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Ulf Michel zum neuen Güteschutz-Vorsitzenden gewählt

Beitrag vom 07. Mai 2014
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Dipl.-Ing. Ulf Michel, MICHEL BAU GmbH & Co. KG, tritt die Nachfolge von Dieter Jacobi als Vorstandsvorsitzender des Güteschutz Kanalbau e.V. an. Die Mitgliederversammlung wählte den norddeutschen Bauunternehmer zum neuen Vorsitzenden und Dipl.-Ing. Ingrid Hansen, Stadtentwässerung Dresden GmbH, zu seiner Stellvertreterin.

Nach 14 Jahren Gütesicherungsarbeit und insgesamt 71 jeweils zweitägigen Sitzungen des Güteausschusses stellte sich Rainer Dilg nicht mehr zur Wiederwahl. Dipl.-Ing. Jürgen Zinnecker, Aarsleff Rohrsanierung GmbH, wurde stattdessen als neues Mitglied in den Güteausschuss gewählt. Darüber hinaus benannte die DWA Dipl.-Ing. Hans-Peter Becker, Wirtschaftsbetriebe Duisburg AöR, als neuen Vertreter der Auftraggeber in den Vorstand.

Bericht des Vorstands

Auf gutem Kurs befindet sich die RAL-Gütegemeinschaft Kanalbau, wie der scheidende Vorstandsvorsitzende Dieter Jacobi im Bericht des Vorstands feststellen konnte. Die Zahl der Auftraggeber, die die Gütesicherung RAL-GZ 961 fordern, hat sich im Jahr 2013 auf 5.264 erhöht. „Damit leisten wieder mehr Auftraggeber einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der Qualität im Kanalbau“, so Jacobi.

Für Jacobi tragen vor allem die vom Güteausschuss der Gütegemeinschaft beauftragten Prüfingenieure einen wesentlichen Teil dazu bei, dass die Botschaft der Gütesicherung Kanalbau sich derart verbreitet. Er dankte den beauftragten Prüfingenieuren und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle für ihr großes Engagement, das durch eindrucksvolle Zahlen belegt wird: Es gab 1.306 Besuche zur Beratung bei Auftraggebern und Ingenieurbüros sowie 56 Auftraggeber-Fachgespräche, an denen 1.897 Personen teilnahmen. Darüber hinaus wurden insgesamt 8.070 Teilnehmer von Gütezeicheninhabern in 334 Firmenseminaren geschult. „Und im Rahmen der Gütesicherung haben die vom Güteausschuss beauftragten Prüfingenieure insgesamt 2.055 Firmen und 3.879 Baustellen im Geschäftsjahr besucht“, konnte Jacobi berichten, der darüber hinaus Beirat und Güteausschuss als weitere Säulen der Gütegemeinschaft bezeichnete.

Hervorragendes Ergebnis

Im Bericht des Obmanns des Güteausschusses bezeichnete auch Uwe Neuschäfer die Arbeit der Prüfingenieure als maßgebenden Baustein der Gütesicherung Kanalbau. Ihre Arbeit sei die Grundlage der Tätigkeit des Güteausschusses, der als zentrales und neutrales Organ alle Prüfungen abschließend bewertet. Insgesamt wurden 2013 auf fünf Sitzungen des Güteausschusses 5.865 Vorgänge zur Gütesicherung bearbeitet. Davon blieben 5.296 ohne Beanstandungen, in 232 Fällen gab es nur geringe Beanstandungen.

Darüber hinaus wurden 344 Verwarnungen ausgesprochen und in 9 Fällen wurde das Gütezeichen entzogen. „Ein Ergebnis“, so Neuschäfer, „das nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass wir uns alle gemeinsam für noch mehr Qualität im Kanalbau einsetzen müssen“. Ein Appell, der auch in Richtung der Ingenieurbüros ging. Insbesondere bei der Entwicklung im Bereich Ausschreibung (A) und Bauüberwachung (B) im offenen Kanalbau (ABAK), bei grabenlosem Einbau (ABV) und der grabenlosen Sanierung (ABS) von Abwasserleitungen und -kanälen gibt es noch Potenzial. Dem schloss sich der Beiratsvorsitzende an. „Hier gilt es, noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten“, so Rudolf Feickert. Eine Meinung, die von Planerseite geteilt wird. Das machte Dipl.-Ing. (FH) Markus Vogel, VOGEL Ingenieure, Kappelrodeck, deutlich, der in seinem Diskussionsbeitrag die Sicht eines Planers darstellte. „Die Qualität eines Sanierungsergebnisses steht im direkten Zusammenhang mit der Qualität und der Weitsicht der Planung“, so Vogel. „Deshalb kann es nicht sein, dass der Nachweis von Qualität und Qualifikation allein von den ausführenden Unternehmen zu erbringen ist und die Planer außen vor bleiben.“

