entnommen wurden. Die zweite Probenserie für den Langzeit-Versuch war 21 Monate dem Kanalbetrieb ausgesetzt und wurde schließlich im November 2005 entnommen.

Ein Vergleich der Ergebnisse im Langzeit-Versuch zeigt für eine Belastungszeit von rund 5000 Stunden, dass beide Probenserien ähnliche Abminderungsfaktoren A50 Jahre aufweisen (Einzelwerte 1,16-1,34 mit Mittelwerten bei ca. 1,3). Diese Ergebnisse deuten bereits darauf hin, dass die Betriebsbedingungen im Kanal keinen erkennbaren Einfluss auf die Werkstoffeigenschaften haben. Weitere Untersuchungen sind geplant.

 

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

 

Dipl.-Ing. Dieter Homann
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
Exterbruch 1
45886 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 17806-24
Fax: 0209 17806-88
E-Mail: info@ikt.de
Internet: www.ikt.de


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Regenbecken und Stauraumkanäle:
Betriebsinformationen richtig nutzen
 

Wasserstandsmesseinrichtungen an Regenbecken und Stauraumkanälen zeichnen sowohl Entlastungsmengen als auch Dauer und Häufigkeit von Entlastungsereignissen auf. Richtig ausgewertet, bieten diese Daten wertvolle Informationen. Bisher nutzen jedoch nur wenige Betreiber diese Messdaten. Statt dessen füllen sich die elektronischen Archive mit langen, aber ungenutzten Messreihen. Hier kann das IKT Netzbetreiber bei Auswertung und Nutzung der Messdaten unterstützen.

 

Messdaten nutzen

Mit erheblichem technischen und finanziellen Aufwand wurden in den letzten Jahren viele Kläranlagen ausgebaut.

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Gewässerbelastung durch
Mischwasser-Einleitung

Ziel war es, die Reinigungsleistung und damit die Qualität dieser Abwassereinleitungen zu verbessern. Darüber hinaus existieren jedoch allein in Nordrhein-Westfalen auch fast 4000 Regenbecken und Stauraumkanäle im Mischsystem, über die bei hydraulischer Auslastung des Kanalnetzes regelmäßig Abwasser mit hohen Schmutzfrachten ins Gewässer abgeschlagen wird. Im Gegensatz zu den technisch hoch entwickelten Kläranlagensystemen werden diese Einleitungen bisher kaum überwacht. Nach einer Studie des IKT sind rund die Hälfte aller Regenbecken und Stauraumkanäle in NRW gemäß der Anforderungen nach § 3 der Selbstüberwachungsverordnung Kanal (SüwV Kan) mit kontinuierlich aufzeichnenden Wasserstandsmesseinrichtungen ausgerüstet. Die aufgezeichneten Betriebsinformationen nutzen manche Netzbetreiber nur unzureichend.

Um diesen Zustand zu verbessern, wurden nun vom IKT in enger Zusammenarbeit mit dem Aggerverband die Wasserstandsmessdaten von insgesamt fast 500 Messjahren exemplarisch ausgewertet und das Entlastungsverhalten von mehr als 100 Regenbecken systematisch bewertet. Zur Beurteilung der gemessenen Einstau- und Entlastungsereignisse wurden im Wesentlichen drei Auswertemodule entwickelt, um Entlastungsschwerpunkte und damit verbundene Fremdwasserprobleme auf der Basis bereits vorhandener Messdaten zu erkennen:

 

Regional-Analyse

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Entlastungsdauern in einem Ranking

Auswertung der jährlichen Entlastungsdauer für jedes einzelne Regenbecken sowie vergleichende Darstellung und Bewertung der Ergebnisse in einem Ranking.

 

Becken-Analyse

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Einstaudauern eines Regenbeckens

  • Auswertung der Beckenfüllstände und Bewertung des Einstauverhaltens einzelner Regenbecken
  • Ableitung von Kennzahlen zur Beurteilung des „Entlastungsanteils“.

 

Einzelereignis-Analyse

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Einstau- und Entleerungsdauern
im Vergleich

  • Analyse von Einzelereignissen.
  • Identifizierung von Fremdwassereinflüssen durch Vergleich von Einstau- und Entleerungsdauer.
  • Übertragung von Einzugsgebieten in ein Abflussmodell zur Quantifizierung des Fremdwasseranteils.

 

Dabei lassen sich diese Auswertemodule grundsätzlich auch auf andere Einzugsgebiete übertragen und als Einzelbausteine zu einer systematischen FREMDWASSER-ANALYSE zusammenfügen.

Im Vordergrund steht zunächst die im Rahmen der Eigenüberwachung für alle Regenbecken regelmäßig durchzuführende Regional-Analyse. Mit Blick auf die Eigenüberwachung von Kläranlagen werden bereits heute regelmäßig regionale Fremdwasserzuschläge bestimmt. Grundlage sind dabei die auf der Kläranlage gemessenen Durchflüsse. So werden diese zum Beispiel nach der „Methode des gleitenden Minimums“ oder der „Jahresschmutzwasser“-Methode ausgewertet, um den Fremdwasserzuschlag entweder als Jahresmittelwert oder als Jahresganglinie zu ermitteln.

Darüber hinaus bietet die Auswertung von Wasserstandsmessungen an Regenbecken die Möglichkeit, Fremdwasserursachen anhand von Entlastungsschwerpunkten regional weiter einzugrenzen. Die Identifizierung dieser Entlastungsschwerpunkte erfolgt auf der Basis der für die einzelnen Regenbecken im Einzugsgebiet ermittelten und in einem Ranking bewerteten jährlichen Entlastungsdauern. Im Ergebnis entsteht eine Übersicht über die Entlastungsaktivität aller Regenbecken einschließlich der Entlastungsschwerpunkte mit „langen“ bis „sehr langen“ Entlastungsdauern, zum Beispiel gemäß dem beim Aggerverband ermittelten Ranking. Ausschließlich für diese „fremdwasserverdächtigen“ Regenbecken sind im Anschluss weitere Analyse-Schritte erforderlich, um den Anfangsverdacht zu überprüfen.

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Auswertung zum Entlastungsverhalten
von 31 Fangbecken
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Auswertung zum Entlastungsverhalten
von 74 Fangbecken
 

Weiterführende Analysen

Um zu ermitteln, inwieweit diese Entlastungsschwerpunkte auf den Einfluss erhöhter Fremdwasserabflüsse zurückgeführt werden können, sind für die betreffenden Regenbecken die folgenden weitergehenden Analysen durchzuführen:

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Entlastungen vorbeugen
durch die Kalibrierung
von Drosseleinrichtungen

An erster Stelle steht zunächst die Durchführung einer Becken-Analyse zur Charakterisierung des Einstauverhaltens durch eine Auswertung der Einstauhäufigkeit und -dauer. Hilfreich ist dabei die Bestimmung des Entlastungsanteils als Kenngröße für die Auslastung des Regenbeckens. Darüber hinaus kann anhand einer Analyse von Funktion und Betriebsweise des Regenbeckens gezeigt werden, ob und inwieweit sich das festgestellte Entlastungsverhalten möglicherweise auf Fremdwasser-unabhängige Ursachen, wie beispielsweise einen zu geringen Drosselabfluss oder falsche oder veraltete Bemessungsansätze, zurückführen lässt.

