Tief- und Leitungsbau: Da müssen auch Abwasserexperten Bescheid wissen!
Ein kleiner Test: Baugrubensicherungen? Horizontale und vertikale Sicherungselemente? Wasserdurchlässige und wasserundurchlässige Sicherungselemente? Grundwasserproblematiken? Injektionsmaßnahmen und Vereisungstechniken? Unterfangungen von Gebäuden? Bemannte und unbemannte Vortriebsverfahren? Pipe Jacking und Horizontal Directional Drilling? Alles klar? Für alle, die hier besser Bescheid wissen wollen, bietet das IKT den Workshop „Innerstädtischer Tief- und Leitungsbau“ an. Workshop-Leiter Dr. Sissis Kamarianakis erklärt im Interview, warum es sich lohnt, sich im Tiefbau auszukennen.
Workshop: Innerstädtischer Tief- und Leitungsbau
13.-14. Dezember 2016 im IKT, Gelsenkirchen
Programm und Anmeldung
In unserer Branche passiert das meiste im unterirdischen Bereich, also dort, wo man selten etwas richtig gut sehen kann. Diese große Unbekannte fasziniert natürlich, stellt uns alle aber auch vor großen Herausforderungen: Wie baue ich? Was baue ich? Und wie schaffe ich es, die gesamten Interaktionen unter einem Hut zu bringen? Ich erlebe es immer wieder, dass Planer in Abwasserbetrieben die Grundlagen des Tiefbaus nicht mehr auf dem Schirm haben. Wir spezialisieren uns immer mehr und vergessen dabei, woher wir kommen: Nämlich aus dem klassischen Tiefbau!
Was meinen Sie genau mit „wir vergessen, woher wir kommen“?
Ich sehe eine Vielzahl an Seminaren, Kongressen und Veranstaltungen, die deutschlandweit angeboten werden. Fast alle haben eines gemeinsam: Es werden zumeist nur Spezialthemen behandelt, wie zum Beispiel Schlauchsanierungen, Reparaturverfahren und so weiter. Klar, neue Trends und Techniken sind elementar wichtig, aber im Ernst: Wie gestalte ich zunächst einmal den Tiefbau, um die innovativen Techniken einzusetzen? In vielen Interviews habe ich heraushören können, dass die ersten Probleme bereits zu Beginn einer Maßnahme entstehen, also noch vor dem Einsatz von neuen Techniken. Hier fehlen oft Lösungsansätze, die bei weitem nicht viel mit Raketenwissenschaften zu tun haben.
Können Sie uns ein Beispiel nennen?
Neulich hatte ich ein sehr interessantes Gespräch. Es ging um Unterfangungsarbeiten: Ein Abwassernetzbetreiber musste eine Baugrube erstellen, deren Sohle jedoch tiefer als die Fundamente der Nachbarbebauung liegt. Ein sehr gefährlicher Eingriff, der mit dem richtigen Know-how schnell gemeistert werden kann. Schließlich wurde das Projekt ohne Unterfangungsarbeiten ausgeschrieben. Massive Nachträge waren die Folge. Da habe ich mich gefragt: Hätte man sowas nicht vorher wissen und verhindern können?
Ich sage mir immer: Weg vom klassischen Frontalunterricht, hin zu mehr Praxisbezug. Aus diesem Grund sollen alle Teilnehmer ihre eigenen Problemstellungen und Fallbeispiele in den Kurs mitbringen. Dazu haben wir eine Reihe von Experten eingeladen, sowohl von Kanalnetzbetreibern als auch von ausführenden Firmen, die zum einen ebenfalls konkrete, anschauliche Beispiele einbringen und zum anderen direkt auf die Problemstellungen der Teilnehmer eingehen werden.
Wie erreichen Sie, dass die Teilnehmer nach zwei Tagen mit einem Wissenszugewinn an den Arbeitsplatz zurückkehren?
Als Rhetorik- und Kommunikationstrainer kann ich nur sagen: Je mehr die Teilnehmer aktiv mitarbeiten, desto mehr bleibt auch nachhaltig haften. Mit den richtigen Techniken, wie zum Beispiel moderationsgeführten Frage-Antwort-Situationen oder der Aufforderung, direkt einzelne Beispiele zu kommentieren beziehungsweise zu bearbeiten, schaffe ich ein Lernumfeld, welches die Teilnehmer so in dieser Form gerade in unserer Branche bisher nicht bekommen. Mein persönliches Ziel ist und bleibt, dass der Teilnehmer sagt: Danke für zwei spannende und lehrreiche Tage.
Workshop: Innerstädtischer Tief- und Leitungsbau
13.-14. Dezember 2016 im IKT, Gelsenkirchen
Programm und Anmeldung
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Ansprechpartner
Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Sissis Kamarianakis
Telefon: 0209 17806-42
E-Mail: kamarianakis@ikt.de
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