Arbeitshilfe: Qualitätssicherung bei der Lineranbindung
Das IKT hat im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Infiltrationsdichtheit bei Werkstoffwechseln eine praktische Arbeitshilfe für die Qualitätssicherung von Lineranbindungen entwickelt. Der Abnahmekatalog hilft dem Auftraggeber, Maßnahmen zur Lineranbindung und deren Abnahme sinnvoll zu begleiten und so Fehler zu vermeiden.
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Mörtel und Harze richtig verarbeitet?
Los geht es schon bei der Verarbeitung der Materialien. Dabei sind die vom Hersteller herausgegebenen technischen Merkblätter zu beachten. Auch klimatische Randbedingungen müssen kontrolliert werden, wenn sie Auswirkungen auf das zu verarbeitende Produkt haben können. Bei Reaktionsharzen ist es mit Blick auf die Haltbarkeit sinnvoll, das Produktionsdatum zu überprüfen. Auch die Kontrolle der zulässigen Lagerungsbedingungen – zum Beispiel der Schutz vor Frost auf dem Baustellenfahrzeug – kann Hinweise zur Sanierungsqualität geben.
Gute Haftbedingungen?
Bei der optischen Inspektion der fertigen Anbindung sollte auf die saubere Verarbeitung der Materialien geachtet werden. Zum Beispiel sollte der Rand der Harzbeschichtung nicht auf glatter Fläche auslaufen, sondern in einer Kerbe verankert sein. Immer gut: zu Dokumentationszwecken viele Fotos machen. Um den Haftverbund zu kontrollieren und mögliche Hohllagen zu finden, wird die Beschichtung abgeklopft. Per Fingerdruck lässt sich der Grad der Aushärtung überprüfen. Achtung: Handschuh nicht vergessen!Sitzt die Manschette?
Bei dem Einbau von „Hardware“ wie Liner-End-Manschetten sind die Einbauanweisungen zu befolgen. Hier können die Lage der Manschette und das Abflussbild Hinweise auf den korrekten Einbau geben. Auch ein Blick auf die Flächen, an denen die Dichtungen der Manschette anliegen, kann lohnen. Deren Ebenmäßigkeit kann für die Dichtheit entscheidend sein. Falten im Liner machen es den Dichtungen schwer ihrer Arbeit nachzukommen.
Vertragen sich die Materialien?
Bei drückendem Grundwasser erfolgt vor der Anbindung in der Regel eine Vorabdichtung mit Stopfmörtel oder durch eine Injektion. Zwischen Mörtel beziehungsweise Injektionsgut und dem im Anbindungsverfahren eingesetzten Harz kann es zu Materialunverträglichkeiten kommen, die den Sanierungserfolg gefährden können. So erklärte im Forschungsprojekt ein Hersteller, dass sich die in seinem Stopfmörtel enthaltenen Zusätze aus PE negativ auf das Haftvermögen des Harzes an der Kontaktfläche auswirken können. Eine Überprüfung der Verträglichkeit der Komponenten ist deshalb angeraten.Dichtheitsprüfung bei Bedarf
Wenn die Sanierungen anhand des Abnahmekatalogs kontrolliert und begleitet werden, sind konstruktive Merkmale der unterschiedlichen Varianten zur Lineranbindung hinreichend überprüft. Sollten Zweifel an der Infiltrationsdichtheit der Gewerke bestehen, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, die sanierten Schächte einer Dichtheitsprüfung zu unterziehen. Inwieweit das Aufwand-Nutzen-Verhältnis einer solchen Prüfung vertretbar ist, muss im Einzelfall bewertet werden.
Umfangreiche Forschung
Das IKT und seine Projektpartner haben im Forschungsprojekt „Infiltrationsdichtheit bei Werkstoffwechseln und Übergängen im Zusammenhang mit der Fremdwassersanierung“ weitere Aspekte untersucht:- Vergleichende Untersuchungen: Leistungsfähigkeit von Sanierungsverfahren für Hausanschlussstutzen
- Untersuchung: Bautechnische Risiken für Werkstoffwechsel und Übergänge
- Versuche: Auftriebseffekte an Hausanschlussleitungen
- Versuche: Langzeitverhalten von Verfahren der Fremdwassersanierung
- Handlungsempfehlungen: Bauabnahme unter dem Aspekt der Infiltrationsdichtheit
Projektpartner waren der Lehrstuhl für Hydrologie und Flussgebietsmanagement der Technischen Universität München und das Institut für Wasserwesen, Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik an der Universität der Bundeswehr München.
Langfassung
Anlage
Kurzfassung
Ansprechpartner
Dipl.-Ing. Martin Liebscher
Telefon: 0209 17806-23
E-Mail: liebscher@ikt.de
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