 

Nachweis von Fremdwassereinflüssen

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Bewertung von
Wasserstandsmessungen
an Regenbecken
zur Fremdwasser-Analyse

Lässt sich mit den Auswertungen der Becken-Analyse keine fremdwasser-unabhängige Erklärung für das „auffällige“ Entlastungsverhalten eines Regenbeckens finden, so sind weitere Untersuchungen durchzuführen. Im Vordergrund steht dabei der Nachweis von Fremdwassereinflüssen durch eine Einzelereignis-Analyse. Für stark fremdwasserbehaftete Regenbecken ist davon auszugehen, dass sich diese nach Regenende deutlich langsamer entleeren als bei geringerem Fremdwasseraufkommen. Hinweise darauf geben die, unter Verwendung der gemessenen Beckenfüllstände, ermittelten Entleerungsdauern. Im Rahmen der Einzelereignis-Analyse ist diese Auswertung somit neben den Ergebnissen der Regional- und Becken-Analyse ein wesentliches Instrument zur Identifizierung und Eingrenzung von Fremdwassereinflüssen auf der Basis von Wasserstandsmessungen an Regenbecken.

Aufbauend auf den Ergebnissen der Regional-, Becken- und Einzelereignis-Analyse können für die als Entlastungs- oder Fremdwasserschwerpunkte identifizierten Teileinzugsgebiete im Zuge der weiteren Sanierungsvorbereitung möglicherweise zusätzliche Fremdwasseruntersuchungen angesetzt werden. Ziel ist es, die Informationsgrundlage auch über die vorhandenen Daten der Wasserstandsmessungen hinaus zu erweitern, um Sanierungsmaßnahmen und -prioritäten zu konkretisieren. Die Bewertung der Abwasseranlagen anhand von Niederschlag-Abfluss-Modellen, die direkte Messung von Durchflüssen innerhalb des Kanalnetzes sowie die Zustandserfassung mittels TV-Inspektion oder Begehung sind dabei wichtige Instrumente zur Erarbeitung eines Maßnahmen- und Sanierungsplanes.

 

IKT-Prüfstelle für Durchfluss-Messungen

Haben auch Sie Ihre wesentlichen Regenbecken bereits mit Messeinrichtungen ausgerüstet und wollen nun diese wertvollen Betriebsinformationen nutzen? Wir unterstützen Sie bei der systematischen Aufbereitung, Auswertung und Analyse alter und neuer Datenbestände.

Im Ergebnis erhalten Sie von uns:

  • Eine übersichtliche Dokumentation der messtechnischen Ausrüstung und Funktion Ihrer Regenbecken.
  • Die Bewertung des Entlastungsverhaltens und der Leistungsfähigkeit in Form einer gegebenenfalls auch mehrjährigen Historie für jedes einzelne Regenbecken.
  • Analyse des Entlastungsverhaltens und Hinweise auf mögliche Fremdwasser-Schwerpunkte im Gesamtsystem.

Als Prüfstelle für Durchfluss-Messungen überprüfen wir bei Bedarf natürlich auch die vorhandenen Drossel- und Messeinrichtungen oder wir beraten Sie bei der Auswahl von geeigneten Messsystemen.

Ihre Anfragen richten Sie bitte an den
Leiter der IKT-Prüfstelle für Durchfluss-Messungen:

 

Dipl.-Ing. Thomas Birkner
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
Exterbruch 1
45886 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 17806-36
Fax: 0209 17806-88
E-Mail: info@ikt.de
Internet: www.ikt.de


IKT-Newsletter
IKT-Forum Kanalbetrieb 2006
 

Am 21. und 22. Juni 2006 fand das IKT-Forum Kanalbetrieb 2006 statt. Rund 130 Teilnehmer folgten den Vorträgen rund um die tägliche Praxis des Kanalbetriebes. Die Vorträge stehen nun im Netz zum Download bereit.

 

Praxisvorführung: zur Bildergalerie



Um die Vorträge herunterzuladen, klicken Sie bitte auf die Titel der Vorträge.

Erfahrungen mit der Eigenüberwachung: 10 Jahre SüwVKan  
Dr.-Ing. Viktor Mertsch, NRW-Umweltministerium
Erfahrungen mit der Eigenüberwachung aus kommunaler Sicht  
Dipl.-Ing. Roman Türk, Stadt Würselen
Umfang und Aufwand der Wiederholungsinspektion  
Dipl.-Ing. Lutz Barenthien, SEB Düsseldorf
Eigenkontrolle durch Kontrollmessungen: Ziele und erste Erfahrungen der SüwVKom  
Dr. rer. nat. Hans-Dieter Stock, Landesumweltamt NRW
Durchfluss-Messungen: Bedeutung für den Kanalbetrieb
Dipl.-Ing. Thomas Birkner, IKT
Betriebliche Auswirkungen von Fremdwasser und Konsequenzen  
Dipl.-Ing. Rainer Hein, Abwasserwerk Billerbeck
Fremdwasser erkennen: Wasserstandsmessungen an Regenbecken  
Dipl.-Ing. Hubert Scholemann, Aggerverband
Qualitative Online-Messungen zur Fremdwasserbestimmung im Kanalnetz  
Dipl.-Biol. Heiko Schmiedener, IKT
Aktuelle Entwicklungen in der Inspektionstechnik  
Dipl.-Ing. Gunter Kaltenhäuser, IKT
Entwicklung von Kanalreinigungstrategien am Beispiel der Stadtentwässerung Frankfurt am Main  
Dipl.-Ing. Roland Kammerer, Stadtentwässerung Frankfurt am Main
IKT-Forschungsprojekt „Reinigung von Abwasserdruckrohren“  
Dipl.-Ing. Michael Böke-Hasselmeier, Abwasserbetrieb Porta Westfalica
Impuls-Spülen und HD-Reinigung einer Druckrohrleitung – Praxiserfahrungen  
Dipl.-Ing. Jens Plöger, Wirtschaftsbetriebe Extertal
Einsatz von Molchen – Praxiserfahrungen  
Dipl.-Ing. Matthias Neumann, Gemeinde Möhnesee
 



Pressestimmen zum Forum Kanalbetrieb:

Artikel aus der bi Umweltbau
 


IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
Exterbruch 1
45886 Gelsenkirchen
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Einige Gedanken zur Sanierung von Hausanschlüssen
 

Die Sanierung von Hausanschlüssen wird seit mehr als zehn Jahren diskutiert. Einiges ist inzwischen geschehen, es genügt aber nicht. Im Jahre 1995 wurde in der Landesbauordnung geregelt, dass Hausanschlüsse in zwei Zeitstufen saniert werden sollen. Zuerst die Anschlüsse in Wasserschutzgebieten aus Baujahren, von denen man wusste, dass die Qualität der Bauausführung nicht ausreichte, um einen dichten Kanal auf Dauer zu gewährleisten. Danach sollten in den folgenden zehn Jahren die restlichen folgen.

von Ministerialrat a.D. Dr.-Ing. Eckhart Treunert

 

Öffentliche und private Kanäle gemeinsam sanieren

Dass die Landesbauordnung zusammen mit der Selbstüberwachung Kanal erschien war kein Zufall, sondern bewusst von den beiden zuständigen Referaten im Bau- und Umweltministerium geplant worden. Schon damals war aus verschiedenen Pilotvorhaben bekannt, dass die gemeinsame Sanierung der öffentlichen und privaten Kanäle zu erheblichen Einsparungen führt, bis zu 40 Prozent. Das ist auch sehr verständlich, wenn die Straßendecke für die Sanierung aufgerissen und wieder erneuert werden muss.

