Zwei IKT-Vorträge in Lindau: Wie Kanal-Zustandsdaten besser nutzen und wie Großprofilrohre instandhalten?

„Wie können Abwasserbetriebe die Zustandsdaten ihrer Kanalisation besser nutzen?“ lautet der Vortrag von Prof. Dr.-Ing. habil. Bert Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter des IKT
Kanal-Zustandsdaten besser nutzen
Prof. Dr.-Ing. habil. Bert Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter des IKT, fragt „Wie können Abwasserbetriebe die Zustandsdaten ihrer Kanalisation besser nutzen?“
Stadtentwässerungen sitzen nämlich auf einem Berg wertvoller Daten. Diese stammen von den kontinuierlichen TV-Befahrungen ihrer Abwasserkanäle, mit denen sie bereits vor 30 Jahren systematisch begonnen haben.Analysiert man diesen Datenschatz an Zustandsbilder systematisch, so können Kommunen daraus:
- belastbare bautechnische Aussagen zur Zustandsentwicklung ihrer Abwasserkanäle ableiten
und - so die Basis für verlässlichere Sanierungsstrategien schaffen.
Erste Ergebnisse zeigen, dass aus den Inspektionsdaten risikobasierte Sanierungsstrategien abgeleitet werden können.
Damit können Kommunen ihre knappen personellen und finanziellen Mittel auf die Bereiche ihrer Kanalnetze konzentrieren, wo die Risiken von Straßeneinbrüchen und Umweltverschmutzung am höchsten sind.
Gleichzeitig können die Gebührenbelastungen für die Bürger optimiert werden.

Dipl.-Ing. Martin Liebscher, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im IKT, spricht über Forschungs- und Prüfergebnisse zu Großprofilen
Großprofil-Rohre instandhalten
Dipl.-Ing. Martin Liebscher, Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim IKT, fasst die langjährigen Forschungsergebnisse des Instituts in seinem Vortrag zusammen: „Instandhaltung von Kanälen mit großen Durchmessern“.
Liebscher blickt auf viele Jahre mit zahlreichen Forschungs- und Prüfprojekten zu Abwasserleitungen mit großen Durchmessern und fasst die zentralen Erkenntnisse zusammen:
- Großprofile bergen besondere Risiken, wenn sie statisch versagen; Straßen können dann einbrechen
- Bestands- und Planungsunterlagen sind oft fehlerhaft
- bei der Zustandserfassung ist die Teilfüllung der Großkanäle ein Problem, es gibt allerdings Alternativen zur TV-Inspektion
- Mit dem MAC-Verfahren kann man die Strandfestigkeit alter Kanäle einschätzen: Das MAC-Verfahren im Einsatz
- Bei Sanierung von Mauerwerkskanälen sind die Klinker meist noch gut erhalten, oft sind jedoch die Fugen das eigentliche Problem
- Bei Reparatur ist das eingesetzte Material weniger wichtig als die Fähigkeit der Bautruppe mit einem bestimmten Reparaturverfahren umzugehen
- Die Vorflutsicherung macht viele Probleme und erfordert teure überirdische Umleitungen
- Nachhaltig ist es, wenn Bestandsrohre möglichst lange in Betrieb bleiben
- Künftig werden KI, Drohnen und Roboter viele Aufgaben übernehmen
Weitere Informationen
Artikel:
Großprofile: Reparieren oder rausreißen? Zerstörungsfrei prüfen mit dem MAC-System
IKT-Prüfstelle:
Standsicherheit von Großprofilen:
Statische Berechnungen:
Statische Berechnungen durch das IKT – unabhängig und neutral
Ansprechpartner
- Prof. Dr.-Ing. habil. Bert Bosseler
Telefon: 0209 17806-0
E-Mail: bosseler@ikt.de - Dipl.-Ing. Martin Liebscher
Telefon: 0209 17806-23
E-Mail: liebscher@ikt.de















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