Neutral und objektiv

„Unabhängig, ob in geschlossener oder in offener Bauweise: Die Wahl des geeigneten Verfahrens sollte nach objektiven, nachhaltigen und neutralen Gesichtspunkten erfolgen“, lautete das Credo von Feickert. Für den Beiratsvorsitzenden muss es im Interesse aller liegen, dass neutral, mit Sachverstand und objektiven Entscheidungen an alle Aufgaben zur Erhaltung des Kulturgutes Kanalinfrastruktur herangegangen wird. Dementsprechend bestehen die Aufgaben des Beirates in erster Linie darin, die Gütegemeinschaft in allen Belangen der Gütesicherung zu beraten und die Interessen der in den Verbänden Organisierten Unternehmen zu vertreten.

Den Grundgedanken, dass Qualität erst im Zusammenspiel aller beteiligten Parteien wirksam gesichert wird, nahm Dr.-Ing. Marco Künster im Bericht der Geschäftsführung auf. „Deshalb wendet sich die RAL-Gütesicherung in gleichem Maße an Auftraggeber, Ingenieurbüros und ausführende Firmen“, erklärte Künster, „und hieraus resultieren unterschiedliche Aufgaben, welche die Gütegemeinschaft in Form eines umfangreichen Dienstleitungspaketes für alle Beteiligten anbietet.“ Mit dem Hinweis auf das umfangreiche Datenmaterial in der Broschüre „Zahlen & Fakten 2013“ machte der Geschäftsführer deutlich, dass Gütesicherung Kanalbau eben doch viel mehr ist als eine reine Zertifizierung. Neben der Prüfung von Antragstellern und Gütezeicheninhabern geht es unter anderem um die Erarbeitung der Anforderungen an die Bietereignung. Hinzu kommen die Aufbereitung und Bereitstellung von Informationen und Arbeitshilfen sowie ein umfangreiches Schulungsangebot.

Darüber hinaus stehen die Mitarbeiter der Gütegemeinschaft als Ansprechpartner zum Thema Qualität zur Verfügung, und mit der Öffentlichkeitsarbeit wird die Botschaft von „Qualität und Qualifikation“ medien- und branchengerecht aufbereitet. „Die Organisation von Erfahrungsaustauschen rundet das Gesamtpaket RAL-Gütesicherung ab“, erklärte Künster, der zum Schluss seines Vortrages darauf hinwies, dass die Gütegemeinschaft zum Jahreswechsel ihren Internetauftritt „noch mitgliederorientierter und benutzerfreundlicher“ gestaltet hat.

Zudem profitieren die Gütezeicheninhaber von Sonderaktionen der Gütegemeinschaft. Als Beispiel nannte Künster das Nachschlagewerk „Kanalbau von A–Z, Vergabe, Vertrag, Gütesicherung“, dessen 2. Auflage die Mitglieder der Gütegemeinschaft Kanalbau, Gruppe 2 (Auftraggeber und Ingenieurbüros), im vergangenen Jahr im Rahmen ihrer Mitgliedschaft erhalten haben. In den nächsten Wochen wird ebenso den Gütezeicheninhabern der Beurteilungsgruppe AK ein besonderes Paket zugesendet, dass eine umfangreiche Sammlung „Technische Regeln für den Kanalbau in offener Bauweise“ enthält.

Mit den Wahlen zur Besetzung von Güteausschuss und Vorstand schloss die Mitgliederversammlung in Dresden. Mit dem neuen Vorstandvorsitzenden Dipl.-Ing. Ulf Michel und seiner Stellvertreterin Dipl.-Ing. Ingrid Hansen geht die Gütegemeinschaft nun in die Zukunft. Was blieb, war der Abschied von Dieter Jacobi, der sich nach mehr als 12-jähriger Vorstandstätigkeit nicht mehr zur Wahl gestellt hatte. „Nach dreißig Jahren in vielen Ehrenämtern ist es genug“, so das zukünftige Ehrenmitglied Jacobi in seiner mit viel Applaus bedachten letzten Rede, in der er noch einmal seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, dass im Sinne der Qualität die gemeinsame Arbeit von Auftraggebern und Auftragnehmern in der RAL-Gütesicherung konsequent fortgeführt wird.

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