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Mit Injektion
sanierter Anschlussstutzen

Es hat sich in der Zwischenzeit auch in Gebieten mit hohem Fremdwasseranfall oder mit Belastungen des Grundwasser aus undichten Kanälen gezeigt, dass nur die gemeinsame Sanierung der beiden Bereiche zu dichten Kanälen führt, da die Anschlussstellen der Schwachpunkt der Sanierungen sind. Der Übergang vom privaten zum öffentlichen Netz, der Anschlussstutzen ist der häufigste Schadensfall und seine Dichtung macht bei einer getrennten Sanierung heute noch Schwierigkeiten.

Die Inspektions- und Sanierungstechniken haben heute seit 1995 erheblich Fortschritte gemacht. Von Satellitenkamera mit Panoramabild war damals nicht die Rede, genauso wenig von den heute bei guter Ausführung ausgereiften Linertechniken, die das Aufreißen der Straße in vielen Fällen überflüssig machen. Trotzdem haben auch die neueren Pilotvorhaben in Köln, Billerbeck und anderen Orten gezeigt, dass der damals entwickelte Grundsatz, eine gemeinsame Sanierung beider Bereiche durchzuführen und ein in einem abgegrenzten Teilbereich der Gemeinde ein flächendeckend dichtes Kanalnetz zu schaffen, der kostengünstigste und aus wasserwirtschaftlicher Sicht erfolgreichste Weg ist.

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Undichter Anschluss:
Grundwasserinfiltration

Bei der Frage, was ein dichtes Kanalnetz ist, gibt es unterschiedliche Positionen. Es ist verständlich, dass das Baugewerbe und andere Dienstleister, die bei der Sanierung einen wichtigen Markt sehen, eine als maximal zu bezeichnende Forderung nach einer wirklich im physikalisch Sinne als dicht zu bezeichnende Kanalisation aufstellen. Den Gegenpol dazu bilden die Betroffenen, die die erheblichen Kosten für die Inspektion und Sanierung tragen sollen. Sie fragen, ob das ganze überhaupt sinnvoll und notwendig sei. Vor allem dann, wenn man oberflächlich keinen Schaden und damit keinen Anlass für die Geldausgabe sieht. Dazwischen steht der Wasserwirtschaftler, der in vielen Fällen einen Schaden durch Fremdwasser oder durch eine Grundwasserverschmutzung erkennt, aber eben nicht in allen Fällen. Solche Widersprüche sollen die Regelwerke lösen, in dem für die jeweilige Situation die richte technische Lösung nennen.

Leider gibt es kein in sich abgestimmtes Regelwerk für die allgemein anerkannten Regeln der Technik gibt, das den ganzen Ablauf von der Inspektion bis zur Abnahme der Sanierung umfasst. Die verschiedenen Veröffentlichungen der DWA, des DIN, einzelner Bundesländer, die dann noch nicht einmal als a.a.R.d.T. also z.B. als Arbeitsblätter sondern zurückhaltend als Merkblätter bezeichnet werden, zeigen, dass sich ein einheitliches auf die Schadensfälle abgestimmtes Vorgehen noch nicht durchgesetzt hat.

Dazu kommt, dass durch nicht ausreichend geplante Sanierungen von öffentlichen, aber auch von privaten Kanälen Schäden durch den Anstieg des Grundwassers verursacht wurden. Wer einmal Wasser im Keller hatte, kann die Bürger verstehen, die vor einer Vernässung der Grundmauer Angst haben und lieber einen Schaden außerhalb des Hauses in Kauf nehmen als einen durchnässten Keller.

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Inspektionskamera im Einsatz

Die beiden Ministerien in NRW haben inzwischen zusammen noch eine Reihe weiterer Vorhaben zur Sanierung durchgeführt, verschiedene Veröffentlichungen zu der Technik der Inspektion und Sanierung herausgegeben und Informationsblätter für die Bürger erstellen und verteilen lassen. Es stellt sich die Frage, warum es dann doch nicht in ganz NRW sondern nur in einzelnen Gemeinden Fortschritte gibt. Die Techniken sind vorhanden, Erfahrungen mit der flächendeckenden Sanierung sind gemacht, die gesetzlichen Grundlagen bestehen. Es wird zwar im Augenblick geprüft, die Regelung in das Landeswassergesetz zu übernehmen. Aber ob das hilft? Wenn man auf die erfolgreichen Pilotvorhaben schaut, in denen eine flächendeckende Sanierung durchgeführt wird, haben sie alle eines gemeinsam. Das Vorgehen läuft nach einem sehr ähnlichen Muster ab.

In allen Fällen hat die Gemeinde aus wasserwirtschaftlichen Gründen die Initiative ergriffen und die Bürger davon überzeugt, dass eine Sanierung der Hausanschlüsse aus sachlichen Gründen notwendig ist. Da nicht alle Bürger den fachlichen Argumenten zugänglich waren, musste in wenigen Fällen meist weniger als zehn Prozent der Bürger auch ein gewisser Nachdruck durch eine rechtliche Regelung aufgebaut werden. Die meisten Bürger, meist über 90 Prozent waren aber einverstanden, wenn sie die Schäden und ihre Folgen gesehen haben.

Der normale Ablauf eines solchen Projektes war:

In der Gemeinde wird ein Gebiet mit hohem Fremdwasseranfall oder bekannten Grundwasserschäden festgelegt. Dabei wurde natürlich das wasserwirtschaftliche Gefährdungspotenzial in Wasserschutzgebieten oder im Lockergestein berücksichtigt,

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Bürgerinformation
der Stadt Herne

Um einen erfolgreichen Ablauf sicherzustellen wurde dieser genau in seiner zeitlichen Abfolge geplant. Dabei musste in erheblichen Umfang Rücksicht auf die Bürger genommen werden. Zur Planung gehört auch ein Konzept für Beratung der Bürger durch Gemeinde oder Abwasserbetrieb.
Die Bürger wurden schon in der Planungsphase durch allgemeine Informationen in schriftlicher aber auch in mündlicher Form unterrichtet

Diese enge Zusammenarbeit vermied bei den Bürgern das Gefühl des Alleingelassenwerdens und damit die Furcht vor der unbekannten Aufgabe.

Die Hausanschlüsse wurden soweit wie möglich vom Hauptkanal aus im Zusammenhang mit dem öffentlichen Kanal optisch untersucht. Bei größeren Grundstücken musste die Untersuchung auf dem Grundstück ergänzt werden. Ob es lohnend ist, die Grundleitungen zu untersuchen hängt von ihrem Alter und dem baulichen Zustand der Anlage ab. Es ist zu überlegen, ob der Aufwand lohnt, nur um festzustellen, dass die Leitungen wie erwartet undicht sind. In Gebieten mit hohem Fremdwasseranfall und entsprechendem Grundwasserstand müssen Lösungen für den Schutz der Gebäude vor Vernässung gefunden werden. Auch dafür gibt es heute schon Lösungsansätze. Manchmal kann es notwendig werden, durch ein Grundwassermodell Klarheit über die Entwicklung des Grundwasserstandes nach der Sanierung zu bekommen.

Die anschließende Sanierung der Hausanschlüsse ist Sache der Bürger. Hier kann die Gemeinde aber wesentlich zur kostengünstigen und erfolgreichen Sanierung durch entsprechende Beratung beitragen. Die Art der Sanierung sollte mit den Maßnahmen am öffentlichen Kanal abgestimmt sein, damit keine Schäden an Materialübergängen oder an der Einbindung des privaten Kanals entstehen. Durch die gemeinsame Beauftragung der Sanierung von mehreren Hausanschlüssen sinken die Kosten.

