IKT

IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH

Ministerin überreicht Förderbescheid: IKT baut Halle mit neuer Starkregen-Prüfanlage

Beitrag vom 27. November 2018
0 Kommentare

NRW-Umweltministerin Ulrike Heinen-Esser überreicht Roland Waniek und Bert Bosseler den Förderbescheid

NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Essser überreicht den millionen­schweren Förder­bescheid an IKT-Geschäfts­führer Roland W. Waniek (r.) und den Wissen­schaftl­ichen Leiter des IKT, Prof. Dr.-Ing. Bert Bosseler.

Das IKT errichtet einen weltweit einmaligen Prüfstand für Starkregen und urbane Überflutungen. Das rund 11 Millionen Euro teure Vorhaben wird aus dem EU-NRW-Topf für Forschungsinfrastrukturen (EFRE) gefördert. NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser besuchte jetzt das IKT und überreichte den millionenschweren Förderbescheid. Ziel des Ganzen: Überflutungen durch lokale Starkregen verhindern und Menschen und Gebäude schützen. Die Grundsteinlegung für die neue Versuchshalle soll im kommenden Jahr erfolgen.

Starkregen immer häufiger

In den letzten Jahren gab es mehr Starkregen denn je. In schlechter Erinnerung geblieben sind vor allem die heftigen Starkregen in Wuppertal, Münster, Dortmund und zahlreichen anderen Städten. Sie führten zu teilweise katastrophalen lokalen Überflutungen mit hohen Schäden an privaten und öffentlichen Gebäuden. Sogar Menschen kamen zu Schaden.

Flagge der Europäischen Union und EFRE-KennungVon EU und Land gefördert

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Grafik Starkregen und Überflutung in Wohngebiet

Gefahr für Mensch, Mobil und Immobilie: Bei Starkregen sammelt sich das Wasser schnell auf der Oberfläche und kann schwere Schäden anrichten.

IKT-Geschäftsführer Roland W. Waniek dazu: „Unsere Forschungsfrage lautet: Wie können Schäden durch Starkregen künftig abgemildert oder gar verhindert werden? Die vorhandenen Kanalisationen sind für diese Wassermassen aus berechtigten Gründen nicht ausgelegt. Daher müssen neue Ansätze her, neue Techniken und neue stadtplanerische Konzepte.“

Computersimulation reicht nicht

Wegen der komplexen urbanen Verhältnisse und Gemengelagen, vor allem in den Innenstädten, lassen sich Lösungen nur sehr schwer allein am Computer erarbeiten. So bringen die Dynamik des Regenwassers und dessen Fließverhalten im städtischen Raum selbst die besten Simulationsmodelle schnell an ihre Grenzen.

Neuer Prüfstand im Maßstab 1:1

Skizze der Versuchsanlage für Starkregensimulation

Im Maßstab 1:1: Die neue Prüfanlage wird Starkregen und Überflutungen simulieren können.

Daher hat das IKT einen neuen Prüfstand konzipiert, mit dem im Maßstab 1:1 realitätsnah simuliert wird, wie Regenwasser auf Straßen, Wohn- und Gewerbegebieten abfließt. Mit der neuen Einrichtung werden IKT-Forscher ganze Straßenabschnitte nachbilden können, inklusive aller dazu gehöriger Einbauten wie Bordsteine, Rinnen, Gullys, Abwasserschächte und -leitungen sowie modernster Geräte zum Regenwasserrückhalt. Sogar Straßenneigungen bis 10 Prozent sind möglich.

 

Lehrgang: Beratung und Management Starkregenvorsorge
– für Fachleute aus Kommunen und Ingenieurbüros

18.-22. November 2019 in Gelsenkirchen

  • Wie bekommt man das Thema Starkregenvorsorge vor Ort in den Griff?
  • Welche technischen Werkzeuge stehen zur Verfügung und wie sind sie einzusetzen?
  • Wie erstellt man das örtlich angepasste Konzept und bindet alle Akteure erfolgreich ein

Erfahren Sie mehr über den IKT-Lehrgang „Starkregenvorsorge“
Programm und Anmeldung

Wasser von unten, von oben und von der Seite

IKT-Geschäftsführer Roland Waniek nimmt Förderbescheid aus der Hand von NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser entgegen

Mehr als neuen Millionen Euro Förderung für die Forschungsinfrastruktur: Zwei Drittel gibt die EU, ein Drittel das Land Nordrhein-Westfalen.

Die Versuchsaufbauten werden dann Regenmengen von 1.000 Liter pro Sekunde und Hektar ausgesetzt. Allein damit kann man das Versuchsfeld in einer guten Viertelstunde knöcheltief unter Wasser setzen. Zusätzlich werden großflächige Überflutungen von Straßen und Plätzen mit einem Wasserschwall von 250 Liter pro Sekunde simuliert. Damit ließen sich zwei Badewannen in einer Sekunde füllen.

In einem Wasserkreislauf, der von mächtigen Pumpen angetrieben wird, werden wieder und wieder Überflutungen simuliert, um das Verhalten und die Leistungsfähigkeit des Straßen- und Entwässerungssystems mit seiner Schutzwirkung für Mensch und Immobilie zu beobachten.

Ergebnisse für die Praxis vor Ort

Auto und Bus auf überfluteter Straße

Erkenntnisse für die Praxis: Die Ergebnisse der IKT-Forschung kommen in erster Linie den Kommunen zugute.

Die Forschungsergebnisse des IKT werden Rückschlüsse zulassen für die künftige starkregensichere Gestaltung von Straßen, Geh- und Radwegen sowie Unterführungen. Ebenso wird erkennbar, wie man Gebäude besser schützt. Vor allem den Kommunen will das Institut praxisbezogene Erkenntnisse liefern, die vor Ort zielgerichtet eingesetzt werden können. Aber auch die Umweltverwaltung kann erkennen, welche technischen Vorschriften und rechtlichen Vorgaben sinnvoll sind und welche eventuell geändert werden müssen.

Starkregenforschung international

Die neue IKT-Prüfanlage wird auch über einen Steuer‐ und Regelstand verfügen, mit dem Messdaten und Videobilder der Versuche in Echtzeit visualisiert und über das Internet übertragen werden. Damit können Wissenschaftler weltweit die in Gelsenkirchen laufenden Versuche beobachten und kommentieren. So wird die Forschung an Starkregen und urbanen Überflutungen internationalisiert, denn Starkregen gibt es schließlich nicht nur in Deutschland.

Ansprechpartner

Dipl.-Ök. Roland W. Waniek
Telefon: 0209 17806-0
E-Mail: info@ikt.de

 

image_print

 

Kontakt:
IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur
neutral, unabhängig, gemeinnützig

Telefon +49 (0) 209 17806-0
E-Mail: info@ikt.de

www.ikt.de
www.facebook.com/IKTonline
www.youtube.com/IKTonline

 

Keine Kommentare

Kommentar abgeben