Äußere Abriebfestigkeit:
Wie robust sind Rohr-Ummantelungen?
Das IKT entwickelt ein Prüfprogramm zur Abriebfestigkeit der Rohr-Ummantelung. Hintergrund: die Energiewende. Welche Rohre sind für den grabenlosen Einzug neuer Fernwärmeleitungen geeignet? Wie widerstandsfähig ist das Material gegen mechanische Beanspruchung von außen? Gegen spitze Steine zum Beispiel.
Ungewohnte Geräusche sind heute in der Versuchshalle des IKT zu hören. Immer wieder fährt eine extraharte Metallspitze über ein Kunststoffrohr. Hier wird untersucht, welcher Abriebbelastung das plastische Material standhalten kann. In früheren Versuchen wurden bereits Kunsstoff ummantelte Gussrohre untersucht – wie im Video zu sehen ist.
Hintergrund: Energiewende und neue Fernwärmeleitungen
Der Fernwärmeverband AGFW möchte wissen, ob sich die normalerweise in offener Bauweise verlegten Fernwärmerohre auch für die grabenlose Verlegung eignen. Denn beim Einziehen der Rohre entsteht nicht nur grundsätzlich eine Menge Reibung, auch spitze Steine im Untergrund können den Rohren ordentlich zusetzen.Reibung erzeugt Wärme – aber wie viel?
Mit verschiedenen Metallspitzen und unterschiedlichen Belastungen führt Prüferin Nicole Rofall Versuche mit 50 bis 1.000 Zyklen durch. Besonderes Augenmerk legt sie heute auf die Temperaturentwicklung: Entstehen durch die Reibung Temperaturen, die Einfluss auf das Material haben?
Auch für Abwasserrohre bedeutend
Die Prüfungen sind aber nicht nur für Fernwärmerohre geeignet, sondern auch für Abwasserrohre aus Vollkunststoff und für Kunststoff ummantelte Gussrohre. Denn beim Verladen und beim Einbau werden Rohre immer wieder beschädigt. Wie schwer der Schaden zum Beispiel durch eine unachtsam eingesetzte Baggerschaufel ist, hängt nicht zuletzt vom Material des Rohrs ab.
Ansprechpartner
Dipl.-Ing. Martin Liebscher
Telefon: 0209 17806-23
E-Mail: liebscher@ikt.de
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