Die Grundleitungen können häufig durch an der Decke oder an den Wänden abgehängte Leitungen ersetzt werden, die leicht zu überwachen und zu reparieren sind. Aber auch andere technische Lösungen sind denkbar. Die alten defekten Grundleitungen können z.B. als Drainageleitungen genutzt werden, wenn das Drainagewasser nicht dem Kanal zugeleitet wird. Um sicherzustellen, ob die Sanierung erfolgreich war, ist es unbedingt notwendig, die Maßnahmen durch einen entsprechend ausgebildeten Fachmann abzunehmen. Das kann ein Mitarbeiter der Gemeinde aber auch ein beauftragter Dritter der Gemeinde sein. Diese fremde Abnahme gibt auch dem Bürger Sicherheit.

Dieser Ablauf ist nicht neu, sondern in vielen Projekten bewährt. Eine Reihe von Fragen, die immer wieder gestellt werden, ist aber noch offen.

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Inspektion einer Anschlussleitung
vom Hauptkanal aus

Ist diese Aufgabe überhaupt zu schaffen? Ich meine ja. Bei rund 1,5 Mio. Hausanschlüssen in NRW ( geschätzt) müssen bei einer vorgesehenen Dauer von 15 Jahren jährlich 100.000 Anschlüsse geprüft und gegebenenfalls saniert werden. Wenn man von 200 Arbeitstagen ausgeht, sind das 5.000 pro Arbeitstag. Da nicht alle Anschlüsse aus den kritischen Jahren stammen, liegt der Bedarf bei der Sanierung niedriger. Ich rechne deshalb mit rund zwei Arbeitstagen pro Anschluss im Durchschnitt, darin sind die Anschlüsse, die in Ordnung sind, und die Anschlüsse, die aufwändig erneuert werden müssen, enthalten. Es werden also geschätzt rund 10.000 Mitarbeiter benötigt, die sich mit der Aufgabe in NRW 15 Jahre lang beschäftigen. Bei der großen Zahl der Sanitär- und Heizungsbauer, Tiefbauer und Rohrsanierer in NRW, die für diese Aufgabe in Frage kommen, ist selbst die doppelte Zahl der benötigten Mitarbeiter kein Problem. Diese Zahlen müssten natürlich noch einmal verifiziert werden.

Die Lösung wird noch erleichtert, wenn man die Frage beantwortet, ob alle Anschlussleitungen aus wasserwirtschaftlicher Sicht gleich dicht sein müssen. Dass die Leitung aus einem Gebäude mit gewerblicher Nutzung in einem Wasserschutzgebiet dicht sein muss, kann man wohl nicht ernsthaft in Frage stellen. Gilt das aber auch für ein Einfamilienhaus in einem Gebiet mit dichtem Mergel? Hier reicht vielleicht die optische Inspektion, um grobe Schäden zu erkennen. Das kann anders aussehen, wenn die Kanalisation unter bestimmten Belastungen unter Druck betrieben wird, der sich auch in den Anschlussleitungen aufbaut. Dann tritt durch eine Leckage wesentlich mehr Abwasser aus als bei einer echten Freispiegelleitung. In diesen Bereichen ist eine Druckprobe kaum vermeidbar. In anderen Regelungen wie z.B. den Anforderungen an die Trennkanalisation und den Anforderungen an die Versickerung des Niederschlagswassers, werden an die Behandlung des Niederschlagwassers abgestufte Anforderungen gestellt. Diese können auch zu einer Grundwasserbelastung führen. Diese Gedanken können nur Anstöße sein, auch das muss näher durchdacht werden.

Auch die Frage, wieweit der Bürger aus technischer Sicht ernsthaft für den Zustand der Anschlussleitung verantwortlich ist, stellt sich. Meist umfasst der öffentliche Bereich nur den öffentlichen Kanal in der Straße. Die Grundstücksanschlussleitung in der Straße zur Grundstücksgrenze ist schon Sache des Bürgers. Nur, was soll er mit der Leitung machen. Er kann sie nicht prüfen und sanieren ohne Beteiligung der Gemeinde. Über die heute häufigen Straßenaufbrüche für Kabel- und Rohrverlegungen wird er kaum informiert. Eine Prüfung, ob bei den Arbeiten der private Kanal beschädigt wurde, ist ihm nicht möglich und die Gemeinde ist dafür nicht zuständig, da der Kanal ja privat ist. Nur den möglichen Schaden, wenn er nach Jahren entdeckt wird, muss der Eigentümer tragen. Eine den Bürger überfordernde Situation.

Welche Qualifikation muss der Sachkundige haben, der die Maßnahmen nach Abschluss prüft, wird sehr unterschiedlich geregelt. Da gibt es unterschiedlichste Angebote der technisch-wissenschaftlichen Vereine und Gemeinden für deren Nachweis. Dieser Wettbewerb der Ausbildenden erschwert den Sachkundigen die Arbeit in den einzelnen Gemeinden.

Bei genauem Hinblicken finden sich die rechtlichen Regelungen zu diesen Fragen in der Landesbauordnung, im Landeswassergesetz, in der Mustersatzung zur Abwasserbeseitigung des Städte- und Gemeindebundes. Zum Teil besteht auch noch eine Beziehung zur Selbstüberwachungsverordnung Kanal.

Die Landesbauordnung regelt im § 45 Abs. 4, dass im Erdreich oder unzugänglich verlegte Abwasserleitungen zum Sammeln oder Fortleiten nach der Errichtung von Sachkundigen auf Dichtheit zu prüfen sind, ausgenommen Niederschlagswasserleitungen und Leitungen, die in dichten Schutzrohren so verlegt sind, dass austretendes Abwasser aufgefangen und erkannt wird. Über das Ergebnis der Dichtheitsprüfung ist eine Bescheinigung zu fertigen. Die Bescheinigung ist von dem Eigentümer oder der Eigentümerin aufzubewahren und der Bauaufsichtsbehörde oder der Gemeinde auf Verlangen vorzulegen

Damit ist eigentlich alles gesagt, was als Grundforderungen hinsichtlich der Dichtigkeit zu sagen ist. Auch die Gemeinde kann sich diese Bescheinigung zeigen lassen und damit natürlich auch hinterfragen. Die genaue Definition der Anforderungen an die Dichtigkeit und die Art der Prüfung kann nur in ergänzenden Regeln, die aber ausreichende Anpassungsmöglichkeiten bieten, beschrieben werden. Ähnliches gilt für die Aufgabe des Sachkundigen. Die Frage, warum die Gemeinden die Möglichkeiten dieses Paragraphen nur begrenzt nutzen, muss politisch, also nach dem Wollen der Räte beantwortet werden.

Das Gleiche gilt für die Frage nach der Umsetzung des Abs. 5 mit den Fristen für die Sanierung. Die Fristen sind die wasserwirtschaftlichen Anforderungen, wenn auch sehr grob, gestaffelt. Die Regelung lautet:

Wenn sich die Abwasserleitung auf einem Grundstück in einem Wasserschutzgebiet befindet, zur Fortleitung industriellen oder gewerblichen Abwassers dient und vor dem 1. Januar 1990 errichtet wurde oder zur Fortleitung häuslichen Abwassers dient und vor dem 1. Januar 1965 errichtet wurde, endete die Frist am 31. Dezember 2005.

Wenn sie umgesetzt worden wären, wären die Wasserschutzgebiete in erheblichen Umfang vor Belastungen aus Kanalisationen geschützt worden. Ob hier den Betroffenen nach Ablauf der Frist ein angemessener Zeitraum für die Sanierung gewährt werden kann, hängt von der politischen Einschätzung der wasserwirtschaftlichen Probleme ab.

