Projekt F198:
Bedarfsorientierte Kanalreinigung unter Nutzung betrieblicher Synergien
Die Einführung einer bedarfsorientierten Reinigungsstrategie wird vor dem Hintergrund eines steigenden Kostendrucks häufig als naheliegende Lösung genannt. Allerdings ist die Umstellung der Reinigungsstrategie für die Netzbetreiber nicht immer einfach, da es kein allgemeingültiges Konzept zur Umsetzung gibt und die Auswirkungen der Umstellung auf Kanalisation und Umwelt im Voraus oft nicht abzuschätzen sind.
Die Grundlagen bedarfsorientierter Reinigungsstrategien mit ihren betrieblichen Abläufen und Potentialen zur Effizienzsteigerung wurden in dem Forschungsprojekt herausgearbeitet. Um den Netzbetreibern den Umstieg zu erleichtern, wurden im Rahmen dieses Projekts eine Vielzahl von Workshops und Arbeitssitzungen mit Kanalnetzbetreibern aus ganz Deutschland durchgeführt, um die Probleme, Wünsche und Anforderungen der Kanalnetzbetreiber sowie deren Erfahrungen mit der Umsetzung verschiedener Reinigungsstrategien zusammenstellen und diskutieren zu können. Diese Erkenntnisse wurden aufbereitet und zusammengestellt, um anderen Netzbetreibern bei der Optimierung der eigenen Reinigungsstrategie Hilfestellung zu leisten.
Umfassende Erkenntnisse zur Leistungsfähigkeit von HD-Düsen und dem Verhalten von Ablagerungen unter HD-Strahleinfluss wurden bereits im Forschungsprojekt „Kanalreinigung – Düsen, Drücke, Hochdruckstrahlen“ (Bosseler und Schlüter, 2004) erarbeitet. Hier wurde auch auf die Beanspruchung von verschiedenen Rohrmaterialien durch die HD-Spülung eingegangen.Im vorliegenden Vorhaben soll nun mit Blick auf eine bedarfsorientierte Planung der Spüleinsätze (Zeitpunkte, Intervalle) auch die technische Seite der Ablagerungsbildung und -entfernung betrachtet werden.
Anhand wissenschaftlicher Versuche an einer Kanalteststrecke wurde untersucht, wie schnell sich Ablagerungen unter weitgehend definierten Randbedingungen aufbauen, wie sie sich verändern und welche Kraft aufgebracht werden muss, um sie zu erodieren. Ergänzende Untersuchungen im Labormaßstab befassten sich mit der Schwefelwasserstoffbildung und dem Erosionswiderstand von Ablagerungen.
Aus den Ergebnissen wurden Rückschlüsse auf die Wahl sinnvoller Reinigungsintervalle gezogen. Ziel ist eine Reduzierung des Reinigungsaufwandes, ohne Verstopfungen oder sonstige Beeinträchtigungen der Funktion der Kanalnetze zu riskieren.
Projekttitel
„Untersuchungen zur bedarfsorientierten Kanalreinigung unter Nutzung betrieblicher Synergien – Phase 1 “
Download Bericht
Bericht (194 Seiten)
Anhang: Materialien für die Kommunikationsarbeit zur Förderung des Strategiewechsels (252 Seiten)
Arbeitshilfe (9 Seiten)
Projektleitung
Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik
Projektbeteiligte
IKT ‑ Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
Auftraggeber
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
Ansprechpartner
Dipl.-Ing. (FH) Serdar Ulutaş, MBA
Telefon: 0209 17806-32
E-Mail: ulutas@ikt.de
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