Im Abs. 6 des § 45 LBO wird den Gemeinden die Möglichkeit geboten, für ihr Gebiet oder für abgegrenzte Teile des Gemeindegebietes durch Satzung kürzere Zeiträume für die erstmalige Prüfung nach Absatz 5 festzulegen, wenn dies im Zusammenhang mit dem Ausbau oder der Instandhaltung der örtlichen Kanalisation steht und der Gefahrenabwehr dient. Die Gemeinde kann ferner durch Satzung bestimmen, dass alle oder bestimmte Dichtheitsprüfungen nach den Absätzen 4 und 5 nur durch von der Gemeinde zugelassene Sachkundige durchgeführt werden.

Auch diese Regelung entspricht dem heutigen Ablauf. Es können die Gebiete festgelegt werden, in denen aus wasserwirtschaftlicher Sicht eine Sanierung vorrangig ist. Auch die Abnahme der Maßnahme nach Abschluss durch von der Gemeinde zugelassen Sachkundige ist möglich.

Selbst zu den Kosten der Gemeinden bei der Beratung der Bürger ist etwas zu finden. Im § 53c des Landeswassergesetzes steht der Satz: "Zu den ansatzfähigen Kosten gehören auch die Beratung der Anschlussnehmer im Zusammenhang mit dem Anschluss ihres Grundstückes an die öffentliche Abwasseranlage."

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Abgrenzung private Anschlussleitung
und öffentlicher Kanal

Zur Abgrenzung des öffentlichen vom privaten Bereich wird in der Mustersatzung in § 2 unter Punkt 6 vorgeschlagen, dass die Grundstücksanschlussleitung zur öffentlichen Abwasseranlagen gehört. Es werden natürlich auch die Alternativen genannt. Wenn eine Gemeinde diese Lösung nachträglich aufgreifen will, muss ein Übergang von der jetzigen Regel öffentlicher Kanal ohne Grundstücksanschlussleitungen zu der neuen Lösung einschließlich Grundstücksleitung gefunden werden. Dazu bietet sich der Zeitpunkt nach der Sanierung an. Die Kosten für die letzte Sanierung hat dann der Bürger getragen. Da alle Grundstücke betroffen wären, wäre auch die deutsche Gleichbehandlung gewahrt. In den Paragraphen 13 und 15 der Mustersatzung sind die Regelungen der Landesbauordnung zur Dichtheitsprüfung, zur Abnahme der Leitungen umgesetzt und im § 14 ein Zustimmungsverfahren zur Herstellung oder Änderung des Anschlusses geschaffen worden. Damit sind auch für alle in den Pilotvorhaben abgewandten Verfahren Regelungen Vorschläge für die Satzung vorhanden.

Um mit der Aufgabe dichte Hausanschlüsse Fortschritte zu erzielen sind deshalb kaum neue gesetzliche Regelungen notwendig. Das, was heute in den auf diesem Gebiet aktiven Gemeinden geschieht, ist durch die Regelungen gedeckt. Was fehlt, sind zwei Elemente.

Das wichtigste ist der politische Wille, diese Aufgabe erfolgsorientiert aufzugreifen. Das Land muss den Gemeinden ein politisches Signal geben, dass es diese Aufgabe für wichtig und für lösbar hält. Hierzu gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Im Landtag könnten entsprechende Anfragen oder Anträge gestellt werden. Das Ministerium kann bei passender Gelegenheit in der Presse darauf hinweisen.

Eine klare Lösung wäre eine geeignete Beteiligung des Landes zur Unterstützung der Eigentümer. Dies kann durch eine Förderung der Fälle geschehen, in denen diese notwendig ist. Für die Gebäude oder Wohnungen, für die die Kosten der Sanierung der Hausanschlüsse bei der Ermittlung der Mieteinnahmen steuerlich geltend gemacht werden können, kann die Finanzierung im Rahmen der Gebäudeunterhaltung gedeckt werden. Bei der Gebäudeunterhaltung fallen regelmäßig Kosten für die Sanierung von Dächern, Sanitäranlagen, Elektroanlagen, Antennen und anderen Gewerken an, die oft höher sind, als die Kosten für die Sanierung der Hausanschlüsse. Selbst für Gebäude mit wenigen Eigentumswohnungen verteilen sich die Kosten und dürften ohne Probleme tragbar sein. Schwerer haben es die Besitzer von eigengenutzten Einfamilienhäusern ohne diese Möglichkeit der steuerlichen Verrechnung. Diese wären für eine Hilfe, in welcher Form auch immer, dankbar. Als Bestätigung der Eigennutzung würde der Steuerbescheid des letzten Jahres genügen, wenn in ihm keine Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung ausgewiesen sind. Auch das kann nur ein Gedanke sein, der mit der Steuerverwaltung geprüft werden sollte.

Das zweite Element wäre eine eindeutige Vorgabe der allgemein anerkannten Regeln der Technik, die zu einem das der jeweiligen Situation angepasste Anforderungsprofil für die Prüfung und Sanierung der Anschlüsse und zu einer für die Bürger kostengünstigen Lösung der Aufgabe führt. Dazu gehören auch die Kriterien, die eine Fachfirma hinsichtlich der Ausbildung des Personales und der Ausrüstung mit Geräten erfüllen muss, die erfolgreich die Hausanschlüsse prüfen und sanieren will. Auch die notwendigen Kenntnisse und Ausrüstung der mit der Abnahme Beauftragten muss diesen Vorgaben für die Prüfung und Sanierung angepasst werden. Sie müssen in der Lage sein, Aussagen zur sachgerechten Sanierung in einem Gebiet machen zu können. Die Fortführung des heutigen Vorgehens vergrößert nur die Schäden und erhöht die Kosten, wie bei allen Bauwerken, die unzureichend gewartet werden.

Eines ist sicher: Durch eine machbare, wenn auch nicht hundertprozentige Lösung für die Prüfung und Sanierung der Grundstücks- und Hausanschlüsse wird der heutige Zustand wesentlich besser werden und die wasserwirtschaftlichen Probleme bei Fremdwasser und Grundwasserbelastung verringert. Also lieber eine etwas einfachere Lösung als keine. In einigen Jahren kann diese nicht hundertprozentige Lösung den Erfahrungen entsprechend fortgeschrieben werden.


Veröffentlicht im abwasser-report 2.06

Autor:

Ministerialrat
a.D. Dr.-Ing.
Eckhart Treunert

Ministerialrat a.D. Dr.-Ing. Eckhart Treunert
Vorsitzender des IKT-Fördervereins
der Netzbetreiber e.V.
Exterbruch 1
45886 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 17806-0
Fax: 0209 17806-88
E-Mail: info@ikt.de
Internet: www.ikt.de

 

Haben auch Sie Interesse an den IKT-Fördervereinen? Im Internet erfahren Sie mehr über die beiden IKT-Fördervereine. Dort finden Sie Beitrittsunterlagen und eine Liste der Mitglieder.





 

IKT-Newsletter
Warendorf: Kanalzustand nach SüwV Kan erfassen
 

Gemäß SüwV Kan haben die Entsorgungsbetriebe der Stadt Warendorf die Ersterfassung des Kanalzustandes Ende letzten Jahres abgeschlossen. In den nächsten 15 Jahren müssen die Warendorfer das gesamte Kanalnetz erneut untersuchen. In Warendorf haben die Netzbetreiber ihr 205 km langes Kanalnetz in 15 gleich große Untersuchungsbezirke, die auch gleichzeitig zu Spülbezirken erklärt wurden, eingeteilt.

 

von Volker Cornelsen, Betriebsleiter, Entsorgungsbetriebe der Stadt Warendorf

 

15 Jahre, 15 Untersuchungsbezirke

Bis 2020 ist geplant, jedes Jahr einen Bezirk flächendeckend zu spülen und anschließend mit geeigneter Kameratechnik untersuchen zu lassen.

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Einsatzbereite Hausanschlusskamera

Zusätzlich lassen die Entsorgungsbetriebe seit diesem Jahr sämtliche Grundstücksanschlussleitungen vom Hauptkanal bis zur Grundstücksgrenze ebenfalls reinigen und untersuchen. Laut Entwässerungssatzung gehören diese Grundstücksanschlussleitungen zum öffentlichen Kanalnetz.

Die Ersterfassung des Kanalzustandes ist in Warendorf bereits in den vergangenen zehn Jahren Jahr für Jahr durchgeführt worden. Bei den wiederkehrenden Vorbereitungen dieser Arbeiten fiel den Entwässerungsbetrieben auf, dass die zu untersuchenden Kanalstrecken nicht die starken Verschmutzungen aufwiesen wie allgemein immer angenommen. In der Vergangenheit wurden die Kanäle zuerst jährlich, später nur noch alle zwei Jahre durch Hochdruckreinigung gespült.
Durch die Diskussion um bedarfsgerechtes Spülen, insbesondere durch das IKT angeregt, werden hier seit einiger Zeit jeweils vor dem Spülen oder vor den flächendeckenden Kamerauntersuchungen die vorhandenen Ablagerungen im Kanalnetz mit dem System ELEU-SIS+ erfasst, ins GIS eingespielt und ausgewertet.

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Umbauarbeiten des Kamerawagens
nach dem Spülen

Weitere flächendeckende Daten über Ablagerungen werden bei den wiederkehrenden Schachtinspektionen nach SüV Kan gewonnen und ausgewertet. Diese neu gewonnenen Erkenntnisse haben eindeutig gezeigt, dass in Warendorf weitestgehend saubere Kanäle gereinigt wurden.

Im Laufe der Erstuntersuchungen traten bei jedem Abschnitt die unterschiedlichsten Probleme auf. Im Einzelnen waren dieses hauptsächlich:

  • die personellen Ausstattungen der Dienstleister
  • die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften
  • die Datenerfassung
  • die Datenübergabe
  • der Ausbildungs- und Schulungsstand

Aus diesem Grunde erstellten die Entsorgungsbetriebe einen Leitfaden für die Ausführung von Kanalinspektionen, an den sich die Auftragnehmer akribisch halten müssen und der Vertragsbestandteil ist.

 

Daten sammeln und verwerten

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Planausschnitt des Testeinsatzes

Um möglichst gute und verwertbare Ergebnisse aus dem Bereich der Grundstücksanschlüsse und der Hauptkanäle zu bekommen, versucht man in Warendorf einen neuen Weg zu gehen. Die gewonnenen Daten müssen mit GIS verwaltbar sein. Für den Untersuchungsbezirk (rund 14 km Kanal), der in diesem Jahr an der Reihe ist, haben die Warendorfer einen öffentlichen Teilnehmerwettbewerb ausgeschrieben. Von den 24 Bewerbern wurden acht Firmen ausgesucht, die sich alle an der gleichen Aufgabe beweisen mussten.

Folgende Forderungen haben die Entwässerungsbetriebe gestellt:

Der Auftragnehmer bekam von den Entsorgunsbetrieben für das zu inspizierende Gebiet die Isybau-Stammdaten und eine Zeichnung.

Die Aufgaben, die der Auftragnehmer durchzuführen hat, beinhalteten:

  • Spülen und Inspektion des Hauptkanals,
  • Spülen und Inspektion der Grundstücksleitungen vom Hauptkanal aus,
  • Orten der Übergabepunkte öffentlich – privat incl. vermarken mit Vermessungsnagel und Erstellung von Einmessskizzen.

 

Datenübergabe

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Überwachung des Kabelwagens

Nach Durchführung der Gesamtmaßnahme müssen die Inspekteure den Entsorgungsbetrieben einen Satz Papierpläne und digitale Daten des Hauptkanals samt Anschlussleitungen übergeben.

Von den acht vor Ort getesteten Firmen erfüllten zwei die gestellten Anforderungen. Diese beiden Firmen erhielten das Leistungsverzeichnis und haben ein Angebot abgegeben.

Verschiedene Gründe führten zum Ausschluss der anderen Firmen:

  • Vorgaben aus dem Leitfaden wurden nicht eingehalten.
  • Notwendige Spülaufsätze für Hauptkanal (DN 700) oder Anschlussleitungen (DN 300) waren nicht vorhanden.
  • Die Daten wurden nicht im gewünschten Format übergeben.
  • Es wurde kein Plan erstellt.

In Warendorf sind die Betreiber der Ansicht, dass Dienstleister ein Gesamtkonzept für die Inspektion vertreten sollten. Vor allem über die weitere Verwendung und Anwendung der Daten – das Ergebnis ihrer Arbeit – sollten sie sich im Vorfeld Gedanken machen.

Solange auf Auftraggeberseite diese Leistungen (oft mit Zähneknirschen - aber ohne weitere Konsequenzen) entgegengenommen werden, wird sich nichts Entscheidendes verbessern. Für die Entsorgungsbetriebe Warendorf steht fest, dass ein "Sehr gut" - dokumentiert bei einem Warentest - nichts über den Dienstleister aussagt. Er muss die Systeme fach- und sachgerecht beherrschen. Hier ist jeder Auftraggeber aufgerufen mehr verwendbare Qualität einzufordern.

 

Kontakt:

Volker Cornelsen
Betriebsleiter
Entsorgungsbetriebe der Stadt Warendorf
Freckenhorster Straße 43
48231 Warendorf
Tel.: 02581 54760
Fax: 02581 54794
E-Mail: volkercornelsen@warendorf.de
Internet: www.entsorgungsbetriebe-warendorf.de

 

IKT-Newsletter
IKT-IngenieurTag 2006
 

Am 15. und 16. September 2006 veranstaltet das IKT in Zusammenarbeit mit dem VSB den IKT-IngenieurTag 2006. Zielgruppe sind Ingenieurbüros und Sachverständige. Praxisvorführungen in der IKT-Versuchshalle und auf dem Außengelände behandeln das Thema Qualitätssicherung.

 

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IKT-IngenieurTag.
15. und 16. September 2006
 

Mit dem IngenieurTag am 15. und 16. September 2006 möchte das IKT die Möglichkeiten und Chancen der Zusammenarbeit zwischen dem IKT und Ingenieurbüros aufzeigen. Auf dem Programm stehen Ausschreibung, Prüfung und Abnahme von Kanal- und Schachtsanierungsmaßnahmen:

  • Vertreter des DIBt und VSB referieren über Ausschreibung, Vergabe und Bauüberwachung von Kanalsanierungsmaßnahmen und welche Bedeutung allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen für Kanalsanierungsverfahren haben.
  • Möglichkeiten zur Erfassung, Bewertung und Sanierung von Abwasserschächten stellen Vertreter der DWA, Mitarbeiter von Kommunen und dem IKT vor.
  • Zum Abschluss des Ingenieurtages wird über die Rolle der Ingenieurbüros bei der Qualitätssicherung in der Kanal- und Schachtsanierung diskutiert.

Praxisvorführungen in der IKT-Versuchshalle und auf dem Außengelände behandeln das Thema Qualitätssicherung. Folgende Firmen nehmen bislang an den Praxisvorführungen teil:

Weitere Firmen folgen.

 


IKT-IngenieurTag
2006

Ausschreibung, Prüfung
und Abnahme  

Kanal- und
Schachtsanierung

15. und 16.
September 2006

Gelsenkirchen

 

Veranstalter:

  • IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur
  • Verband zertifizierter Sanierungs-Berater für Entwässerungssysteme e.V. (VSB)


Am 15. und 16. September 2006 veranstaltet das IKT in Zusammenarbeit mit dem VSB den IKT-IngenieurTag 2006.

Mit dem IngenieurTag am 15. und 16. September 2006 möchte das IKT die Möglichkeiten und Chancen der Zusammenarbeit zwischen dem IKT und Ingenieurbüros aufzeigen. Auf dem Programm stehen Ausschreibung, Prüfung und Abnahme von Kanal- und Schachtsanierungsmaßnahmen:
  • Vertreter des DIBt und VSB referieren über Ausschreibung, Vergabe und Bauüberwachung von Kanalsanierungsmaßnahmen und welche Bedeutung allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen für Kanalsanierungsverfahren haben.
  • Möglichkeiten zur Erfassung, Bewertung und Sanierung von Abwasserschächten stellen Vertreter der DWA, Mitarbeiter von Kommunen und dem IKT vor.
  • Praktische Vorführungen in der IKT-Versuchshalle und im Freigelände behandeln das Thema Qualitätssicherung.
  • Zum Abschluss des Ingenieurtages wird über die Rolle der Ingenieurbüros bei der Qualitätssicherung in der Kanal- und Schachtsanierung diskutiert.


 



 



 



 



 

 



 



 



 



 

 



 



 



 



 






Programm

 
Freitag, 15. September 2006
10:30 Eröffnung
Zusammenarbeit zwischen IKT und Ingenieurbüros: Möglichkeiten und Chancen  

Dipl.-Ök. Roland W. Waniek, IKT
Kanalsanierung
Moderation: Dr.-Ing. Bert Bosseler
Wissenschaftlicher Leiter des IKT
10:45 Allg. bauaufsichtliche Zulassungen: Bedeutung für die Ausschreibung von Sanierungsverfahren  
Dipl.-Ing. Rudolf Kersten, DIBt
11:15 Ausschreibung, Vergabe und Bauüberwachung von Sanierungsleistungen  
Dipl.-Ing. Markus Vogel, VSB
11:45 ZTV für die Kanalsanierung  
Dipl.-Ing. Thomas Hinz, VSB
12:15 Ergebnisse einer Stichproben-Untersuchung an sanierten Kanälen  
Dipl.-Ing. Marco Schlüter, IKT
12:45 Diskussion  
13:00 Mittagessen  
Praktische Vorführungen in der Versuchshalle und auf dem Außengelände
13:45 Wie werden Schlauchliner geprüft?  
Dipl.-Ing. Dieter Homann, IKT
14:15 Station 1: Schlauchliner: Probenentnahme im Schacht  
15:00 Station 2: Dichtheitsprüfung  
15:45 Station 3: Mechanische Prüfungen: E-Modul und Biegezugfestigkeit  
16:30 Diskussion und Erfahrungsaustausch  
Abendveranstaltung „AufSchalke“
ab 18:30 Führung durch das Stadion (technische Einrichtungen, Kabinen etc.) anschließend Abendessen in einer VIP-Lounge  
 
   

Samstag, 16. September 2006
   
Schachtsanierung
Moderation: Dr.-Ing. Bert Bosseler
Wissenschaftlicher Leiter des IKT
9:00 Schachterfassung und -bewertung  
Dipl.-Ing. Jörg Otterbach, DWA-Arbeitsgruppe ES-8.1, Unterarbeitsgruppe Bewertung
9:30 Sanierung des Schachtkörpers
Ausbesserung, Abdichtung, Beschichtung und Auskleidung  

Dipl.-Ing. René Puhl, IKT
10:00 Schachtköpfe: Sanierung ohne Regelwerke?  
Dipl.-Ing. Christoph Bennerscheidt, IKT
10:30 Diskussion  
11:00 Kaffeepause  
11:20 Kunststoff als Alternative?
Kunststoffschächte und Schacht-in-Schacht-Systeme  

Dipl.-Ing. Uwe Reisch, Stadtwerke Quickborn
11:50 Qualitätssicherung auf der Baustelle
Dipl.-Ing. Dieter Homann, IKT  

12:20 Mittagessen  
Praktische Vorführungen in der Versuchshalle und auf dem Außengelände
13:00 Station 1: Schachtinspektion mit Vermessungsrobotern  
13:30 Station 2: Sanierung: Beschichtung mit Polyurethan und Mörtel, Auskleidung  
14:00 Station 3: Qualitätssicherung vor Ort: Haftzugprüfung, Probennahme und -prüfungen  
Abschlußdiskussion
14:30 Qualitätssicherung in der Kanal- und Schachtsanierung: die Rolle der Ingenieurbüros  
15:30 Ende der Veranstaltung  




 

IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur
Exterbruch 1
45886 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 17806-0
Fax: 0209 17806-88
E-Mail: ingenieurtag2006@ikt.de
Internet: https://www.ikt.de/ingenieurtag2006

 

IKT-Newsletter
Neues Angebot in NRW:
Erfahrungsaustausch “Regenbecken und Gewässer“
 

Der DWA-Landesverband NRW in Kooperation mit dem IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur (NRW-Prüfstelle für Durchflussmessungen) lädt ein zum Erfahrungsaustausch “Regenbecken und Gewässer“, der erstmals am 9. November 2006 im IKT in Gelsenkirchen stattfindet. Interessenten sind herzlich eingeladen, den Erfahrungsaustausch aktiv mitzugestalten. Wir freuen uns auf Ihre Themenvorschläge, die Sie uns noch bis spätestens zum 30. September einreichen können.

 

Recht und Technik

Im Vordergrund des Erfahrungsaustausches steht der Betrieb und die Unterhaltung von Regenbecken sowie deren Einfluss auf die Gewässerqualität.

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Entlastungsschwelle

In NRW existieren rund 4.000 Regenbecken im Mischsystem. Bei Niederschlag kommt es an diesen Bauwerken regelmäßig zu Abschlägen von Mischwasser, die zu hohen hydraulischen und stofflichen Gewässerbelastungen führen können. Vor dem Hintergrund sich verändernder Anforderungen an den Gewässerschutz, die nicht zuletzt durch die europäische Gesetzgebung gestellt werden, gewinnt der Betrieb von Regenbecken zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig werden auch bei der behördlichen Überwachung neue Schwerpunkte gesetzt und beispielsweise immissionsorientierte Nachweise oder Bewirtschaftungskonzepte gefordert. Der Erfahrungsaustausch soll insbesondere Personen, die für den Betrieb dieser Anlagen in verantwortlicher Position tätig sind, ein Forum zur Information und zum gemeinsamen Austausch über rechtliche und technische Neuerungen bieten. Mögliche Diskussionsthemen sind

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Reinigung eines Regenbecken

  • Planung und Bemessung von Regenbecken
  • Technische Ausrüstung von Regenbecken
  • Betriebliche Überwachung und Bewirtschaftung
  • Gesetzliche Regelungen

Welche Themen diskutiert werden, bestimmen die Teilnehmer. Interessenten sind herzlich eingeladen, den Erfahrungsaustausch aktiv mitzugestalten. Wir freuen uns auf Ihre Themenvorschläge, die Sie uns noch bis spätestens zum 30. September einreichen können.

 

Ihre Vorschläge können Sie schicken an:

 

Dipl.-Ing. Thomas Birkner
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
Exterbruch 1
45886 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 17806-36
Fax: 0209 17806-88
E-Mail: birkner@ikt.de
Internet: www.ikt.de


Annett Schley M.A.
Geschäftsführerin
DWA-Landesverband NRW
schley@dwa-nrw.de
Tel. 0201-1042141

 

IKT-Newsletter
Goldener Kanaldeckel 2006 des IKT
 

In diesem Jahr verleiht das IKT den Goldenen Kanaldeckel bereits zum fünften Mal in Folge. Er richtet sich an Mitarbeiter von Kanalnetzbetreibern, wie Stadtentwässerungen, Tiefbauämtern und Stadtwerken. Ziel des Goldenen Kanaldeckels ist es, die Bedeutung der Kanalisation in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen.

 

Die Bedeutung der Kanalisation

Für viele Bürger bleibt die Kanalisation im Verborgenen. Sie ist eine Selbstverständlichkeit. Die technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Leistungen jedoch, die Zehntausende Mitarbeiter bei den Kanalnetzbetreibern tagtäglich für das einwandfreie Funktionieren erbringen, finden hingegen keine angemessene Beachtung. Allerhöchstens bei Störungen nehmen die Bürger die Kanalisation hin und wieder wahr.
Diesem Image-Problem will das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur in Gelsenkirchen mit dem „Goldenen Kanaldeckel“ entgegentreten.

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Das IKT verleiht auch
in diesem Jahr den
Goldenen Kanaldeckel

Der Goldene Kanaldeckel richtet sich an Mitarbeiter von Kanalnetzbetreibern wie Stadtentwässerungen, Tiefbauämtern und Stadtwerken, sei es in öffentlicher oder privater Trägerschaft. Ziel des Goldenen Kanaldeckels ist es, die Bedeutung der Kanalisation in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen.

Mit dem Goldenen Kanaldeckel werden herausragende Leistungen einzelner Mitarbeiter prämiert. Der Öffentlichkeit wird damit beispielhaft verdeutlicht, welche Technologien, welche wirtschaftliche Dimension und welche Leistungen für den Gewässerschutz hinter einer als selbstverständlich wahrgenommenen Abwasserableitung stehen. Auf diese Weise wird ein positives Image der gesamten Branche gefördert, also auch der Industrie, der Bauunternehmen und der Dienstleister. Als Symbol für diesen Preis steht ein Kanaldeckel, weil die Kanaldeckel in öffentlichen Straßen die sichtbare Schnittstelle zwischen Bürger und Kanalisation sind.

 

Der nächste Herbst kommt bestimmt

Und damit auch die Zeit für den Goldenen Kanaldeckel 2006. In diesem Jahr wird der Preis bereits zum fünften Mal in Folge vergeben. Mit ihm werden Mitarbeiter ausgezeichnet, die sich in ihrem Arbeitsbereich in besonderer Weise hervorgetan haben. Preisträger haben ein bestimmtes Projekt in den Bereichen Neubau, Sanierung oder Betrieb entweder in Gang gesetzt oder waren an der Umsetzung maßgeblich beteiligt. Ihre Projekte zeichnen sich durch ein besonders hohes Maß an technischer Innovation, Wirtschaftlichkeit und Qualitätsbewusstsein, Umweltschutz oder Bürgerfreundlichkeit aus.

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Goldener Kanaldeckel 2005;
von links nach rechts:
Winfried Hilsdorf, Joachim Heider
und Marcus Alf,
Stadtentwässerung Frankfurt am Main,
Roland W. Waniek,
IKT-Geschäftsführer sowie
Staatssekretär Dr. Alexander Schink,
NRW-Umweltministerium

Beispiele für ausgezeichnete Projekte der letzten vier Jahre sind „Fachschale Sanierung des Kanalinformationssystem der Stadtentwässerung Frankfurt“, „Kanalerneuerung Fischbach im Berstlining-Verfahren“ oder „Anforderungsprofil für Schlauchlining“.

 

Drei Schwerpunkte

Der Goldene Kanaldeckel des IKT wird im gesamten Bundesgebiet öffentlich ausgelobt und für die drei Schwerpunkte Neubau, Sanierung und Betrieb verliehen. Für den 1. Preis werden 3000,00 Euro ausgelobt, für den 2. Preis 2000,00 Euro und 1000,00 Euro für den 3. Preis.

 

Wie bewerbe ich mich richtig?

Vorschläge zu Kandidaten können von jedermann eingereicht werden. Übrigens: Es ist keine Schande, sich selbst zu bewerben. Worauf es den fünf Jurymitgliedern ankommt und wie eine Bewerbung zielgerichtet und Erfolg versprechend gestaltet werden kann, verraten die folgenden sieben Tipps

Vorschläge müssen einen Bezug zu einem bestimmten Projekt haben und mit den besonderen Leistungen des möglichen Preisträgers begründet sein. Bewerber können sich für den Goldenen Kanaldeckel 2006 über das Internet bewerben. Für eine erste Kurzbewerbung finden Sie Internet unter www.ikt.de ein Formular. Dieses muss zunächst bis zum 15. September 2006 ausgefüllt an das IKT gesendet werden. Nach einer Vorauswahl erhalten ausgewählte Bewerber die Möglichkeit, sich bis zum 13. Oktober 2006 ausführlicher vorzustellen.

 

Bewerbungsfristen

Für die Kurzbewerbung: 15. September 2006
Langfassung nach Vorauswahl durch Jury: 13. Oktober 2006

 

Jury

Eine unabhängige Jury aus anerkannten Fachleuten wird entscheiden, wem in diesem Jahr der Goldene Kanaldeckel verliehen wird. Die Mitglieder der Jury sind:

  • Artur Graf zu Eulenburg (bi-UmweltBau),
  • Dr. Helmuth Friede (Güteschutz Kanalbau),
  • Volkmar Holzhausen (Stadtentwässerung Frankfurt am Main),
  • Dr. Eckhart Treunert (IKT-Förderverein der Netzbetreiber e.V.) und
  • Roland W. Waniek (IKT).

Bekannt gegeben werden die Preisträger auf dem IKT-Forum "Goldener Kanaldeckel" am 22. November 2006 in Gelsenkirchen.

 

Sponsoren

Der Goldene Kanaldeckel wird dankenswerter Weise von folgenden Firmen finanziell unterstützt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Haben Sie Interesse an dem Goldenen Kanaldeckel 2006?
Kandidatenvorschläge bitte an:

 

Dipl.-Ök. Roland W. Waniek
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
Exterbruch 1
45886 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 17806-0
Fax: 0209 17806-88
E-Mail: info@ikt.de
Internet: www.ikt.de


IKT-Newsletter
4. Münchner Runde: Antworten zur Kanalsanierung
 

 

Bereits zum 4. Mal findet am 21. September 2006 die Münchner Runde, Fachtagung zur Kanalsanierung, statt. In diesem Jahr geht es vor allem um das brennende Thema „Kanalsanierung zwischen Qualitätsanspruch und Wertverfall“, so auch der Titel. Anerkannte Fachleute der Branche diskutieren offene Fragen rund um die Kanalsanierung und geben klare Antworten.

Veranstaltet wird die Münchner Runde-Antworten zur Kanalsanierung von der Bayerischen BauAkademie.

Anmeldung und weitere aktuelle Informationen unter www.muenchner-runde.de

Kontakt:

Bayerische BauAkademie
Ansbacher Straße 20
91555 Feuchtwangen
Tel.: 09852/9002-0
Fax: 09852/9002-907
www.muenchner-runde.de